AMD-Aktie: War es das schon wieder?

Vor wenigen Tagen kündigte AMD an, das auf Rechenzentren spezialisierte Unternehmen ZT Systems für 4,9 Milliarden US-Dollar übernehmen zu wollen. An den Märkten wurde dies als ein klarer Angriff auf den ewigen Konkurrenten Nvidia gewertet und die Aktie reagierte zunächst mit deutlichen Aufschlägen.

Wer bereits auf eine nachhaltige Rallye gehofft hatte, wurde am Donnerstag aber wahrscheinlich enttäuscht. Die AMD-Aktie gab gestern um knapp 3,9 Prozent bis auf 151,70 Dollar nach und vernichtete damit weite Teile der Zugewinne aus den vorherigen Tagen. Auf 5-Tages-Sicht ist noch ein Aufschlag von nicht ganz drei Prozent zu verzeichnen.

Zweifel an AMD?

Da es keine konkreten Gründe für den jüngsten Rücksetzer gibt, sind Gewinnmitnahmen als ein wahrscheinlicher Faktor anzusehen. Nachdem die AMD-Aktie sich in den letzten Wochen von nur etwa 130 Dollar in die Höhe kämpfte, sahen einige Anleger wohl eine günstige Gelegenheit. Das spricht eher nicht dafür, dass die Anleger dem Konzern uneingeschränktes Vertrauen aussprechen.

Advanced Micro Devices Aktie Chart

Sorgenvoll stimmt auch der Blick auf den Chart, bei dem Hochs und Tiefs sich in immer niedrigeren Regionen abzuspielen scheinen. Langfristig bleibt es noch bei einem ansehnlichen Chartbild und auf Jahressicht sind Aufschläge von gut 40 Prozent zu verzeichnen. Die Aufwärtsdynamik scheint aber deutlich an Schwung verloren zu haben.

Darauf kommt es an

Überzeugen konnte AMD jüngst mit neuen Desktop-Prozessoren, die über viel Leistung bei einer gleichzeitig genügsamen Leistungsaufnahme verfügen. Im Fokus der Aktionäre stehen aber klar KI-Chips. Dort verzeichnet AMD zwar Fortschritte, aber noch keinen Durchbruch. Ob die Übernahme von ZT Systems daran etwas ändern kann, darüber steht noch ein großes Fragezeichen. Längst nicht jeder Aktionär scheint davon schon restlos überzeugt zu sein.