Die Zahlen von Nvidia standen gestern an den Märkten klar im Mittelpunkt. Wie gewohnt lieferte der Konzern frische Rekorde und schwindelerregende Wachstumsraten ab. Doch die exorbitanten Erwartungen der Aktionäre konnten letztlich nicht erfüllt werden. Im Vergleich zu vorherigen Quartalen ließ das Tempo etwas nach.
Da dauerte es nicht lange, bis an der Börse schon über ein Abflauen des KI-Booms diskutiert wurde. Das ist auch nicht an den Haaren herbeigezogen, da der Chipmarkt sich schon immer zyklisch verhalten hat. Irgendwann haben sich die großen Abnehmer mit Chips eingedeckt und die Nachfrage nach neuer Hardware lässt vorübergehend nach.
Kann AMD auf den Zug aufspringen?
Es ist aber längst nicht in Stein gemeißelt, dass wir es aktuell mit einem solchen Szenario zu tun haben. Vielleicht bewegt sich auch Nvidia im Speziellen schlicht auf die Grenzen des Machbaren zu. Was das Unternehmen abgeliefert hat, kann ich kaum reinen Gewissens in irgendeiner Weise als Schwäche bezeichnen. Doch in dem dezent abgebremsten Wachstum könnte sich für AMD vielleicht eine Chance verbergen.
Das gilt insbesondere mit Blick auf Verzögerungen bei der neuen Chip-Generation in Form von Blackwell. Allem Anschein nach gehen Nvidia dadurch Monate verloren, was in der schnelllebigen Tech-Welt eine halbe Ewigkeit ist. Für AMD wäre es also eine willkommene Gelegenheit, um etwas Boden gutzumachen.
Vor AMD liegt noch viel Arbeit
Advanced Micro Devices Aktie Chart
Auch die Tatsache, dass Investoren verstärkt auf die Gewinne von KI-Unternehmen achten und damit das Ausgabenverhalten etwas gezügelt wird, könnte das Interesse mittelfristig auf die günstigeren Chips von AMD lenken. In der Theorie sind also genügend Chancen vorhanden. Um diese auch nutzen zu können, wird der Nvidia-Konkurrent bei Hard- und Software noch manchen Durchbruch benötigen. Die Börsianer geben sich nur verhalten optimistisch und der Aktienkurs gab gestern leicht bis auf 145,49 US-Dollar nach. Das Allzeit-Tief bei 227 Dollar ist in weite Ferne gerückt.
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