Im Jahr 2021 war die Geburtsstunde von sogenannten „Meme“-Aktien. Bei diesen Papieren treten fundamentale Aspekte weitestgehend in den Hintergrund. Stattdessen werden die Kurse vor allem durch Absprachen unter Privatanlegern auf Message Boards wie dem Reddit-Forum wallstreetbets getrieben. Zu den bekanntesten Meme-Aktien zählen die Computerspiele-Einzelhandelskette GameStop und der Kinobetreiber AMC Entertainment.
Eine Gemeinsamkeit der beiden Aktien ist die hohe Short-Quote. Investoren, die short gehen, setzen darauf, dass der Aktienkurs in Zukunft fällt. Geht die Wette auf, können sie die Aktie zu einem späteren Zeitpunkt günstiger einkaufen und den Differenzbetrag als Gewinn einstreichen. Doch genau das machen sich die Privatanleger zunutze.
Short-Squeeze schickt AMC-Aktie um 300 Prozent hinauf
Denn wird ein Aktienkurs durch Absprachen unter den Anlegern plötzlich und unerwartet in die Höhe getrieben, sind die Leerverkäufer gezwungen ihre zum Teil großen Positionen durch entsprechende Käufe zu schließen. Es kommt zu einem sogenannten Short Squeeze, was den Aktienkurs noch weiter in die Höhe treibt. Exemplarisch hierfür ist die Kursentwicklung im Januar 2021, als die Papiere von AMC an einem einzigen Tag um sage und schreibe 300 Prozent in die Höhe schossen.
Bridgewater stockt Beteiligung an Meme-Aktien auf
Dass inzwischen aber auch bekannte Investoren vom Meme-Hype fasziniert sind, zeigen die Portfoliobewegungen beim weltgrößten Hedefonds Bridgewater Associates von Star-Investor Ray Dalio. Im vierten Quartal hat der Fonds seine Long-Positionen sowohl bei GameStop als auch bei AMC Entertainment noch einmal deutlich aufgestockt. Die Beteiligung an AMC wurde auf rund 64.000 Aktien ausgeweitet, womit der Wert der Wette um fast 75 Prozent auf 261.000 Dollar stieg.
Im milliardenschweren Bridewater-Portfolio haben die Positionen zwar weiterhin nur ein kleines Gewicht, dennoch scheint man mit diesem Investment durchaus Chancen auf deutliche Kurssteigerungen zu wittern.
Blick auf die Börse: Was macht die AMC-Aktie?
Aus charttechnischer Sicht hat die Aktie im Bereich der 4,00-Dollar-Marke zu Jahresbeginn einen Turnaround hingelegt und inzwischen auch die 6,00-Dollar-Marke zurückerobert. Auch wenn die Volatilität in dem Titel weiterhin hoch ist, können sich Anleger über deutliche Zugewinne von fast 47 Prozent freuen (YTD). Weiteren Schwung könnte die Aktie aufnehmen, wenn der Abwärtstrend von Juni 2021 und die 200-Tage-Linie (EMA200) durchbrochen werden.
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