Amazon: So breit ist das „Tal der Tränen“ nicht!

Über Amazon wird aktuell viel geschrieben. Und das meiste klingt nach "Bitteren Zeiten". Das sehe ich durchaus viel positiver!

Auf einen Blick:
  • Amazon: 18.000 Entlassungen
  • Vorher 400.000 Neueinstellungen
  • Nur eine "Delle" im Wachstum statt Zeitenwende
  • 2023: Aussichten sind gut!

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Amazon-Aktie hat im vergangenen Jahr mit -44% eine grottenschlechte Performance abgeliefert. Da stellt sich doch die Frage, wie lange dieses Underperformance im Vergleich zum Gesamtmarkt noch andauern wird. Glaubt man einigen Berichten über „Massiven Stellenabbau“ und „Massenentlassungen“, könnte jedem Investor übel werden. Höchste Zeit für eine realistische Einordnung.

Angst vor Rezession und Kaufkraftschwund

Das Jahr 2024 war von zahlreichen Sorgen geprägt. Die Ursache lag im Ukraine-Krieg und dem damit verbundenen Ausfall der russischen Gaslieferungen. Die Energiepreise explodierten und in Folge sahen wir eine ungewohnt hohe Inflationsrate. Dass das Amazon treffen würde, war nicht überraschend. Denn Kunden können ihr Geld nur einmal ausgeben. Was bei den hohen Energie- und Lebensmittelpreisen landet, steht nun einmal nicht mehr für anderen Konsum zur Verfügung. Da ist es auch nicht überraschend, dass Amazon die ersten beiden Quartale 2024 mit deutlichen Verlusten abgeschlossen hat. Im dritten Quartal stand immerhin ein Gewinn von 2,87 Milliarden USD zu Buche. Trotzdem wird das Unternehmen das Jahr 2024 mit einem Verlust von 0,10 USD pro Aktie beenden. In Anbetracht dessen war der Kursrückgang durchaus gerechtfertigt.

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Lage beruhigt sich bereits

Allerdings sprechen hier von der Vergangenheit. Bereits für das Jahr 2024 erwarten Analysten wieder einen klaren Gewinn. Bezogen auf das aktuelle Kursniveau wird mit einem KGV von rund 50 gerechnet. Das ist für Amazon historisch recht niedrig. Die Energiepreise haben sich übrigens bereits jetzt schon an der Börse auf das Niveau vor dem Ukraine-Krieg eingependelt. Die größten Sorgen über die Versorgungssicherheit haben sich sogar in Deutschland relativiert. Denn wir waren bis vor wenigen Monaten noch extrem abhängig von russischem Gas. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, fehlt der Preistreiber und auch die Kosten beim Endverbraucher werden sich wieder nach unten bewegen.

Achja: Die „Massenentlassungen“

Amazon hat in den vergangenen Wochen rund 18.000 Mitarbeiter entlassen. Das ist für jeden der Betroffenen sicherlich nicht einfach. Allerdings hat das Unternehmen nur 2020 rund 400.000 neue Mitarbeiter eingestellt. Das wird „gerne“ bei manchen Artikeln vergessen.

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