Amazon gehört zu den größten und einflussreichsten Tech-Unternehmen weltweit. Der Konzern mit Sitz in Seattle betreibt nicht nur den bekanntesten Online-Marktplatz, sondern ist auch ein bedeutender Akteur in den Bereichen Cloud-Computing, digitale Werbung, künstliche Intelligenz und Logistik. Doch zum Wochenstart an der Wall Street steht die Aktie unter Druck.
Obwohl viele Anleger auf eine Fortsetzung der positiven Kursentwicklung gehofft hatten, sorgt eine neue Analystenbewertung für einen Dämpfer. Aber steckt hinter dem Rücksetzer mehr als nur ein Kursziel-Update?
Teure Herkunft: Chinas Anteil wird zum Problem
Ein zentrales Thema ist der Ursprung vieler Amazon-Produkte. Laut dem Analysehaus Raymond James stammen etwa 30 % der sogenannten First-Party-Waren – also Produkte, die Amazon selbst verkauft – aus China.
Darunter fallen vor allem Elektronik, Spielzeug, Möbel, Kleidung und Autoteile. Mit den neuen US-Zöllen von satten 145 % auf chinesische Produkte wird genau dieser Teil des Geschäfts massiv belastet. Raymond-James-Analyst Josh Beck rechnet mit einem Rückgang der Bruttomarge im betroffenen Segment um etwa 10 %, was auch konzernweit die Profitabilität drückt.
Downgrade: Analyst senkt Daumen – und Kursziel
Der Markt reagierte prompt auf Becks Einschätzung: Die Amazon-Aktie verlor zum Handelsstart über 2 % – in einem ohnehin schwachen Gesamtmarkt nach dem Osterwochenende.
Raymond James stufte die Aktie von „Strong Buy“ auf „Outperform“ herab und senkte das Kursziel deutlich von 275 $ auf 195 $. Zwar bleibt die langfristige Einschätzung optimistisch, insbesondere was Amazons KI-Strategie betrifft. Doch kurzfristig sei das Chance-Risiko-Verhältnis nicht mehr ganz so überzeugend.
Amazon Aktie Chart
Werbung aus China: Milliarden auf dem Spiel
Ein weniger offensichtlicher, aber nicht minder bedeutsamer Punkt betrifft das Werbegeschäft. Laut Schätzungen von Raymond James kamen 2024 rund 8 Milliarden US-Dollar an Werbeeinnahmen von chinesischen Unternehmen – etwa 14 % des gesamten Werbeumsatzes von Amazon.
Wenn diese Einnahmen durch geopolitische Spannungen oder Handelsbarrieren einbrechen, verliert Amazon eine wichtige Stütze der Profitabilität – und das in einem Segment, das zuletzt besonders hohe Wachstumsraten lieferte.
Neue Lieferketten – aber zu welchem Preis?
Ein Ausweg könnte in der Verlagerung der Lieferketten liegen. Doch auch das hat seinen Preis. Amazon müsste mehrere Milliarden Dollar in alternative Beschaffungswege investieren, um die Abhängigkeit von China zu reduzieren.
Diese Umstellung bedeutet für viele Zulieferer ebenfalls Anpassungsaufwand – was langfristig zu höheren Einkaufspreisen oder logistischen Engpässen führen kann. Beck nennt das „indirekte Kosten“, die am Ende aber ebenfalls auf Amazons Ergebnis drücken könnten.
Mehr Regulierung aus Europa – auch für Amazon
Neben den Handelsrisiken aus den USA rückt auch Europa verstärkt in den Fokus. Die EU hat angekündigt, ihre Digitalgesetze wie den Digital Markets Act kompromisslos durchzusetzen – unabhängig vom Firmensitz.
Amazon steht damit neben anderen US-Tech-Konzernen erneut im regulatorischen Kreuzfeuer. Während diese Regeln auf mehr Fairness und Wettbewerb abzielen, können sie zusätzliche Belastungen im operativen Geschäft mit sich bringen, etwa bei der Datenverarbeitung, Werbung oder Nutzerführung.
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