Es sind nur noch einige Wochen, bis Amazon-Gründer Jeff Bezos das Zepter weiterreichen und seine Stelle als CEO verlassen wird. Im Vorfeld scheint der Manager, welcher laut „Forbes“ der reichste Mensch der Welt ist, schon mal seine eigenen Finanzen auf Vordermann zu bringen.
Wie Mitteilungen an die US-Börsenaufsicht zeigen, hat Bezos in dieser Woche Amazon-Aktien im Wert von umgerechnet 1,7 Milliarden US-Dollar zu Geld gemacht. Bereits im vergangenen Jahr trennte er sich von Anteilen in nicht unwesentlicher Höhe und nahm schätzungsweise sieben Milliarden Dollar auf diesem Weg ein.
Das lässt Zweifel aufkommen
Wenn der Chef eines Konzerns Aktien verkauft, kommt das an der Börse selten gut an. Es lässt vermuten, dass das Vertrauen in die Zukunft des Unternehmens eher eingeschränkt vorhanden ist. Nun könnte manch einer auch Jeff Bezos unterstellen, dass er nicht mit weiterem Wachstum bei Amazon rechnet und deshalb frühzeitig Gewinne einstreicht.
Allerdings bleibt Bezos noch immer mit weitem Abstand der größte Einzelaktionär, weshalb die jüngsten Verkäufe in keinem Fall überzubewerten sind. Der Gesamtwert seiner Amazon-Aktien dürfte noch immer irgendwo zwischen 180 und 190 Milliarden Dollar liegen. Dass einige Anteile ab und zu verkauft werden, sagt nicht zwingend etwas über die Erwartungshaltung von Bezos mit Blick auf die weitere Unternehmensentwicklung aus.
Die Amazon-Aktie sackt ab
Allein durch die gigantische Summe führten die Verkäufe jedoch zu Abwertungen und begünstigten damit die verlustreichen letzten fünf Tage. Sie sind beileibe nicht allein verantwortlich für Kursabschläge von knapp 6,5 Prozent in der abgelaufenen Woche, aber auch nicht wegzudiskutieren.
Am stärksten belastet wurde die Amazon-Aktie wohl durch neu aufkommende Befürchtungen, dass die Inflation in den USA sich verschärfen könnte. Dafür sorgte Finanzministerin Janet Yellen, welche steigende Zinsen als Option ins Spiel brachte, sollte die Wirtschaft im Land heiß laufen. Bisher ist all das aber sehr theoretischer Natur.
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