Die Amazon-Aktie ist am Freitag schwer unter Beschuss geraten, verabschiedete sich aber oberhalb des Tagestiefs ins Wochenende. Grund waren die vorgelegten Quartalszahlen und der schwache Ausblick auf das laufende Weihnachtsquartal. In der Nach- und Vorbörse brach die Aktie zeitweise um 20 Prozent ein. Im regulären Handel startete der Kurs mit einem großen Downside-Gap bei 97,66 Dollar in den Handel, konnte die Verluste bis Börsenschluss aber auf 6,8 Prozent eindämmen.
Der Schlusskurs von 103,41 Dollar lag damit auch oberhalb der zentralen Unterstützung von 100 Dollar. Sie hat sich in diesem Jahr als bullisches Hoheitsgebiet erwiesen und konnte von den Bären trotz der schwachen Stimmung an den Märkten nicht bezwungen werden. Nun muss sich zeigen, ob der Support auch dem zunehmenden Gegenwind im fundamentalen Bereich standhalten kann.
Q3-Zahlenwerk unter den Erwartungen – mieser Ausblick
Mit dem vorgelegten Zahlenwerk verpasste der Internetgigant die Marktschätzungen zum Teil deutlich. Das operative Ergebnis fiel mit 2,5 Milliarden Dollar wesentlich geringer aus als die erwarteten 3,11 Milliarden Dollar. Auch was die Umsätze betrifft hatten die Analysten mehr erwartet. Das gilt auch für die Cloud-Sparte und das Zugpferd Amazon Web Services (AWS).
Die größte Enttäuschung ist aber der Ausblick auf das laufende vierte Quartal, in dem Amazon mit Erlösen von 140 bis 148 Milliarden Dollar rechnet. Die Schätzungen lagen bei 155,5 Milliarden Dollar. Beim operativen Gewinn schließt der E-Commerce-Gigant sogar ein Ergebnis von null Dollar nicht aus. Die Prognosespanne liegt zwischen 0,0 und 4,0 Milliarden Dollar. Hier lagen die Schätzungen bei 4,66 Milliarden Dollar.
Analysten senken Kursziele – Amazon-Aktie bleibt Kauf
Das schwache Zahlenwerk und der miese Ausblick haben unter den Analysten zu heftigen Reaktionen und Kurszielanpassungen geführt. Trotzdem wird die Aktie von 50 der 55 covernden Analysten weiterhin zum Kauf empfohlen. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 148,96 Dollar und liegt damit exakt 44 Prozent über dem letzten Schlusskurs.
Weiter eintrüben würde sich das Chartbild bei einem Bruch der 100-Dollar-Marke. Dann könnten sich die Korrekturen bis in den Bereich von 80 Dollar ausweiten. Wird die 100-Dollar-Marke jedoch verteidigt, könnte es zu einem schnellen Gap-Close kommen. Hierzu müsste die Aktie bis 109,77 Dollar klettern. Darüber wären Anschlusskäufe bis 120 Dollar möglich. Hier verläuft auch die 50-Tage-Linie (EMA50).
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