Altria glänzt erneut mit einem enormen Dividendenversprechen. Die US-Amerikaner gaben nun bekannt, dass die Quartalsdividende von 0,98 US-Dollar auf 1,02 US-Dollar erhöht wird. Wer die Aktie am 16. September im Depot hat, sichert sich damit – hochgerechnet auf ein Jahr – eine Dividendenrendite von 7,9 %. Generell ist die Aktie aus Sicht des Aktienmarktes offenbar hoch attraktiv: Der Kurs ist in einem gigantischen Aufwärtstrend.
Altria: Der Dividendenaristokrat
Das bekannte Tabakunternehmen ist ohnehin ein langjähriger Dividendenaristokrat. Die nun angekündigte Dividendenerhöhung ist die 59. Dividendenanhebung der vergangenen 5 Jahre. Dem Unternehmen – und seinen Aktionären – geht es blendend.
Die Zahlen sind ausgezeichnet: Aktuell geht der Markt davon aus, der Konzern werde im laufenden Jahr einen Umsatz in Höhe von gut 20 Mrd. Dollar erwirtschaften. Das Nettoergebnis wird auf 10,7 Mrd. Dollar geschätzt. Das entspricht einer Nettogewinnmarge von gut 50 %. Profitabler könnte der Konzern kaum wirtschaften.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist bei einem Marktwert von derzeit gut 90,7 Mrd. Dollar mit 8,5 auch im historischen Vergleich noch günstig. Dass die Aktie sich im Aufwärtstrend befindet, ist also kein Zufall, sondern nachvollziehbar.
Altria Aktie Chart
Die Kursperformance der Altria-Aktie
Altria im Detail
Das Unternehmen hat erst vor kurzem seine Zahlen zum 2. Quartal bekannt gegeben. Der Einblick in die laufenden Geschäfte bestätigt den positiven Ausblick.
Altria meldete Nettoeinnahmen in Höhe von 6,2 Mrd. Dollar, das waren ca. 0,3 Milliarden Dollar weniger als im Vorjahresquartal. Der Rückgang um weniger als 5 % ist indes erwartet worden. Die Tabakbranche insgesamt geht davon aus, dass sich der Tabakkonsum reduziert. Bei Altria schlägt sich dies in einem Rückgang im Bereich „rauchbarer Produkte“ nieder, der einen Umsatzrückgang von 5,8 Mrd. Dollar auf 5,5 Mrd. Dollar meldete. Dennoch verlief das Quartal auch in diesem Segment überzeugend, denn das operative Ergebnis fiel mit einem Nettogewinn von 2,8 Mrd. Dollar annähernd genauso gut aus wie ein Jahr zuvor. Die Nettogewinnmarge verbesserte sich also sogar.
Orale Tabakprodukte verzeichneten sogar einen Umsatzanstieg um gut 31 Millionen Dollar von 680 Millionen Dollar auf 711 Millionen Dollar. Der Umsatzanstieg – hier auf niedrigem Niveau – fiel allerdings mit einem massiven operativen Gewinnrückgang zusammen: Der Gewinn schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr von 443 Millionen Dollar auf 97 Millionen Dollar. Tatsächlich ist dieser Rückgang allerdings nicht alarmierend, sondern einmalig – wegen einer Abschreibung in Höhe von 354 Millionen Dollar auf die Marke Skoal. Das operative Geschäft scheint sich anders als vermeldet im Kern nicht verändert zu haben.
Ausblick in die Zukunft: Die Gewinne reduzieren sich etwas
Die guten Quartalszahlen, die sich auch im Jahresergebnis widerspiegeln werden, sollten sich im kommenden Jahr allerdings etwas reduzieren. Im Nettoergebnis enthalten ist der Verkauf der IQQS-Vermarktungsrechte im Umfang von 2,7 Mrd. Dollar an Philip Morris International. Dieser Gewinn wird im kommenden Jahr jedoch nicht mehr erzeugt: Statt 10,7 Mrd. Dollar wird das Unternehmen aktuell für 2025 auf einen Nettogewinn von 8,7 Mrd. Dollar fallen.
Die Gewinnentwicklung und -perspektive hat auf die Substanz des Unternehmens kaum eine nennenswerte Auswirkung. Die Nettoverschuldung wird im laufenden Jahr auf 21,9 Mrd. Dollar geschätzt, im kommenden Jahr dürfte ein Abbau auf dann 21,2 Mrd. Dollar gelingen.
Auf der anderen Seite ist der Bestand an liquiden Mitteln von 3,7 Mrd. Dollar zum Jahresende 2023 auf 1,8 Mrd. Dollar (Stichtag 30.6.2024) gesunken. Tatsächlich fehlen formal zwar 1,9 Mrd. Dollar – allerdings hat Altria für 2,4 Mrd. Dollar eigene Aktien zurückgekauft. Insofern hat sich die liquide Situation unter dem Strich kaum verändert, wenn unterstellt wird, dass auch wieder eigene Aktien an den Markt gegeben werden könnten.
An den wirtschaftlichen Verhältnissen hat sich für die Altria daher im Kern nichts geändert. Für Aktionäre ist dies angesichts der hohen Dividenden, die sich aus den laufenden Gewinnen finanzieren lassen, eine gute Nachricht. Der Aufwärtstrend ist, wie oben beschrieben, in diesem Sine nachvollziehbar und fair.
Zukunftsperspektive des Unternehmens und seiner Aktie
Die Aktie hat daher wirtschaftlich, charttechnisch und technisch einen soliden Rahmen. Das Aktienrückkaufprogramm – in Summe waren es 2,4 Mrd. Dollar – belohnte die Börse mit weiteren Kursgewinnen.
Charttechnisch betrachtet wird der Weg nach oben allerdings anspruchsvoll. Der Titel sollte aus Sicht der Trend-Analysten nun die Marke von 50 Euro avisieren und überwinden. Bis zum nächsten 5-Jahres-Hoch im Umfeld der Marke von 60 Euro hätte die Aktie aktuell noch immer weit mehr als 20 % Potenzial.
Analysten sind hier etwas vorsichtiger. Das durchschnittliche Kursziel liegt lt. Marketscreener bei gut 51 Dollar, was einem Rückgang von rund -3 % entsprechen würde. Analysten werden als gegenwärtige Herausforderung wohl vor allem Sorge um die Zukunft des Kerngeschäftes haben. Der originäre Tabakbereich dürfte zunehmend in größere Schwierigkeiten kommen, so die Befürchtung. Altria versucht, die traditionellen Tabaksegmente durch E-Dampf-Produkte zu ersetzen, die als wachstumsstärker gelten. Dazu zählt auch die Übernahme des Produkten NJOY im vergangenen Jahr.
Unter dem Strich jedoch ist Altria aktuell auf Basis der jüngsten Zahlen und des weiterhin soliden Geschäfts sowie der nun wieder angehobenen Dividende mit einer p.a.-Rendite von 7,9 % eine der spannenden Substanz-Werte. Analysten haben in den vergangenen Monaten ihre jeweiligen Kursschätzungen immer weiter nach oben angepasst. Langfristig wird der Titel jedoch auf der anderen Seite auf Basis der aktuellen strategischen Umstellung auf E-Dampf-Zigaretten zumindest zweifelhaft bleiben, ob die Kurse in Richtung der früheren Rekordwerte wieder steigen können.
Dennoch: Aktuell ist die Dynamik im Aufwärtstrend noch immer beeindruckend.
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