Die Alte Oldenburger PKV zählt zu den kleinsten Versicherern in Deutschland mit nur etwa 150.000 Versicherten. Zum Vergleich: der Platzhirsch Debeka bringt es auf schätzungsweise mehr als vier Millionen Mitglieder. Dass Größe allein nicht alles ist, zeigt aber ein Blick auf das PKV-Rating des Analysehauses Morgen & Morgen. Dort wurden zahlreiche hiesige Versicherer mit Blick auf Faktoren wie Wachstum, Finanzierbarkeit und Bilanzzahlen unter die Lupe genommen.
Ganz oben mit dabei war die kleine Alte Oldenburger PKV, welche sich über eine Bewertung von fünf Sterne freuen konnte. Nur vier weitere Anbieter erhielten die gleiche Auszeichnung, während Marktführer wie Axa, Debeka oder die Allianz übertroffen werden konnten. Es scheint also zumindest anhand dieser Bewertung, dass privat Krankenversicherte auch bei kleineren Unternehmen gut aufgehoben sind und sich dort um die Zukunft sowie die eigenen Leistungen keine größeren Gedanken machen müssen.
Eine Frage der Prioritäten
Bei der Suche nach einer privaten Krankenversicherung sind derartige Ratings allerdings oftmals wenig hilfreich. Schließlich dürften die meisten hier nicht unbedingt nach Bilanzkennzahlen entscheiden, sondern eher nach den angebotenen Leistungen und vor allem der Höhe der monatlichen Beiträge. Gerade bei letzterem Punkt gibt es zuweilen enorme Unterschiede zwischen den einzelnen Versicherern. Im Extremfall kann es schon mal vorkommen, dass für vergleichbare Leistungen bei unterschiedlichen Anbietern die Preise sich um mehrere Faktoren unterscheiden können.
Ehrlicherweise ist das eher die Ausnahme, doch auch wenn sich mit der Wahl der richtigen Versicherung 20 oder 30 Prozent bei den monatlichen Prämien einsparen lassen, dürfte das schon ein gewichtiges Argument sein. Wer nun mit seinen eigenen Beiträgen unzufrieden ist und über einen PKV Wechsel nachdenkt, ganz gleich ob zur Alte Oldenburger PKV oder einem anderen Anbieter, wird jedoch schnell ernüchtert sein. Ein solcher Wechsel lohnt sich oftmals nicht für all jene, die schon länger Mitglied in einer privaten Krankenversicherung sind.
Die Sache mit den Altersrückstellungen
Das liegt vor allem an den Altersrückstellungen, welche aus Mitteln der monatlichen Beiträge über die Zeit aufgebaut werden. Sie sollen dabei helfen, die Prämienhöhe im Alter auf einem erträglichen Maß zu halten. Wer nun nach 10 oder 20 Jahren zu einem neuen Versicherer wechselt, riskiert, eben diese Rückstellungen teilweise oder vollständig zu verlieren. Kurzfristig mögen die Beiträge dann geringer ausfallen, die verlorenen Altersrückstellungen lassen sich dadurch aber so gut wie nie kompensieren.
Ausnahmen gibt es einzig für junge Versicherte, die erst sei Kurzem Mitglied in einer PKV sind. Hier kann ein Wechsel zu einem neuen Anbieter durchaus Vorteile mit sich bringen, da Rückstellungen noch keine größere Rolle spielen. Im Falle einer Beitragserhöhung ist ein Wechsel sogar möglich, ganz ohne irgendwelche Kündigungsfristen zu beachten. Wer nicht zu dieser privilegierten Gruppe zählt, ist an den bisherigen Anbieter zwar nicht rechtlich gebunden, wohl aber aus Vernunftgründen.
Günstigere PKV für alle
In solchen Fällen bleibt allerdings noch immer die Option, einen PKV Wechsel innerhalb des bisherigen Versicherers anzustreben. Auch hier ergibt sich nicht selten ein ansehnliches Einsparpotenzial, welches es lediglich zu nutzen gilt. Aus nachvollziehbaren Gründen gehen die Anbieter selbst mit dieser Möglichkeit nicht unbedingt hausieren. Lediglich bei älteren Versicherten wird bei einer Beitragsanpassung auf die Möglichkeit eines Wechsels hingewiesen, nicht selten aber nur mit Verweis auf eher fragwürdige Tarife.
Grundsätzlich ist an die Vorschläge niemand gebunden und ein Tarif kann frei gewählt werden. Daher lohnt es sich, unabhängig vom eigenen Alter, mit einem PKV Vergleich aktiv auf die Suche nach günstigen Optionen zu gehen. Dank der Möglichkeiten des Internets war es nie einfacher, die Kosten für die private Krankenversicherung zu senken und sich so über mehr Netto vom Brutto zu freuen. Für die größtmögliche Einsparungen steht es Versicherten auch frei, den eigenen Leistungskatalog etwas nach unten anzupassen, was auch nicht gleich in den Übergang in eine Basisversicherung münden muss.