Alphabet / Google Aktie: Im Fadenkreuz der Antitrust-Klage

Die Antitrust-Klage in den USA gegen Alphabet und seine Tochter Google ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Zumal die Beweislage gegen das Unternehmen spricht.

Auf einen Blick:
  • Alphabet / Google vor Gericht
  • Anklage stützt sich auf kompromittierende E-Mails
  • Hat Google den Wettbewerb behindert?
  • Jetzt ist Alphabet mit seiner Verteidigung dran
  • Was droht bei einem Schuldspruch?

Das könnte für Alphabet eng werden. Im Rahmen der aktuell angestrengten Antitrust-Klage gegen Alphabet/Google spielt die interne Kommunikation des Unternehmens eine entscheidende Rolle. Die US-Regierung beschuldigt Google, seine marktbeherrschende Stellung im Bereich der Online-Werbung durch wettbewerbswidriges Verhalten zu sichern. Dabei haben sich sichergestellte E-Mails von Google-Führungskräften als zentrales Beweismittel herausgestellt, die laut den Staatsanwälten zeigen, dass das Unternehmen sich der Dominanz bewusst war und Konkurrenten gezielt aus dem Markt drängte.

Zentrale E-Mail als Beweis

Besonders hervorgehoben wurde eine E-Mail von Neal Mohan, dem damaligen Leiter der Display-Werbung bei Google und heutigen YouTube-CEO. In einer E-Mail aus dem Jahr 2010 schrieb Mohan: „Eine Möglichkeit, um sicherzustellen, dass wir nicht weiter Marktanteile verlieren, ist, den Konkurrenten mit der größten Zugkraft aufzukaufen und ihn irgendwo zu parken.“ Dieses Statement bezieht sich auf den Kauf des Ad-Tech-Startups AdMeld, das Google 2011 für 400 Millionen Dollar erwarb. Zwei Jahre später wurde AdMeld eingestellt, nachdem seine Technologie in Googles eigene Plattform integriert wurde.

Die Staatsanwaltschaft argumentiert, dass dieser Kauf Teil einer Strategie war, um Konkurrenten zu eliminieren und Kunden in Googles Werbe-Ökosystem einzusperren. Durch diesen Deal habe Google Kunden gezwungen, für ein Software-Tool zu bezahlen, um Zugang zu einem anderen zu erhalten.

Weitere Beweismittel und Zeugen

Neben Mohans E-Mail wurden auch weitere Google-Manager zu ihrer internen Kommunikation befragt. Zudem trat bereits Stephanie Layser, eine ehemalige Managerin von News Corp, als Zeugin auf. Sie berichtete, dass es kaum Alternativen zu Googles Werbeplattform gegeben habe, da ein Wechsel des Anbieters Millionen an Werbeeinnahmen gekostet hätte.

Alphabet Aktie Chart

Jetzt ist Alphabet dran

Die Verhandlung könnte weitreichende Konsequenzen für Google haben. Sollte das Gericht zu dem Schluss kommen, dass Google seine marktbeherrschende Stellung missbraucht hat, könnte das Unternehmen gezwungen werden, Teile seines wertvollen Ad-Tech-Geschäfts im Wert von über 100 Milliarden Dollar abzustoßen. Google wird in der kommenden Woche seine Verteidigung präsentieren. Unabhängig vom Ausgang des Verfahrens wird das Urteil zweifellos Auswirkungen auf die gesamte Werbebranche und Googles Zukunft im Werbegeschäft haben.

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