Nur etwa anderthalb Wochen nachdem ein Richter in den USA die Monopolstellung der Alphabet-Tochter Google scharf kritisiert und verurteilt hatte, droht nun weiteres Ungemach für den Techgiganten. Laut einem Bericht von Bloomberg erwägt das US-Justizministerium als Folge des Urteils eine Zerschlagung von Google. Der Medienbericht fußt auf Insiderangaben.
Dies wäre der erste Versuch Washingtons seit rund zwei Jahrzehnten, einen Konzern wegen illegaler Monopolisierung zu zerschlagen. 2001 hatte die US-Regierung erfolglos versucht, Microsoft zur Aufspaltung zu zwingen. Damals war es unter anderem um den Internet Explorer von Microsoft gegangen.
Alphabet und Google: Welche Zwangsmaßnahmen möglich wären
Laut Bloomberg könnte neben einer Zerschlagung von Google nun auch eine Zwangsmaßnahme angestrebt werden, die das Unternehmen dazu zwingen würde, mehr Daten mit Konkurrenten zu teilen. Auch möglich seien Maßnahmen, um zu verhindern, dass die Alphabet-Tochtergesellschaft einen unfairen Vorteil in Sachen KI erlange.
Sollte es dennoch tatsächlich zu einer Zerschlagung kommen, müssten den von Bloomberg zitterten Insidern zufolge wahrscheinlich das Android-Betriebssystem und Googles Web-Browser Chrome verkauft werden. Möglich sei auch ein Zwangsverkauf von AdWorks. Über die Plattform veräußert Google Textanzeigen.
Google soll Suchmaschinen-Markt illegal monopolisiert haben
Hintergrund: Die Diskussionen um eine mögliche Zerschlagung nahmen im US-Justizministerium nach dem Urteil vom 5. August neue Fahrt auf. Letzte Woche hat ein Gericht entschieden, dass Google den Suchmaschinen-Markt auf illegale Art und Weise monopolisiert habe. Im Mittelpunkt stehen Milliardenzahlungen von Google unter anderem an Apple. Diese Zuwendungen haben offenbar dafür gesorgt, dass der iPhone-Konzern die Google-Suchmaschine als Standard auf seinen Geräten festgelegt hat.
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