Nicht nur in den USA muss sich Alphabet dieser Tage des Öfteren vor Gericht verantworten. Auch die EU hatte in der Vergangenheit so ihre Probleme mit der Konzerntochter Google, welcher unter anderem wettbewerbsfeindliche Praktiken im Anzeigengeschäft nachgewiesen wurden. Gedroht wurde im Vorfeld damit, dass dies im schlimmsten Fall eine Zerschlagung zur Folge haben könnte.
Eine solche strebt die EU nun aber nicht länger an, wie die „WirtschaftsWoche“ zu berichten weiß. Stattdessen will man es zunächst bei einer Ermahnung belassen. Ausruhen kann Google sich darauf aber kaum. Denn sollten die beanstandeten Praktiken nicht abgestellt werden, könnte es zu einem späteren Zeitpunkt noch zu schärferen Konsequenzen kommen.
Alphabet schnauft durch
Entschieden werde dies aber Insidern zufolge nicht mehr, bevor Wettbewerbskommisarin Margrethe Verstager im November von ihrem Amt zurücktritt. Wie im Anschluss mit Alphabet umgegangen werden mag, ist für den Moment offen. Die Anleger nutzen dies als kleine Gelegenheit für eine Verschnaufpause und die Alphabet-Aktie konnte am Freitag um 1,8 Prozent bis auf 158,37 US-Dollar zulegen.
Alphabet Aktie Chart
Völlig aus dem Schneider ist der Konzern aber freilich noch nicht, wird er doch auch in den USA von den Kartellbehörden sehr viel genauer unter die Lupe genommen. Das bei Aktionären wenig populäre Szenario einer Zerschlagung bleibt damit weiterhin eine Möglichkeit, wenngleich es momentan keine akuten Anzeichen dafür gibt, dass ein entsprechendes Verfahren alsbald angestrebt wird.
Google muss nachbessern
In jedem Fall sollte Google derzeit unter Hochdruck daran arbeiten, den Anforderungen der Kartellwächter gerecht zu werden. Dies könnte im Zweifel aber den eigenen Geschäften schaden, weshalb bei den Anlegern auch ohne den Worst Case durchaus Gründe zur Beunruhigung herrschen könnten. Offen bleibt auch, ob die jüngste Erholung schon als Trendwende nach empfindlichen Kursverlusten in den letzten beiden Monaten anzusehen ist. Fest davon ausgehen würde ich persönlich eher nicht.
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