Die Berichtssaison ist in vollem Gange, das Geschäft und damit die Aktie von Alphabet werden morgen auf die Probe gestellt. Es steht viel auf dem Spiel, bis Anfang Februar waren Anleger bullish und die Aktie kratzte an der 200 Dollar Marke. Seitdem hat die Aktie in einer spektakulären Talfahrt jedoch über 30 Prozent eingebüßt– das Papier verharrt aktuell bei rund 136 Dollar. Der Quartalsbericht morgen wird aufzeigen wie berechtigt die Sorgen sind.
Hoher politischer Druck
Für Investoren bleibt die entscheidende Frage, wie sehr sie dem Suchmaschinen-Business des Technologiekonzerns vertrauen. Denn aktuell laufen gegen Alphabet mehrere Kartellverfahren, unter anderem könnte das Unternehmen von der US-Regierung deshalb gezwungen werden ihren Webbrowser Chrome zu verkaufen.
Alphabet Aktie Chart
Synergieeffekte en masse
Der Vorwurf: Alphabet habe ein Monopol bei der Onlinesuche und dadurch nicht nur eine unzulässige Preissetzungsmacht, sondern auch die Möglichkeit umfassende Publisher-Tools anzubieten. Diese Programme sind für Verlage und Werbetreibende von hoher Wichtigkeit. Denn diese Tools ermöglichen es erst, Inhalte im Netz optimal zu monetarisieren und zu managen.
Hohe Umsätze, hohe Bedeutung
Doch nicht nur für Anbieter sind die Tools wichtig, auch für Alphabet selbst sind die Publisher-Tools unverzichtbar. Die in die Suchmaschine integrierten Produkte machten vergangenes Jahr mit 72,5 Milliarden US-Dollar rund ein Drittel des Gesamtumsatzes aus! Der Konzern sieht sich also schon längere Zeit immens hohen politischen Risiken ausgesetzt.
Alte Vorwürfe, neuer Schwung
Zur Einordnung: das Bundeskartellamt hat 2021 schon entschieden, dass Alphabet eine marktübergreifende Stellung habe. Seitdem hat sich jedoch relativ wenig getan. Auch bei den aktuellen Verfahren gegen das US-Justizministerium hat das Unternehmen erste Erfolge erzielen können. Das Gericht entschied, dass beispielsweise die Google Tools für Werbetreibende oder die Übernahmen von Werbetechnologieanbietern wie AdMeld und DoubleClick nicht rechtswidrig seien.
Ein zäher Prozess
Zwar stellte das Gericht kartellrechtliche Verstöße im Online-Werbemarkt bezüglich der Publisher-Tools fest, jedoch geht Alphabet dagegen in Berufung. Es ist zwar ungewiss was in nächster Instanz juristisch passiert. Klar ist nur, dass sich die Gerichtsprozesse wahrscheinlich noch über Jahre ziehen werden, zum Vorteil von Alphabet.
Starkes Business, schwacher Kurs
Experten erwarten für den morgigen Quartalsbericht etwa zehn Prozent Umsatzwachstum und fünf Prozent Wachstum beim Gewinn je Aktie auf zwei US-Dollar. Mit einem KGV von 18 ist die Aktie als Teil der Magnificent Seven außerdem überaus erschwinglich. Alphabet ist außerdem mit über 96 Milliarden US-Dollar liquiden Mitteln und einem Free Cashflow von über 11 Milliarden Dollar im Werbegeschäft im vergangenen Jahr operativ sehr flexibel.
Teil der Investoren-Wette wird vor allem sein, inwiefern Alphabet diese Mittel perspektivisch in erfolgreiche Investitionen in künstliche Intelligenz ummünzen kann. Um ihre dominante Position im Suchmaschinengeschäft zu festigen und mögliche Sorgen dahingehend abzuschütteln, die aktuell den Kurs drücken.
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