Auf dem kürzlich abgehaltenen 12. Allianz Autotag hat sich Deutschlands größter Versicherungskonzern erneut den bedeutendsten Fragen im Zusammenhang mit der Verkehrssicherheit gewidmet. Im Mittelpunkt stand diesmal der städtische Verkehr und insbesondere das Thema „Groß gegen Klein“.
Hierfür hat das Allianz Zentrum für Technik (AZT) insgesamt 700 Verkehrsunfälle von LKWs und Vans mit vulnerablen Verkehrsteilnehmern (z.B. Fußgänger und Radfahrer) im urbanen Bereich analysiert. Demnach sehen die Experten verschiedene Unfalltypen bei LKWs und Kleintransportern.
Allianz: Abbiegeassistent könnte vielen Leben retten
Die Gefahr für Fußgänger und Radfahrer steigt demnach deutlich, wenn LKWs an Kreuzungen und Einmündungen rechts abbiegen.
Der Clou: „Nach Einschätzung der Allianz Unfallforscher hätte ein Drittel aller untersuchten Unfälle mit Verletzten und Getöteten vermieden werden können, wenn die Lkw-Fahrer durch eine direkte Sichtlinie die Verkehrsteilnehmer rechtzeitig gesehen hätten oder der Lkw mit einem aktiv bremsenden Abbiegeassistenten ausgestattet gewesen wäre“, betonte Allianz-Manager Frank Sommerfeld. Elektronische Abbiegeassistenten sind inzwischen für neue LKWs in der EU Pflicht. Diese beinhalten jedoch nicht zwingend automatische Notbremssysteme.
Bei Kleintransportern (Vans) hingegen würden Unfälle mit vulnerablen Verkehrsteilnehmern oftmals beim Ein- und Ausfahren etwa aus Grundstücken passieren. Etwa jeder Dritte Unfall zwischen Van und Fußgänger ereignet sich beim Rückwärtsfahren.
Fußgänger und Radfahrer sollten achtsamer sein
Interessant: In der Allianz-Studie wird auch auf die Verantwortung der Fußgänger und Radler eingegangen. In etwa 33 % der untersuchten LKW-Unfälle erhielten Fußgänger eine Mithaftung, bei Radfahrern waren es 20 %. Zudem ergab die Untersuchung, dass knapp 80 % der Unfälle mit LKWs verhindert werden könnten, wenn die vulnerablen Verkehrsteilnehmer mehr Rücksicht nehmen und vorausschauender handeln würden.
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