220.000 Quadratmeter: Der chinesische Online-Händler Alibaba will auf dem Gelände eines belgischen Flughafens ein gigantisches Logistikzentrum eröffnen, wie aus diversen übereinstimmenden Medienberichten hervorgeht. Der Konzern bezeichne das Projekt demnach als „Tor nach China“.
Alibaba verspricht Mega-Wachstum
Am 5. Dezember mietete die Alibaba-Logistiksparte Cainiao Network die rund 31 Fußballfelder große Fläche im Flughafen Lüttich an. Das dort entstehende Verteilerzentrum soll als Drehscheibe für Lieferungen in die Volksrepublik dienen. Zuvor hatte Alibaba-Boss Jack Ma angekündigt, dass der Standort in Belgien Teil der Wirtschaftsinitiative „Electronic-World-Trade-Platform“ (EWTP) sein werde.
Laut Angaben der Chinesen werde das Logistikzentrum Anfang 2021 in Betrieb genommen. Der erste Abschnitt des neuen Standorts soll 75 Millionen Euro kosten und direkt in das Flughafengelände integriert werden. Alibaba will mit dem Standort vor allem kleineren sowie mittleren Unternehmen (KMU) bei der Abwicklung ihrer Exporte unter die Arme greifen. Deshalb fungiere das Projekt als „Tor nach China“.
Auch hinsichtlich der dortigen Wachstumsmöglichkeiten zeigte sich Alibaba indes nicht gerade zurückhaltend: So sollen in den kommenden fünf Jahren von Lüttich aus Waren „im Wert von 200 Milliarden US-Dollar aus der ganzen Welt“ nach China exportiert werden, versprach der Tech-Gigant.
EWTP-Initiative kommt scheinbar an
Zur Einordnung: Die Wirtschaftsinitiative EWTP, auf deren Grundlage das neue Projekt fußt, war bereits vor Jahren von Alibaba-Gründer Jack Ma ins Leben gerufen worden. Im August 2016 hatten die G20-Staaten die EWTP schließlich in ihrer Abschlusserklärung zur Kenntnis genommen und damit das Engagement von Alibaba geadelt. Die Wirtschaftsinitiative soll als eine Art digitale Seidenstraße für KMU fungieren.
Übrigens: Die belgische Regierung hat die EWTP mittlerweile ebenfalls gebilligt. Dies sei „eine hervorragende Chance für die Exportsteigerung“ und biete „weitreichende wirtschaftliche Vorteile für die Gesellschaft wie beispielsweise Beschäftigungsmöglichkeiten für Lüttich“, erklärte Belgiens Premierminister Charles Michel kürzlich hinsichtlich des Alibaba-Engagements.
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