Viele westliche Unternehmen haben sich aus Russland recht schnell verabschiedet, nachdem das Land seinen brutalen und völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine ins Rollen brachte. China allerdings gibt sich bekanntlich neutral und sprach immer wieder von einer anhaltenden Freundschaft mit Russland.
Zumindest bei den Unternehmen scheint die Freundschaft aber Grenzen zu kennen. Zu Jahresbeginn teilten drei der vier größten Banken in China mit, künftig keine Zahlungen mehr von sanktionierten russischen Finanzinstituten anzunehmen. Nun scheint auch Alibaba die Reißleine zu ziehen, um es sich mit dem Westen nicht allzu sehr zu verscherzen.
Alibaba: Rien ne va plus
Wie die russische Wirtschaftszeitung „Kommersant“ kürzlich berichtete, stoppt Alibaba die Akzeptanz von Rubel als Zahlungsmittel. Ferner sollen Lieferungen nach Russland vollständig eingestellt werden. Das kommt einem Boykott gleich und für russische Kunden werden Plattformen wie AliExpress damit weitgehend unbenutzbar. Konkrete Gründe für den Schritt wurden vom Unternehmen selbst bisher nicht genannt.
Experten gehen aber davon aus, dass auf diesem Wege Sekundärsanktionen vermieden werden sollen. Seit einer Weile blicken westliche Behörden sehr kritisch auf die Lieferung von Waren in Richtung Russland. Das betrifft vor allem sogenannte Dual-Use-Güter, die sowohl zivil als auch militärisch zum Einsatz kommen könnten.
Die Anleger bleiben gelassen
Alibaba Aktie Chart
An der Börse hält sich die Aufregung bisher in Grenzen und die Alibaba-Aktie bewegt sich aktuell nur im Rahmen der allgemeinen Marktentwicklung. Am Donnerstagmorgen ging es kurz nach Handelsbeginn um 1,4 Prozent auf 72,10 Euro abwärts. Letztlich sind die Geschäfte in Russland nicht von allzu hoher Bedeutung und den Anlegern dürfte es sehr viel lieber sein, wenn Alibaba jene ein Stück weit opfert, um im deutlich kaufkräftigeren Westen weiterhin Umsätze einfahren zu können.
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