Die Aktie von Alibaba kommt von weit oben: Die Papiere des chinesischen E-Commerce-Riesen hatten im Zuge des Onlineshopping-Booms durch Corona im Oktober 2020 bei 263 Euro ein Allzeithoch ausgebildet, bevor sie um den Jahreswechsel die Marke von 200 Euro wieder unterschritten. Doch die Alibaba-Aktie kam wieder zurück, bis im Februar bei 227 Euro ein neues Zwischenhoch erreicht war. Seitdem allerdings kennt Alibaba an der Börse nur noch den Weg nach unten! Und am Freitag ist es jetzt passiert: Zum ersten Mal seit 2017 rutschten die Anteilscheine unter die Marke von 100 Euro.
Alibaba überrascht Analysten negativ
99,90 Euro standen am Ende im Xetra-Handel auf dem Kurszettel. Dass es mit der Alibaba-Aktie so weit abwärts gehen könnte, scheint selbst institutionelle Analysten auf dem falschen Fuß erwischt zu haben. Seit Monaten hatten sie den Titel zwar heruntergestuft, auch angesichts der zunehmenden Regulierung, insbesondere der Techfirmen, durch die chinesische Regierung. Die politischen Spannungen mit den USA taten ihr Übriges. Doch selbst mit den reduzierten Kurszielen haben die Experten viel zu hoch gegriffen.
So hatte Goldman Sachs Ende November Alibaba von der Conviction Buy List gestrichen und zudem den fairen Wert gesenkt. Allerdings nur von 252 auf 215 US-Dollar. Die US-Investmentbank Raymond James hatte Mitte November das Kursziel für Alibaba ebenfalls gekappt, von 240 auf lediglich 220 Dollar. Bei einer Bewertung von 111,87 Dollar zum Handelsschluss am Freitag an der Nasdaq kommt Alibaba derzeit auf kaum mehr als die Hälfte des anvisierten Ziels.
Durchschnittliches Kursziel ist 85 Prozent entfernt
Und die beiden Banken sind mit ihrer Einschätzung nicht allein: Laut der Seite marketscreener.com beobachten derzeit 45 Analysten die Alibaba-Aktie, nur einer empfiehlt die Papiere zu verkaufen. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich derzeit auf umgerechnet 209 US-Dollar. Um diese Prognose zu erfüllen, müssten sich die Papiere um rund 85 Prozent steigern.
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