Alibaba-Aktie: Abgehakt?

In den Vereinigten Staaten haben sich schon vor vier Jahren Investoren zu einer Sammelklage gegen Alibaba zusammengeschlossen. Vorgeworfen wurde dem Konzern, dass Händler dazu gezwungen wurden, exklusiv auf der Plattform des chinesischen Anbieters zu verkaufen. Der Konzern habe mit irreführenden Aussagen für Kursverluste gesorgt.

Nun sollen die klagenden Investoren entschuldigt werden, wofür Alibaba ganze 433,5 Millionen US-Dollar in die Hand nehmen will. Der dazugehörige Vergleich muss nur noch vom zuständigen Bezirksrichtet abgesegnet werden. Die Kläger zeigen sich laut der Nachrichtenagentur „Reuters“ bereits zufrieden und deren Anwälte sprachen davon, dass der Betrag durchschnittliche Entschädigungen in vergleichbaren Fällen deutlich überschreite.

Alibaba gibt sich unschuldig

Wie üblich bei einem solchen Vergleich geht dieser nicht einher mit einem Schuldeingeständnis. Alibaba besteht weiterhin darauf, sich nicht falsch verhalten zu haben. Die Entschädigung soll zuvorderst dafür sorgen, die Angelegenheit aus der Welt zu schaffen und sich der Vorwürfe entledigen zu können.

Alibaba Group Aktie Chart

Eine Reaktion an der Börse blieb bislang aus und wahrscheinlich genießt das Thema bei den Anteilseignern momentan nicht die höchste Priorität. Mehr Gedanken machen die Anleger sich um die anhaltende Konsumflaute in China sowie die weiteren Chancen von Alibaba in Sachen Cloud und KI. Letzteres bescherte der Aktie im September noch einen kleinen Höhenflug, der Oktober brauchte aber schon wieder deutliche Korrekturen mit sich.

Alibaba weiter am Schwächeln

Zum Wochenende standen hierzulande 90,60 Euro und damit gut 30 Prozent mehr als zu Jahresbeginn auf dem Ticker. Damit hat die Alibaba-Aktie grundsätzlich den richtigen Weg eingeschlagen. Zweifel verfolgen das Papier aber nach wie vor und im langfristigen Chart reichen die Erholungen der vergangenen Wochen noch nicht, um schon von einem endgültigen Turnaround sprechen zu können.