Alcoa zählt zu den Schwergewichten der globalen Aluminiumbranche. Der Konzern mit Hauptsitz in Pittsburgh produziert Bauxit, Tonerde und Aluminium und betreibt weltweit Schmelzwerke – darunter drei in Kanada. Im ersten Quartal 2025 übertrifft das Unternehmen die Erwartungen deutlich. Doch dunkle Wolken ziehen auf: Die Trump-Regierung hat hohe Importzölle verhängt – ein massiver Belastungsfaktor für Alcoa.
Gewinn verdreifacht – doch der Zoll drückt mit
Finanziell liefert Alcoa ab: Der Nettogewinn steigt auf 548 Millionen US-Dollar – ein Plus von 171 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Der bereinigte Gewinn je Aktie liegt bei 2,15 Dollar und übertrifft damit deutlich die Analystenschätzungen. Auch das bereinigte EBITDA verbessert sich um 26 Prozent auf 855 Millionen Dollar.
Gleichzeitig sorgt ein neuer Unsicherheitsfaktor für Stirnrunzeln: Seit dem 12. März 2025 gelten Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Aluminiumimporte aus Kanada. Allein im ersten Quartal schlagen die Tarife mit 20 Millionen Dollar zu Buche. Für das laufende Quartal rechnet Alcoa mit weiteren 90 Millionen Dollar an Zusatzkosten – Tendenz steigend.
Alcoa Aktie Chart
Alcoa-CEO schlägt Alarm: Ohne Kanada geht’s nicht
William Oplinger, CEO von Alcoa, findet deutliche Worte. In einer Analystenkonferenz appelliert er direkt an Präsident Trump, die Strafzölle auf kanadisches Aluminium aufzuheben. Der Grund: Die USA verfügen schlichtweg nicht über ausreichende Kapazitäten, um sich selbst zu versorgen.
Aktuell importieren die Vereinigten Staaten rund 2,9 Millionen Tonnen Aluminium jährlich aus Kanada – das sind über 70 Prozent der gesamten US-Importe. Laut Oplinger müssten fünf bis sechs neue Schmelzwerke gebaut werden, um diese Lücke zu schließen. Das würde jedoch nicht nur Jahre dauern, sondern auch das Stromnetz stark belasten – vergleichbar mit dem Bau von sieben Atomkraftwerken.
Bilanz im Wandel: Schuldenumbau und Joint Venture
Neben dem operativen Ergebnis punktet Alcoa mit strukturellen Maßnahmen. Im ersten Quartal wurde ein Schuldenpaket in Höhe von rund einer Milliarde Dollar neu positioniert. Die Einnahmen aus der Anleiheemission flossen in den Rückkauf bestehender, teurerer Schuldtitel – ein Schritt, der Zinskosten senken dürfte.
Zudem kündigte Alcoa ein Joint Venture mit IGNIS Equity Holdings für den spanischen Standort San Ciprián an. Ziel: Die Wiederinbetriebnahme des stillgelegten Schmelzwerks noch in diesem Jahr. Alcoa hält 75 Prozent an der neuen Struktur und sichert sich damit operative Kontrolle bei gleichzeitiger finanzieller Entlastung.
Ausblick: Wachstum ja, aber mit Gegenwind
Für das Gesamtjahr 2025 erwartet Alcoa stabile Produktionszahlen bei Bauxit, Tonerde und Aluminium. Die Prognose für das zweite Quartal fällt allerdings gemischt aus: Während sich die Margen im Tonerde-Segment stabil zeigen sollen, rechnen die Verantwortlichen mit negativen Effekten im Aluminium-Bereich – unter anderem wegen der Zölle und Anlaufkosten in Spanien. Unterm Strich soll das operative Ergebnis aber solide bleiben.
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