Liebe Leser,
wer als Anleger ruhig schlafen will, der kauft nicht die wild schwankenden Aktien, sondern die Anleihen guter Schuldner. Steigen an den Bondmärkten die Kurse, sinken die Renditen, weil mehr Anleger in den Markt drängen und höhere Preise für die Anleihen gezahlt werden. Die Folge ist eine sinkende Zinsrendite.
Man kann dieses Phänomen immer dann beobachten, wenn die Anleger kollektiv nach Sicherheit suchen und die vermeintlich sicheren Häfen ansteuern, also verstärkt die Anleihen von Schuldnern kaufen, die als solide und zahlungskräftig angesehen werden.
Zum Jahreswechsel startete zwar an den Aktienmärkten eine beeindruckende Rallye. Doch diese hat am Rentenmarkt keinen Widerhall gefunden, denn die Kurse der Anleihen sinken nicht, sondern sie steigen. Das deutet darauf hin, dass die Anleger immer noch besorgt sind und von dem Bestreben geleitet werden, Qualität in ihre Depots einzubuchen.
Die Anleger scheinen vor diesem Hintergrund derzeit gespalten zu sein. Während man am Aktienmarkt wieder Hoffnung schöpft und kauft, weil man glaubt, dass die Firmen auch in Zukunft in der Lage sein werden, ihre Umsätze und Gewinne zu steigern, werden am Rentenmarkt die Risiken gescheut und die sicheren Häfen angelaufen.
Hier geht man davon aus, dass Ungemach bevorsteht, denn die Notenbanken würden unglaubwürdig werden, wenn sie jetzt ohne echte Not eine Pause in ihrem Zinserhöhungszyklus einlegen. Die fallenden Renditen an den Rentenmärkten sind deshalb auch für die Aktienmärkte als Warnhinweis zu verstehen, denn ohne Grund haben die Anleger noch nie weniger Rendite akzeptiert, um mehr Sicherheit zu erhalten.
Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag und grüße Sie herzlich
Ihr
Bernd Heim