Wenn Sie aktuell noch Aktien von wachstumsstarken Technologie-Unternehmen und/oder Kryptowährungen halten, sollten Sie sich beeilen. Denn bei beiden droht eine kräftige Korrektur. Die Befürchtungen, die ich hier an dieser Stelle zuletzt mehrfach geäußert habe, scheinen sich zu nämlich immer mehr zu bewahrheiten und damit zu materialisieren. Darum nimmt der (Salami-)“Crash“ auch seinen Lauf.
Short Squeeze nach FOMC-Meeting…
Grundsätzlich ist es so, dass eine restriker agierende US-Notenbank immer Gift für Sachwerte ist. Als alter Kostolany-Schüler gilt für mich der Satz: „Liquidity is the key, the key is liquidity!“, also zu Deutsch: „Liquidität ist der Schlüssel, der Schlüssel ist die Liquidität!“. Daher weise ich schon seit geraumer Zeit, inzwischen sind es schon Wochen, darauf hin, dass man sehr vorsichtig sein sollte.
Immer wieder bekomme ich dann natürlich – von Bullen – Gegenargumente an den Kopf geworfen. So würde die Fed mit ihrem Tapering ja dem Markt noch gar keine Liquidität entziehen, sondern ihm nur weniger zuführen. Außerdem sei doch aus vielen Statistiken bekannt, dass sich insbesondere die Aktienmärkte bei den ersten Zinserhöhungen noch weiter gut entwickeln würden.
Zu guter Letzt werden dann selbst die für 2024 vom Offenmarktausschuss der Fed angedachten drei Zinserhöhungen, denen 2024 drei weitere folgen sollen, als gar nicht so schlimm bezeichnet. Denn damit liege der US-Leitzins Ende 2024 eben bei 1,5%, was im historischen Vergleich doch immer noch sehr, sehr niedrig sei. Und ja, diese Argumente klingen logisch.
Bestätigt fühlten sich die Bullen dann auch nach dem FOMC-Meeting, das am Mittwochabend zu Ende ging. Denn obwohl die Fed das gerade nochmal Zusammengefasste dort beschloss und verkündete, reagierten die Aktien- und auch die Krypto-Märkte zunächst einmal mit Zugewinnen. Wobei die Aktienmärkte, komischerweise, deutlich stärker feierten als die Krypto-Märkte.
Doch meines Erachtens war dies nur ein kurzer Short Squeeze. Zur Erläuterung: Zu einem Short Squeeze kommt es immer dann, wenn viele Marktteilnehmer in Erwartung fallender Kurse Aktien leerverkauft („geshortet“) haben und sich die negative Marktmeinung dann doch nicht durchsetzt. Denn dann müssen die Shortpositionen gecovert werden, was für einen kurzfristig starken Kaufdruck sorgt.
Anleger an den Krypto-Märkten haben die Fed besser verstanden!
Einige bekannte Krypto-Trader, wie zum Beispiel der Niederländer Michaël van de Poppe (Twitter: @CryptoMichNL), feierten denn auch das Ergebnis des FOMC-Meetings. Die Fed drucke ja weiterhin Geld und pumpe dies in die Märkte, so dass der Bullenmarkt bei Bitcoin und Co. weitergehen werde. Das sei nun quasi bestätigt, wie der kleine Kurssprung bei Bitcoin, Ether und Co. zeige.
Nur… schon am gestrigen Donnerstag gaben die Aktienmärkte wieder mehr ab, als sie zuvor beim Short Squeeze gewonnen hatten. Auch der Bitcoin notiert am heutigen Freitagmorgen wieder ungefähr dort, wo er auch vor Mittwochabend notierte. Womit die Bären übrigens – aus charttechnischer Sicht – eine Steilvorlage bekommen haben, die sie nun nur noch verwandeln müssen.
Denn aus charttechnischer Sicht handelt es sich bei der Candlestick-Formation zuletzt wohl um ein Dark Cloud Cover – und damit um eine Formation, die in der Regel einen Aufwärtstrend beendet.
Damit scheint klar, dass die Anleger an den Krypto-Märkten – die ja zurecht als noch spekulativer als die Aktienmärkte gelten – die Fed besser verstanden haben als alle anderen. Denn ja, es kommt noch nicht direkt zu einem Liquiditätsentzug. Aber die Fed bremst bereits und hat angekündigt das Bremspedal weiter durchzudrücken. Und an Märkten wird die Zukunft gehandelt, nicht die Gegenwart oder die Vergangenheit.
Dark Cloud Cover beendet Aufwärtstrend – aber warum?
Konkret wird ein Dark Cloud Cover wie folgt definiert: „Auf eine lange weiße Kerze (Mittwoch) folgt ein Up-Gap (Donnerstag US-vorbörslich). Letztlich verläuft der zweite Handelstag jedoch sehr negativ (der Donnerstag war am Ende sehr negativ!). Die Bären können mit einer langen schwarzen Kerze mindestens die Hälfte des Vortagesgewinns wieder abschmelzen und die Kurse schließen unterhalb der Mitte des Kerzenkörpers des Vortages (die Vortagesgewinne wurden am Ende mehr als vollständig abgegeben!).
Warum aber sollten die Märkte, ob nun Aktien- oder Krypto-Märkte, denn fallen? Nun, zum einen natürlich, weil die Fed eben auf dem Bremspedal steht und angekündigt hat, es weiter durchzudrücken. Zum anderen aber wohl auch, weil die Anleger diese geldpolitische Bremsung der Fed für einen Fehler halten. Aber kann das, angesichts von Inflationsraten von knapp 7% in den USA, wirklich ein Fehler sein?
Meines Erachtens ja – und ich möchte auch erklären warum. Dabei bin ich, obwohl ich kein „Fan“ bin, in diesem Fall sehr nahe bei Cathie Wood, der „Starfondsmanagerin“ von ARK Invest. Denn Frau Wood sieht in 2024 eher Deflationsgefahren auf uns zukommen als eine anhaltende Inflationsgefahr. „Ja, spinnt die Frau denn?“, werden jetzt einige fragen. Aber nein, das tut sie nicht!
Denn die hohe Inflation ist eine Folge der Covid-19-Pandemie, die unter anderem auch die Lieferketten (aus Asien, besonders China) gestört hat. Dadurch ist derzeit das Warenangebot knapp (besonders bei Computerchips!) bei einer zwar noch immer nicht wieder auf Vor-Corona-Niveau liegenden, aber doch alles in allem gar nicht so schlechten Nachfrage.
Es ist aber davon auszugehen, dass sich diese Lieferketten im Laufe des Jahres 2024 wieder nahezu vollständig normalisieren, was zu einer Angebotsausweitung führt. Schon dies hätte einen eher deflationären Effekt. Nun bremst die Fed mit ihrer neuen, auf Inflationsbekämpfung fokussierten Geldpolitik zugleich auch noch die Nachfrage aus. Erhöhtes Angebot, sinkende Nachfrage – merken Sie was?
Ich halte die Geldpolitik der Fed daher für falsch. Die heute hohe Inflation hätte man schon vor 6-9 Monaten durch geldpolitische Bremsmaßnahmen „bekämpfen“ müssen. Die Fed lag und liegt also tatsächlich „behind the curve“. Nur versucht sie nun wieder in den Driver’s Seat zu kommen, indem sie stärker gegenlenkt als angemessen. Ein gefährliches Spiel.
Kurzfristig ist daher mit weiter fallenden Kursen in Form eines Salami-Crash zu rechnen. Sowohl bei Wachstumsaktien als auch bei Kryptos. Nach etwa -20% bis -25% wird die Fed ihren Fehler aber einsehen und gegenlenken. Denn den Aktienmarkt will sie nicht „crashen“, da in den USA die Altersvorsorge an ihm hängt. Bis dahin heißt es, sich defensiv aufstellen.
Verkaufen und meiden Sie daher Wachstumsaktien und Kryptowährungen und setzen Sie kurz- bis mittelfristig mehr auf Valuewerte. So haben Aktien wie CVS Health (eine US-Apothekenkette und Krankenversicherung) oder Mondelez (bekannt als Hersteller der Milka-Schokolade) zuletzt neue Allzeithochs geschrieben. Während selbst Microsoft-Aktien sowie Bitcoin und Co. unter Abgabedruck standen…
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