Liebe Leser,
Staatshilfen und dabei Milliardengewinne: Damit hat Uniper den Markt überrascht. Ein Überschuss von 3,7 Milliarden Euro soll im ersten Halbjahr angefallen sein, erklärt der Konzern. Entsprechend positiv reagiert die Uniper-Aktie mit zweistelligen Gewinnen. Doch haben Anleger dabei überhaupt bedacht, dass sich äußerst wenig Aktien im Streubesitz befinden? Naja, zumindest hat sich die Perspektive erneut verbessert. Mit der Vorstellung des neusten Zahlenwerks ist erkennbar, dass Uniper so schnell wie möglich die Förderungen des Bundes zurückzahlen will. Die Strategie: Weg von Gas und Kohle, hin zu Erneuerbaren Energien. Doch alles Schritt für Schritt. Gemeinsam blicken wir auf alle neuen Einflüsse rund um die Uniper-Aktie. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der heutigen Analyse und bedanke mich herzlich für Ihre Lesertreue!
Eine Überraschung!
Wahrscheinlich haben Sie sich genau das Gleiche wie ich gefragt: Warum hat die Uniper-Aktie jüngst eine Outperformance erzielt? Gemeinsam blicken wir jetzt auf die Neuigkeiten rund um den Konzern. Grundsätzlich hat Uniper überraschend starke Zahlen vorgelegt, die positiv vom Markt aufgenommen wurden. Vor diesem Hintergrund hat Uniper mitgeteilt, dass man die Jahresziele erhöht habe. Gleichermaßen wurde bekannt gegeben, dass der Ausstieg des Staates aus der Unternehmung forciert werde. Die Meldung hat offenbar für eine Outperformance gesorgt. Zum Start in den heutigen Handelstag bis 10:45 Uhr schießt die Aktie erneut um 18,29 Prozent auf 6,98 Euro pro Anteilschein in die Höhe. Blicken wir auf die abgelaufenen 30 Handelstage, so steht hier ein sattes Plus von 37,40 Prozent zu buche.
Ein genauer Blick lohnt sich!
Uniper hat überraschenderweise den Sprung zurück in die schwarzen Zahlen geschafft. Die vorläufigen Zahlen zeigen einen bereinigten operativen Gewinn von 3,7 Milliarden Euro an, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Verlust von 757 Millionen Euro ausgewiesen wurde. Dadurch, dass Uniper stark auf das Russlandgeschäft gesetzt hatte, sind die Umsätze quasi über Nacht weggebrochen. Somit flossen 13 Milliarden Euro an Staatshilfen.
Die Finanzchefin sagte jedoch etwas durchaus Interessantes bei der Vorstellung der Eckdaten. Anleger, die gehofft hatten, dass Uniper seine starken Ergebnisse halten kann, muss ich (vorerst) enttäuschen. Denn selbst Jutta Dönges sagte bei der Veröffentlichung, „dass das Ergebnis zu einem großen Teil auf außerordentliche Effekte beruht und sich so in den nächsten Jahren vermutlich nicht wiederholen wird.“
Auf der einen Seite kann ich gut nachvollziehen, dass Uniper infolge der starken Zahlen den Markt outperformt, doch nach aktuellem Stand ist das keine nachhaltige Bewegung.
Weg vom Staat!
Kurz vorab: Mit der Veröffentlichung der finalen Zahlen wurde erneut ein bereinigtes Ergebnis von 3,7 Milliarden Euro bestätigt – nach der Finanzchefin das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Das ist auf profitable Absicherungsgeschäfte bei der Stromerzeugung aus Gas und Kohle zurückzuführen, so das Unternehmen. Auf der gestrigen Pressekonferenz wurden demnach die Pläne für die Zukunft vorgestellt.
Eigentlich hat der Bund sich dazu verpflichtet, bis 2028 die Beteiligung auf maximal 25 Prozent plus eine Aktie zu reduzieren, schreibt das Bundesfinanzministerium. Nun hat der Konzern jedoch klar kommuniziert, dass man eine Rückzahlung der staatlichen Hilfen schneller forcieren möchte. Der Bund begrüßt dieses Vorhaben. Bisher hat Uniper über 13 Milliarden Euro aus der Staatskasse erhalten. Derzeit befinden sich 99 Prozent der Aktien im Besitz des Bundes. Bis Ende 2024 soll nun eine Ausstiegsstrategie seitens Uniper vorgelegt werden. Erste Einblicke in die Strategie wurden uns bereits ermöglicht. Dazu mehr im Fazit des Tages.
Großer Bogen um Uniper!
Die Analysten hatten um die Uniper-Aktie länger einen Bogen geschlagen. Doch nach den neusten Meldungen des Konzerns ist das Papier erneut von den führenden Analysten unter die Lupe genommen worden. Nun finden sich 2 neue Analysen am Markt wieder. Den Anfang macht für uns die Deutsche Bank Research. Der Analyst James Brand hat in seiner neuen Studie die Einstufung auf „Hold“ belassen und das Kursziel von 3 auf 3,30 Euro angehoben. Nach der Expertenmeinung habe der Versorger extrem starke Eckdaten zum ersten Halbjahr vorgelegt. Somit wurden die Schätzungen für das laufende Jahr angehoben.
Gleichermaßen hat die Schweizer Großbank UBS eine neue Analyse über die Uniper-Aktie veröffentlicht. Allerdings ist der Analyst Sam Arie etwas pessimistischer dem Papier gegenüber gestimmt. Denn hier wurde die Einstufung auf „Sell“ mit einem Kursziel von 1,70 Euro belassen. Nach den Eckdaten zu den neusten Zahlen dürfte der Markt positiv reagieren, vermutet der Experte. Heute wissen wir, dass dieser Fall auch so eingetreten ist. Dennoch beschreibt er in seiner Einschätzung, dass die Aktien eine geringe Liquidität angesichts des geringen Streubesitzes hätten.
Alle Analysten im Fokus!
Zum Abschluss der heutigen Analyse blicken wir noch auf den Analystenschnitt rund um die Uniper-Aktie. Derzeit wird das Papier von 4 Analysten der führenden Häuser gedeckt. Nach den Daten von Marketscreener ist dabei aktuell 1 „Hold“-Rating am Markt platziert. Gleichermaßen finden sich 3 „Sell“-Einschätzungen wieder. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich dabei auf 2,25 Euro pro Anteilschein. Dieses verrechnen wir mit dem gestrigen Schlusskurs, da wir kaum absehen können, wie sich die Uniper-Aktie nach den starken Kursbewegungen im weiteren Verlauf des Tages entwickelt. Somit ergibt sich ein weiteres Abwärtspotenzial in Höhe von 61,89 Prozent.
Fazit des Tages!
Uniper will sich neu aufstellen: Demnach will man den Energieträgern Gas und Kohle den Rücken zukehren. Nach der Meldung will man den vollständigen Kohleausstieg bis spätestens 2029 über die Bühne bringen. Bis 2040 will sich Uniper dann vollständig klimaneutral aufstellen. Dabei will Uniper verstärkt auf Solar- und Windenergie setzen.
Persönlich erachte ich diese Ausrichtung als sinnig. Gleichermaßen würde ich einen noch früheren Ausstieg des Bundes als positives Zeichen erachten, gefolgt von einer entsprechenden Kursreaktion. Allerdings bleibt hierbei abzuwarten, ob der Bund über 2028 hinaus weiterhin in kleineren Teilen investiert bleibt. Grundsätzlich kann ich die aktuelle Kursreaktion kaum nachvollziehen, da ein äußerst geringer Streubesitz bei der Uniper-Aktie vorhanden ist. Demnach wird der Konzern allen Anschein nach nicht an den jüngst starken Ergebnissen durch Sondereinflüsse aufbauen können.
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