Liebe Leserinnen und Leser,
Thyssenkrupp hat für einen Schock gesorgt! Das dritte Geschäftsquartal des Industriekonzerns ist hierbei derart schwach ausgefallen, sodass sich das Management dazu gezwungen sah, die Prognose für das laufende Jahr erneut zu senken. Vor allem das herausfordernde Marktumfeld habe hierbei die Geschäftsentwicklung jüngst stark belastet, hieß es. Weiterführend würden die Kosteneinsparungsmaßnahmen zwar eine erste Wirkung zeigen, allerdings konnten die schwachen Ergebnisse dabei nicht kompensiert werden.
Logischerweise ziehen die Anleger reihenweise die Reißleine, wonach die Thyssenkrupp-Aktie auf ein neues Rekordtief gefallen ist. Allein im Freitagshandel steht ein satter Abschlag von 7,73 Prozent auf dem Kurszettel der Anleger. Gemeinsam blicken wir nun auf die neuesten Meldungen rund um Thyssenkrupp. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages!
Thyssenkrupp senkt Jahresprognose!
Thyssenkrupp erwartet einen deutlichen Umsatzrückgang. Besserung ist hierbei nicht in Sicht – zumindest auf das laufende Jahr betrachtet. Nachdem der Konzern bereits im Mai seine Prognose gesenkt hatte, sah sich das Management nun gezwungen, die Erwartungen erneut zu senken. Nun rechnet Thyssenkrupp für das aktuelle Geschäftsjahr mit einem Umsatzrückgang in einer Spanne von sechs bis acht Prozent. Zuvor wurde noch ein Umsatzerlös unter dem Vorjahreswert in Aussicht gestellt. Das Ebit sollte oberhalb der 500 Millionen Euro-Marke liegen, wobei das operative Ergebnis im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich noch zuvor prognostiziert wurde.
Beim freien Barmittelzufluss werden ebenso einige Schwächen angezeigt, welche auch die Analysten als negativ hervorheben. Hier erwartet der Konzern einen Fehlbetrag von 100 Millionen Euro, ohne die Inkludierung von Fusionen und Übernahmen. Hier hatte Thyssenkrupp ein positives Ergebnis im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich erwartet. Der Fokus richtet sich nun anscheinend weiter auf das Stahlgeschäft. Auch hier gab es erst kürzlich eine wichtige Neuigkeit.
HKM-Verkauf geplant!
Denn der Aufsichtsratschef und ehemalige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte jüngst gegenüber der Rheinischen Post hervorgehoben, dass man sich von der Beteiligung an dem Stahlunternehmen HKM trennen will. Offensichtlich könnten zusätzliche Mittel dem angeschlagenen Konzern etwas Rückenwind verleihen.
Denn die Lage bleibt in diesem Segment weiterhin angespannt. In den ersten sechs Handelsmonaten ist der Umsatz insgesamt um 15 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro abgesackt. Parallel dazu wird das Kosteneinsparungsprogramm jedoch vorangetrieben. Bei HKM arbeiten derzeit 3.000 Mitarbeiter.
Kursziel wurde nun erneut gesenkt!
Gemeinsam blicken wir nun an dieser Stelle auf die neuesten Meldungen der führenden Analysten, um einen umfassenden Eindruck von der Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Anscheinend sind auch die institutionellen Häuser gegenüber der Thyssenkrupp-Aktie zunehmend skeptischer gestimmt.
Zumindest vertritt der Analyst Dirk Schlamp diese Meinung: Denn nach der Gewinnwarnung hat der Experte aus dem Hause der DZ Bank das Kursziel von 5,30 auf 4 Euro gesenkt. Andererseits wurde das Rating für die Thyssenkrupp-Aktie jedoch auf „Halten“ belassen. In der Studie schrieb der Experte von einer negativen Überraschung, welche das Vertrauen der Investoren, vor allem der Anleger, belasten sollte. Ob die Trendwende nun wie zuvor geplant vollzogen werden kann, bleibt nach dem Experten nun fraglich.
Thyssenkrupp Aktie Chart
Auch die US-Bank JPMorgan bleibt weiterhin an der Seitenlinie positioniert, denn das Rating wurde erneut bei „Neutral“ belassen. Gleichermaßen wurde hierbei auch das Kursziel erneut bei 4,30 Euro bestätigt. Der zuständige Analyst Dominic O’Kane verwies auf den Umstand, dass die neuen Ziele unterhalb seiner Erwartungen liegen würden, genauso unter jene des Marktkonsenses. Entsprechend rechnet O’Kane auch für 2024 und 2025 mit weiteren Korrekturen bei der Thyssenkrupp-Aktie.
Er bleibt auf der Verkäufer-Seite!
Noch skeptischer bleibt in diesem Zusammenhang die britische Investmentbank Barclays gestimmt. Dies resultiert vor allem aus dem bestätigten Rating bei „Underweight“. Gleichermaßen wurde das Kursziel erneut auf 4,40 Euro belassen. Tom Zhang schrieb in seiner Studie, dass Thyssenkrupp ein weiteres Jahr mit einem negativen freien Barmittelzufluss erwarten dürfte. Andererseits habe das gesenkte Ebit-Ziel den Experten nicht wirklich überrascht, da der Marktkonsens bereits zuvor diesbezüglich tiefer gestapelt habe. Dennoch bleibt er weiterhin auf der Verkäufer-Seite positioniert.
Eine Enttäuschung!
Die Experten zeigen sich von der Gewinnwarnung von Thyssenkrupp enttäuscht. Entsprechend wurde das Vertrauen der Marktteilnehmer erneut negativ belastet, wonach der Druck für das Management weiter steigt. Denn faktisch wurden die Erwartungen erneut verfehlt. Hierbei sollte sich der Fokus nun auf weitere Ankündigungen rund um das Stahlgeschäft richten. Letztendlich muss nach den Experten eine langfristige Marktstabilisierung in Sicht sein, um eine Änderung bei den Ratings zu rechtfertigen. Dies resultiert nun in eine stark abnehmende Dynamik bei den Analysten-Zielpreisen.
Diese Dynamik ist negativ!
Ein Blick auf die aktuelle Dynamik bei den Analysten-Zielpreisen untermauert die anhaltende Verschlechterung der Aussichten für die Thyssenkrupp-Aktie. Denn die Experten erwarten zunehmend verschlechterte Marktbedingungen für den Konzern. Nach den Daten von Marketscreener hatten die Analysten im Konsens am ersten Handelstag 2022 noch einen mittleren Zielpreis von 14,13 Euro in Aussicht gestellt. Doch im weiteren Jahresverlauf hat sich der Investmentansatz aufgrund der operativen Herausforderungen, ausgelöst durch ein schwaches Marktumfeld, weiter verschlechtert.
Dementsprechend wurde ein Jahr später noch ein durchschnittliches Kursziel von 8,80 Euro angezeigt. Nach einer leicht steigenden Tendenz reduzierten jedoch einige Experten wieder ihre Erwartungen. Derzeit wird ein Kursziel von 7,49 Euro pro Thyssenkrupp-Aktie in Aussicht gestellt. Von 7 laufenden Analystenschätzungen ist jedoch nur ein „Sell“-Rating am Markt platziert.
Das Fazit des Tages!
Die jüngsten Entwicklungen bei Thyssenkrupp zeichnen ein düsteres Bild. Die erneute Senkung der Jahresprognose und der geplante Verkauf der HKM-Beteiligung untermauern den anhaltenden Druck auf das Unternehmen. Auch die Analysten reagieren skeptisch. Um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen, muss Thyssenkrupp konkrete Schritte zur Stabilisierung des Geschäfts und zur Verbesserung der finanziellen Lage unternehmen.
Der bevorstehende Wandel im Stahlgeschäft könnte richtungsweisend für den Konzern sein. Es bleibt jedoch unterm Strich abzuwarten, wie sich die Kostensenkungs-Maßnahmen des Managements in den kommenden Monaten auswirken werden.
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