Liebe Leserinnen und Leser,
mit Blick auf das trübe Geschäftsumfeld gibt es bei Symrise einige Veränderungen auf der obersten Managementebene. Laut einer aktuellen Unternehmensmeldung hat der Konzern einen neuen Vorstand für das Segment Taste, Nutrition & Health gefunden. Demnach wird Walter Ribeiro zum 15. September in den Vorstand berufen. Ein weiteres Vorstandsmitglied wird das Unternehmen ebenfalls Ende September verlassen, die Suche nach einem Nachfolger dauert an.
Die Symrise-Aktie reagierte auf diese Meldungen mit leichten Kursgewinnen. Die Frage, die sich angesichts dieser Veränderungen stellt: Wie wird sich das restliche Geschäftsjahr entwickeln? In der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages werfen wir gemeinsam einen Blick auf alle wichtigen Hintergründe. Viel Spaß beim Lesen!
Neue Prognose des Branchenverbandes!
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) hat kürzlich eine Prognose für die Entwicklung der gesamten Branche im übrigen Geschäftsjahr abgegeben. Dabei ist ein vorsichtiger Ton herauszuhören, denn der Verband prognostiziert, dass es auch im zweiten Halbjahr an Aufträgen im Chemiegeschäft mangeln wird. Dementsprechend stehen Unternehmen wie Symrise vor der Herausforderung, ihre Kapazitäten profitabel auszulasten. Diese Meinung deckt sich auch mit einer Analysteneinschätzung. Der Experte Geoff Haire rechnet mit einer normalen Saisonalität im Schlussquartal – dazu später mehr.
Jahresprognose dennoch bestätigt!
Dennoch bestätigt der VCI seine Jahresprognose. Demnach wird ein Produktionsplus von 3,5 Prozent erwartet, der Branchenumsatz soll ebenfalls um 1,5 Prozent zulegen. In diesem Umfeld bestätigte Symrise erneut seine Jahresziele, was bei einigen Anlegern allerdings für Enttäuschung sorgte. Der neue CEO Jean-Yves Parisot will jedoch die Profitabilität weiter stärken.
Symrise-Aktie im Fokus der Analysten!
Zuletzt stand die Symrise-Aktie wieder im Fokus der institutionellen Häuser. Mit Blick auf die generellen Veränderungen im Management haben die Analysten den Duftstoffhersteller wieder in den Fokus genommen. Denn wie bereits erwähnt, führen Veränderungen im Vorstand in der Regel zu einer veränderten Dynamik im Unternehmen, die sich auf die weitere Performance auswirken kann.
Zuletzt hat die US-Bank JPMorgan ihre Einstufung für die Symrise-Aktie auf „Overweight“ belassen, ebenso das Kursziel von 130 Euro. Laut Analyst Edward Hockin stehe nun die Suche nach einem neuen Chef für das Segment Stent & Care im Fokus. Das Geschäft schreibe seit 2021 Verluste und hinke der Profitabilität hinterher, hieß es in der Studie.
Zwei Meldungen auf einmal!
Im Zuge dessen hat sich auch die Schweizer Großbank UBS in zwei kurz hintereinander veröffentlichten Einschätzungen mit den weiteren Chancen der Symrise-Aktie beschäftigt. Analyst Charles Eden beschäftigte sich in seiner jüngsten Einschätzung mit den Veränderungen auf der obersten Managementebene. Die Nachricht, dass Jörn Andreas Symrise verlässt, bezeichnete er als Überraschung, da er erst seit eineinhalb Jahren im Vorstand sei. Tatsächlich sei Anders von vielen Investoren als potenzieller Vorstandsvorsitzender gehandelt worden, heißt es in der Studie. Nun aber sei Jean-Yves Parisot an die Spitze des Konzerns aufgestiegen.
Normale Saisonalität erwartet!
In einer separat veröffentlichten Einschätzung hatte der Analyst Geoff Haire von der UBS sein Rating und das Kursziel ebenfalls bestätigt. Allerdings hat sich der Experte hier auf eine Fachkonferenz konzentriert, bei der der Fokus auf dem Ausblick für die Unternehmen gelegen habe. Einige Unternehmen hätten im aktuellen Geschäftsumfeld kleine Fortschritte gemacht. Mit Blick auf das Schlussquartal seien jedoch keine großen Sprünge zu erwarten, fasst der Experte seine Einschätzung zusammen.
Kursziel deutlich angehoben!
Nach der Einschätzung der US-Investmentbank Goldman Sachs scheint sich die Ausgangslage für Symrise hingegen zu verbessern. Vor allem die gedämpften Marktrisiken stimmen Analystin Georgina Fraser deutlich optimistischer, so dass sie ihr Kursziel von 108 auf 127 Euro anhob. Die verbesserten Wachstumsaussichten stünden nun im Vordergrund, so die Expertin, die ihr Rating von „Sell“ auf „Neutral“ anhob. Ebenso sehe sie im aktuellen Marktumfeld nun größere Chancen durch Zukäufe oder Verkäufe. Das Chancen-Risiko-Verhältnis sei nun ausgeglichener.
Was lässt sich daraus ableiten?
Während einige Analysten ihren Investmentansatz für die Symrise-Aktie bestätigt haben und auf eine normale Saisonalität ohne positive Sondereffekte verweisen, vertreten andere Experten zunehmend optimistischere Ansätze. Entsprechend hat sich die Ausgangslage für Symrise auf der optimistischen Seite etwas verbessert. Die Veränderungen im Vorstand haben einige Marktteilnehmer und institutionelle Investoren überrascht, zumal das scheidende Vorstandsmitglied einst als CEO-Kandidat gehandelt wurde. Ein Blick über den Tellerrand zeigt jedoch, dass sich das Potenzial für die Symrise-Aktie im Konsens verbessert hat.
Die Kursziele werden angehoben!
In den vergangenen Jahren hatten die Analysten ihre Kursziele eigentlich konsequent nach unten korrigiert. So wurde Anfang des Jahres 2022 laut Marketscreener noch ein durchschnittlicher Zielpreis von 123,50 Euro angegeben. Im weiteren Verlauf verschlechterte sich das Potenzial hingegen, woraufhin ein Jahr später ein mittleres Kursziel von 116 Euro veröffentlicht wurde.
Symrise Aktie Chart
Nachdem am 4. November 2023 ein Zwischentief bei 106 Euro erreicht wurde, scheint sich der Investmentansatz weiter verbessert zu haben. So werden die Kursziele der Analysten nun wieder fast ausschließlich angehoben. Aktuell liegt das durchschnittliche Kursziel der Analysten bei 120,5 Euro. Grundsätzlich fällt beim Blick auf die Ratings der Analysen auf, dass hier der Optimismus überwiegt: Derzeit sind von 20 aktuellen Einschätzungen 11 „Kaufen“- und 8 „Halten“-Ratings veröffentlicht.
Das Fazit des Tages!
Das aktuelle Marktumfeld scheint weiterhin angespannt zu bleiben, wobei im Schlussquartal keine Überrenditen zu erwarten sind. Dabei steht die gesamte Branche in einigen Segmenten weiterhin unter Druck und die institutionellen Häuser sehen die Symrise-Aktie als fair bewertet an. Dieser Umstand dürfte das größte Risiko für die Entwicklung der Symrise-Aktie darstellen, da die Bewertung im Peer-to-Peer-Vergleich stark gestiegen ist.
Im Falle von Korrekturen könnten Investoren die Aktie jedoch genauer unter die Lupe nehmen, so die Analysten. Wie die jüngsten Umfragen des Verbands der Chemischen Industrie zeigen, rechnen die Unternehmen derzeit mit einer Eintrübung des Geschäftsumfelds in der zweiten Jahreshälfte. Bereits investierte Anleger sollten daher in diesem Umfeld auf ihre Stoppkurse achten.
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