Liebe Leserinnen und Leser,
die trübe und fast schon langweilige Investmentstory rund um die Stellantis-Aktie hat quasi über Nacht wieder an Schwung gewonnen, denn das Unternehmen hat sich vorzeitig von seinem CEO getrennt. Auf der einen Seite sorgt dies natürlich für Verunsicherung, da noch keine hundertprozentige Klarheit über die Nachfolge besteht.
Auf der anderen Seite sehen Investoren und Analysten aber auch neue Chancen für einen Turnaround in der Investmentstory. Es tut sich also einiges im Konzern. Gemeinsam werfen wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages einen Blick auf alle relevanten Hintergründe. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich für Ihre Lesertreue.
Neuer CEO bei Stellantis!
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, hat sich der Konzern frühzeitig von seinem CEO Carlos Tavares getrennt. Aktuell leidet Stellantis weiterhin unter den Problemen im hochrelevanten US-Markt und der allgemein schwachen Branchensituation aufgrund der Aussicht auf US-Zölle. In einer Mitteilung heißt es, dass der CEO nach Unstimmigkeiten über das weitere Vorgehen zurückgetreten sei. Der Verwaltungsrat hat diesen Schritt akzeptiert.
Stellantis Aktie Chart
Wandel im Fokus!
Generell stehen die Zeichen bei Stellantis auf Veränderung: Bereits Mitte Oktober trennte sich der Konzern von seiner Finanzchefin, nachdem die Gewinnziele nach unten korrigiert werden mussten. Doch nun geht die Suche nach einem neuen CEO weiter. Einige Gerüchte hatten Apples Maestri als neuen Chef gehandelt. Eine Sprecherin von Stellantis stellte jedoch klar, dass diese Aussagen einer Tageszeitung „nicht der Wahrheit“ entsprächen. Die Ungewissheit bleibt also bestehen. Ein neuer Chef solle im ersten Halbjahr 2025 gefunden werden, hieß es.
Neue Analystenmeldung!
Die erneute Meldung über den CEO-Wechsel sorgte nicht nur bei Anlegern für Aufsehen. Im Zuge dessen ist die Stellantis-Aktie wieder in den Fokus der institutionellen Anleger gerückt und die Analysten haben aufgrund der aktuellen Situation neue Einschätzungen abgegeben. Als interessierter Aktionär sollte man nun unbedingt einen Blick darauf werfen, um die Stimmung rund um das Unternehmen besser einschätzen zu können.
Zusätzlicher Schwung!
Zuletzt hat die Schweizer Grossbank UBS das Rating trotz Unsicherheiten auf „Buy“ belassen. Das Kursziel für die Stellantis-Aktie liegt weiterhin bei 16 Euro. Mit der Ankündigung des Führungswechsels könnte die Investmentstory des Automobilzulieferers wieder an Fahrt gewinnen, schrieb der zuständige Analyst Patrick Hummel in seiner Studie. Unter dem Strich sei die Stellantis-Aktie im europäischen Branchenvergleich der attraktivste Wert mit guten Chancen auf eine Trendwende im Jahr 2025.
Optimistische Einschätzung!
Auch die US-Bank JP Morgan ist weiterhin optimistisch für die Stellantis-Aktie. Trotz der jüngsten Meldungen rund um den vorzeitigen Abgang des CEOs bestätigt Analyst Jose Asumendi sein Kursziel von 17 Euro mit einem „Overweight“-Rating. Der Analyst beobachtet nun weiterhin das Geschehen rund um die Managementmeldungen.
An der Seitenlinie!
Die britische Investmentbank Barclays ist im direkten Vergleich zu den bereits beleuchteten Analysen etwas zurückhaltender. Der Analyst Henning Cosman beließ das Kursziel bei 12,50 Euro und bestätigte die Einstufung auf „Equal Weight“. Seiner Meinung nach stünden weiterhin einige Themen im Fokus der Investoren und der Automobilbranche. Dazu zähle er unter anderem Zölle, CO2-Emissionen und Lagerbestände.
Letztlich würden aber die Gewinnpotenziale jener Unternehmen stärker in den Fokus der Marktteilnehmer rücken, die ihre Erwartungen mehr oder weniger zurückgeschraubt hätten, um das Enttäuschungspotenzial zu reduzieren, fasst der Experte seine Einschätzung zusammen.
Weitere Einschätzung der Ausgangslage!
Der Analyst George Galliers von der US-Investmentbank Goldman Sachs schätzt die aktuelle Ausgangslage für die Stellantis-Aktie anders ein, ist aber dennoch etwas optimistischer gestimmt, was er wiederum mit seinem Kursziel von 16 Euro untermauert.
Das Rating bleibt unverändert bei „Buy“. Nach der Ankündigung des vorzeitigen Ausscheidens des CEO sollten sich die Investoren bereits auf die Nachfolgesuche konzentrieren. Schließlich kam der Abgang früher als erwartet, so der Analyst. Wichtig sei an dieser Stelle, dass der CFO von Stellantis noch in dieser Woche auf einer Investorenveranstaltung von Goldman Sachs erwartet werde.
Wie ist das zu bewerten?
Insgesamt wird der vorzeitige CEO-Wechsel von Carlos Tavares von den Analysten nicht unbedingt negativ bewertet. Vielmehr sehen die Experten weitere Chancen, dass sich die Stimmung nun wieder aufhellt. Dementsprechend könnte eine Kursänderung des Managements nun als Turnaround-Treiber gewertet werden. Untermauert wird dies durch die Tatsache, dass die Kursziele der untersuchten Analystenschätzungen nicht reduziert wurden. Stichwort Kursziele. Allerdings ist bereits seit einiger Zeit ein negativer Trend zu beobachten.
Ein Blick auf die Dynamik der Kursziele!
Denn laut den Daten von Marketscreener hat sich nach einem sehr volatilen Jahr ein massiver Stimmungsumschwung ins Negative bei den Analystenzielpreisen gewandelt. Nachdem am 1. Handelstag 2023 noch ein durchschnittlicher Zielpreis von 20,81 Euro erwartet wurde, so ist der Zielpreis bis Januar 2024 auf 24,49 Euro angehoben worden.
Im weiteren Verlauf wurde im April 2024 ein Höchststand von 28,50 Euro erreicht. In der Folge verlor die Aktie jedoch an Dynamik. Denn die Analysten haben aufgrund der fundamentalen Herausforderungen und auch der neuen Meldungen rund um die mögliche US-Zölle ihre Analystenurteile zurückgenommen. Nachdem im September 2024 noch 20,44 Euro als mittelfristiges Kursziel in Aussicht gestellt wurden, wird aktuell ein Kursziel von 14,57 Euro ausgegeben.
Das Fazit des Tages!
Auf der einen Seite hat der erhöhte Druck sich offenbar zugespitzt, welcher in der Entlassung des CEO mündete. Auf der anderen Seite zeigt sich, dass sich daraus auch Chancen für einen Turnaround ergeben können. Immerhin hat die Stellantis-Aktie seit Jahresbeginn über 40 Prozent verloren. So oder so ist der Konzern wieder stärker in den Fokus gerückt.
Sollten die US-Zölle milder als erwartet ausfallen, könnte weiterer Rückenwind für einen Turnaround generiert werden. Die Chancen auf überproportionale Kursgewinne im kommenden Handelsjahr sind durchaus vorhanden. Letztendlich bestehen jedoch nach wie vor erhebliche Risiken auf fundamentaler Ebene, die in der Investmentstory berücksichtigt werden müssen.
Stellantis-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Stellantis-Analyse vom 04. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Stellantis-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Stellantis-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 04. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.