Die Aktie des Tages: Siemens – Geschäft verkauft – Aktie korrigiert!

Die neusten Zahlen wurden von den Anlegern negativ aufgenommen. Siemens hat nun ein Geschäftsteil an ABB verkauft.

Auf einen Blick:
  • Siemens-Aktie unter Druck
  • Geschäftsteil an ABB verkauft
  • Analysten sind sich nicht einig

Liebe Leserinnen und Leser,

bei Siemens hat sich zuletzt wieder einiges verändert. Zum einen hat der Konzern die neusten Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal veröffentlicht. Zwar wurde die Jahresprognose erneut bestätigt, allerdings gab es einige Geschäftsbereiche, die schwache Tendenzen ausgewiesen haben.

Parallel dazu gab es erneut eine wegweisende Unternehmensmeldung von Siemens. Demnach hat der Schweizer Konzern ABB das Elektrifizierungsgeschäft in China von Siemens übernommen. Diese Sparte hatte im vergangenen Handelsjahr einen Umsatz von 150 Millionen Dollar erzielt. In der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages blicken den Einfluss dieser Entscheidung, um zu verstehen, warum die Siemens-Aktie zuletzt einige Abschläge ausgewiesen hat. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!

ABB übernimmt Geschäftsteil in China!

Im Anschluss an die neuste Meldung hat sich die Siemens-Aktie verlustreich gezeigt. Demnach haben sich die Verluste in der abgelaufenen Handelswoche auf rund 8 Prozent summiert. Aus einer Unternehmensmeldung können wir entnehmen, dass die Wiring-Accessories-Sparte von ABB übernommen wurde. Wichtig ist jedoch hinzuzufügen, dass auf Basis des Lizenzvertrags die Produkte weiterhin unter der Marke Siemens geführt werden.

Finanzielle Details wurden mit dem Markt nicht geteilt. ABB erhält dabei Zugang zu einem Vertriebsnetz in rund 230 chinesischen Städten. Darüber hinaus hat sich ABB das Know-how von dem regionalen Vertriebs-, Fertigungs- und Managementteams quasi eingekauft. Die Sparte hatte im vergangenen Jahr mit 350 Mitarbeitern einen Umsatz von 150 Millionen Dollar erzielt.

Es hat sich einiges verändert!

Offensichtlich hat sich nach dem Verkauf an ABB und nach den Zahlen der Investmentansatz bei der Siemens-Aktie etwas verändert. Dabei herrscht bei den Analysten Uneinigkeit über die weiteren Perspektiven. Dabei bewerten die Experten den Verkauf der Sparte unterschiedlich. Demnach blicken wir nun gemeinsam auf die neusten Meldungen der institutionellen Analysten, um einen Eindruck von der Stimmung rund um die Siemens-Aktie zu erhalten.

Siemens Aktie Chart

Zum Abschluss der vergangenen Handelswoche hatte die kanadische Bank RBC die Einstufung erneut auf „Outperform“ belassen, genauso wie das Kursziel bei 195 Euro. Der Analyst Mark Fielding hat nach den neuesten Quartalszahlen seine Schätzungen für die Siemens-Aktie aktualisiert. Demnach sollte es weiterhin Unsicherheiten Bezug auf den Jahresausblick geben, führt der Experte fort. Andererseits sollte nun der Tiefpunkt im Segment Digital Industries erreicht worden sein, wobei der Fokus sich auf eine mögliche Erholung im zweiten Halbjahr richte.

Er rechnet mit deutlichem Abwärtspotenzial!

Hingegen ist der Analyst Vladimir Sergievskiy nun etwas optimistischer gestimmt, denn er hat das Kursziel von 124 auf 125 Euro angehoben. Allerdings wurde die Einstufung von dem Experten der britischen Investmentbank Barclays auf „Underweight“ belassen. Anscheinend sieht der Experte weiteres Abwärtspotenzial, orientiert am aktuellen Kurs von rund 173 Euro. Weiterführend hieß es, dass der Gegenwind bis in das Geschäftsjahr 2025 hinein blasen würde. Somit würden die Risiken für den Marktkonsens immer klarer werden. Letztendlich sei die Siemens-Aktie nach dem Experten zu hoch bewertet.

Kursziel weiterhin bei 200 Euro!

Im Zuge dessen hatte die Schweizer Großbank UBS ebenso eine neue Einschätzung zu den weiteren Perspektiven der Siemens-Aktie veröffentlicht. Der Analyst Andre Kukhnin ist hingegen etwas optimistischer gestimmt, denn das Rating wurde auf „Buy“ mit einem Kursziel von 200 Euro belassen. Die neusten Zahlen hätten beim Konzern wenig geändert, so der Analyst in seiner Studie. Demnach werde eine negative Kursbewegung eine Einstiegsgelegenheit mit Blick auf das zweite Halbjahr bieten, resümiert der Experte.

Eine „gemischte Tüte“!

Ähnlich sieht das auch der Analyst Gael de-Bray aus dem Hause der Deutschen Bank Research. Hier wurde die Einstufung erneut auf „Buy“ bestätigt und der Zielpreis auf 195 Euro belassen. Die Resultate aus dem zweiten Geschäftsquartal seien eine „gemischte Tüte“ gewesen, schrieb der Analyst in seiner Einschätzung. Hierbei verwies er auf die Ziele in den Segmenten Digital Industries und Smart Infrastructure, welche in verschiedene Richtungen angepasst worden sind. Darüber hinaus sei trotz der gedämpften Erwartungen im Segment Automatisierung die Erwartungen verfehlt worden.

Sie sind sich offenbar nicht einig!

Anscheinend herrscht bei den Analysten kein einheitlicher Konsens über die aktuellen Entwicklungen bei Siemens. Auf der einen Seite wird hervorgehoben, dass der Konzern über das zweite Halbjahr hinaus bis in das Geschäftsjahr 2025 hinein mit Herausforderungen konfrontiert ist. Andererseits sehen einige Experten aktuell eine gute Einstiegsmöglichkeit für interessierte Aktionäre.

Aktuell ist die Stimmung als gemischt zu bewerten, wobei derzeit nicht erkennbar ist, ob nun nachhaltig die Bullen oder Bären am Drücker sind. Positiv ist jedoch an dieser Stelle hervorzuheben, dass die konzernübergreifende Jahresprognose erneut bestätigt hat. Ein weiteres positives Argument für die weitere Entwicklung der Siemens-Aktie ist die aktuelle Dynamik bei den Analystenzielpreisen.

Die Kursziele werden wieder angehoben!

Denn die Zielpreise werden nach einigen Herausforderungen nun wieder angehoben. Nachdem am 1. November die Analysten, welche eine laufende Einschätzung zur Siemens-Aktie am Markt platziert haben, einen durchschnittlichen Zielpreis von 174,33 Euro aufgerufen haben, sind die Experten zunehmend positiver gestimmt. Logischerweise wurden daraus resultierend die Zielpreise angehoben, wonach man sich von dem Zwischentief gelöst hat. Demnach wird nach der Datenbasis von Marketscreener ein durchschnittliches Kursziel von 196,47 Euro aufgerufen. Verrechnen wir dies mit dem Freitags-Schlusskurs, so sehen die Analysten ein weiteres Gewinnpotenzial in Höhe von 13,86 Prozent.

Das Fazit des Tages!

Alles in allem bleibt die Lage rund um den Konzern weiterhin herausfordernd. Letztendlich ist kaum abzusehen, ob der Konzern im laufenden Jahr die bestätigte Prognose erfüllen kann. Folgt man der Ankündigung, so sieht sich das Management weiterhin auf einem guten Weg, die Ziele zu erreichen. Der Verkauf sollte einen geringen Einfluss auf die Ergebnisse haben. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 hat Siemens ein Umsatz von 77,77 Milliarden Euro erzielt. Als interessierter Anleger sollten Sie weiterhin auf das schwache Automatisierungsgeschäft achten, denn die gedämpfte Nachfrage hatte das Zahlenwerk belastet.

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