Liebe Leser,
Shell lässt Taten auf seine Ankündigungen folgen! Erst im Juni hatte der Konzern am seinem Kapitalmarkttag erneut betont, dass man den Wandel hin zu den Erneuerbaren forcieren will. Nun wurde die strategische Neuausrichtung mit einem Verkauf bestätigt. Hierbei hat Shell das Hausenergiegeschäft in Großbritannien und Deutschland verkauft. Allerdings: Obgleich die Ambitionen lobenswert sind, so ist eine sukzessive Aufgabe eines erfolgreichen Geschäftsmodells auch mit Risiken verbunden. Dennoch hat das Geschäft mit Ladesäulen Priorität.
Die Anleger nahmen die neuste Meldung positiv auf. Der Kurs konnte in dieser Woche etwas Boden gut machen. In den letzten 5 Tagen liegt der Kurszugewinn bei 1,62% (Stand 8.9., 9.30 Uhr). Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe auf alle wichtigen Faktoren rund um Shell. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich für ihre Lesertreue. Los geht’s!
Sie lassen Taten folgen!
Der Energiekonzern Shell setzt seine strategische Neuausrichtung fort und verkauft sein Hausenergiegeschäft in Großbritannien und Deutschland an Octopus Energy. Der Verkauf soll nach einer Unternehmensmitteilung im 4. Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden und wurde am 1. September vereinbart. Allerdings steht der Deal noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen. Bereits im Juni hatte Shell angekündigt, sich aus dem Privatkundengeschäft in Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland zurückzuziehen. Das hatten die Anleger offenbar freudestrahlend erwartet, denn nach den Meldungen kann die Shell-Aktie deutlich gewinnen: Seit dem 23. August steht ein Plus von 5,2 Prozent auf dem Kurszettel.
Die Fokussierung bei Shell!
Der Verkauf an Octopus Energy ist ein Schritt in Richtung Verschlankung und Fokussierung auf das Kerngeschäft. Shell will sich in der Zukunft weiterhin auf das Aufladen von Elektrofahrzeugen konzentrieren und hat mit Octopus hier eine Absichtserklärung unterzeichnet, um eine mögliche internationale Partnerschaft für das Geschäft zu prüfen. Diese Partnerschaft könnte nach der Meldung von Shell gemeinsame Werbekampagnen und Markenaktivierung umfassen und sich vom Laden im Freien, bis hin zu anderen Aktivitäten in der gesamten Wertschöpfungskette der Elektromobilität erstrecken. Hierbei ist nochmals zu erwähnen, dass Shell bereits einer der führenden Anbieter von Ladestationen für Elektrofahrzeuge ist. Das Ziel des Konzerns: Bis 2030 will man rund 200.000 öffentliche Ladepunkte errichten.
Für die Kunden ändert sich nichts!
Zuerst hatte Sky News mit Berufung auf eine informierte Person über den Verkauf von Siemens Energy Retail berichtet. Octopus Energy wird nach dem Deal rund 6,5 Millionen britische Haushalte versorgen. Allerdings hat Shell in seiner Pressemitteilung bestätigt, dass die Tarife und Angebote der Endkonsumenten unverändert bleiben würden. Darüber hinaus sollen die Kunden einen weiteren Zugang zu 100% erneuerbarer Energie erhalten.
Passend dazu sagte der Executive Vice-President von Shell-Energy: „Diese Vereinbarung folgt auf die Ankündigung während unseres Capital Markets Day im Juni, unser Privatkundengeschäft in Europa zu veräußern. Um Leistung, Disziplin und Vereinfachung zu fördern, priorisieren wir Länder, Projekte und Wege in Märkte hinein, von denen wir uns die größte Wertschöpfung versprechen. Wir werden eng mit der Octopus Energy Group zusammenarbeiten, um einen nahtlosen Übergang und weiterhin hohe Standards im Kundenservice zu gewährleisten.“
RBC meldet sich erneut zu Wort!
Noch kurz vor dieser Meldung hatte sich auch die kanadische Bank RBC erneut zu Wort gemeldet. Hierbei wurde die Einstufung für die Shell-Aktie auf „Outperform“ mit einem Kursziel von 2.700 Pence belassen. Analyst Biraj Borkhataria betonte, dass das Management von Shell das Wertwachstum vor dem Volumenwachstum priorisiere. Dies sei auch bereits auf dem Kapitalmarkttag des Unternehmens kommuniziert worden. Demnach bleibe Shell damit auf Kurs, seine Strategie konsequent umzusetzen.
Weiteres Potenzial vorhanden?
Abschließend blicken wir noch auf alle Einschätzungen der führenden Analysten von Marketscreener. Derzeit wird die Shell-Aktie von 15 Analysten gedeckt. Bei den platzierten Analysen ist erkennbar, dass aktuell 12 „Buy“-Empfehlungen am Markt existieren. Dazu finden sich 3 „Hold“-Ratings wieder. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 36,58 Dollar pro Anteilschein. Verrechnen wir dies mit dem aktuellen Kurs bei 31,01 Dollar, so ergibt sich ein weiteres Aufwärtspotenzial in Höhe von 17,95 Prozent. Hingegen ist das höchste Kursziel bei 45,02 Dollar fixiert. Orientiert an dem genannten Kurs würde sich demnach ein Potenzial in Höhe von 45,14 Prozent ergeben.
Fazit des Tages!
Shell hatte bereits umfassend kommuniziert, dass man sich weiter auf das Kerngeschäft fokussieren will und gleichzeitig den Wandel hin zum Geschäft mit den Erneuerbaren forciere. Im Juni wurde das erneut bekräftigt. Demnach ist es durchaus ein positives und vertrauenserweckendes Zeichen, dass der Konzern auch Taten folgen lässt. Das Geschäft mit den Ladesäulen sollten Sie dabei nicht aus den Augen verlieren, denn hier ist durchaus ein solides Potenzial vorhanden.
Ich traue Shell durchaus zu, mit Konkurrenzen wie beispielsweise Tesla auf Augenhöhe zu konkurrieren. Denn der Konzern kann eine ausreichend solide finanzielle Stärke ausweisen. Ob man nun nachhaltig das Ladesäulengeschäft in Deutschland angreift, bleibt abzuwarten. Denn der Genehmigungsprozess ist oft langwierig und kann 7 bis 10 Monate dauern.
Während Aktionäre den Wandel beobachten, erhalten sie eine Dividendenrendite von 3,66 Prozent. Der Konzern hatte dabei zuletzt 23,6 Prozent der Gewinne ausgeschüttet. Langfristig orientierte Anleger können sich das Papier also erneut genaustens analysieren.
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