Liebe Leserinnen und Leser,
es tut sich was bei Sanofi. Das Management rund um den Pharmakonzern will offenbar die Ausrichtung im sich verändernden Marktumfeld anpassen. So wurde jüngst berichtet, dass der Konzern kurz vor einem Spartenverkauf steht. Offenbar will sich das Management weiter auf die wachstumsstärksten Bereiche konzentrieren. Die Investoren bleiben jedoch relativ zurückhaltend und positionieren sich tendenziell auf der Verkäuferseite.
Entsprechend verzeichnete die Sanofi-Aktie in den letzten 5 Handelstagen einen leichten Abschlag von 0,2 Prozent. Lassen Sie uns nun gemeinsam einen Blick auf die neuesten Gerüchte rund um den Konzern sowie auf die aktuellen Analystenstimmen werfen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich für Ihre Treue!
Sanofi mit einigen Schwächen – die Hintergründe!
Die Sanofi-Aktie hat jüngst einige Schwächen ausgewiesen. Erst kürzlich meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insiderinformationen, dass Sanofi kurz vor dem Verkauf einer Sparte stehe. Konkret erwäge das Management, das Segment der rezeptfreien Produkte zu verkaufen. Der Kaufpreis soll bei rund 15 Milliarden Dollar liegen – in einem ersten Schritt waren sogar 19 Milliarden Euro als Bewertung möglich, hieß es.
Zudem wurde von einem Bieterwettstreit berichtet, bei dem sich eine Investmentgesellschaft durchgesetzt haben soll. Grundsätzlich ist die Entscheidung eines Verkaufs nicht wirklich abwegig, denn es ist bereits bekannt, dass sich Sanofi mitten in einer Restrukturierung befindet. Konkret will man sich von der Consumer-Sparte rund um die rezeptfreien Medikamente trennen.
Jetzt gibt es Neuigkeiten!
Passend dazu gab es gestern brandaktuelle Neuigkeiten. Insider haben der Nachrichtenagentur Bloomberg neue Details zugespielt, wonach der Abschluss des Deals nun für dieses Wochenende erwartet wird. Weiter hieß es, sogar in letzter Minute noch ein Versuch von einem Konkurrenten unternommen wurde, ein noch höheres Angebot vorzulegen.
Sanofi habe diesen Versuch jedoch zurückgewiesen. Allerdings sei dieses Angebot außerhalb des üblichen Bieterverfahrens geschehen, wonach es abgelehnt wurde. Eine endgültige Bestätigung liegt nach derzeitigem Stand jedoch noch nicht vor. In jedem Fall müsste dieser Deal noch von den französischen Behörden geprüft werden, bevor es zu einer Übernahme kommen kann.
Wie bewerten das die Analysten?
Vor dem Hintergrund der Kommentare und Gerüchte über den Verlauf einer Übernahme haben nun auch die Analysten ihren Investmentansatz für die Sanofi-Aktie überarbeitet. Gerade jetzt lohnt es sich, die neuen Meldungen unter die Lupe zu nehmen, um zu verstehen, inwiefern sich die Ausgangslage verändert hat.
Demnach hat die Schweizer Großbank UBS kurz vor den neuen Zahlen die Einstufung auf „Buy“ und das Kursziel auf 110 Euro belassen. Nach Einschätzung von Analyst Carl Walton dürfte das Neurodermitis-Medikament Dupixent weiterhin der Wachstumstreiber des Pharmakonzerns bleiben. Für das Jahr 2025 soll sich das Wachstum laut Analysteneinschätzung dann beschleunigen.
Sanofi Aktie Chart
An der Seitenlinie!
Im Zuge dessen hat auch die US-Bank JPMorgan eine neue Analyse zur Sanofi-Aktie auf den Markt gebracht. Analyst Richard Vosser beließ seine Einstufung bei „Neutral“ mit einem Kursziel von 100 Euro. Die neuen Phase-IIb/III-Daten für das Medikament Clesrovimab würden ein schwächeres Wirksamkeitsprofil bei RSV-Infektionen zeigen, so der Analyst. Und das, obwohl die Wirksamkeit bei der Vermeidung von Krankenhausaufenthalten wie erwartet sei, schreibt Experte Vosser in seiner Einschätzung.
Etwas besseres Potenzial!
Auch die Privatbank Berenberg hat eine neue Einschätzung auf den Markt gebracht. Die Analystin Luisa Hector hat in ihrer Studie die Einstufung auf „Buy“ und das Kursziel auf 115 Euro belassen. Die Expertin betonte in ihrer Einschätzung, dass die aktuelle Bewertung derzeit sehr attraktiv sei. So sollten Investoren die Entwicklung des Wirkstoffs praktisch zum Nulltarif bekommen, wenn man sich die aktuelle Bewertung und die daraus resultierenden Anforderungen anschaue.
Skepsis überwiegt!
Die Deutsche Bank Research ist im direkten Vergleich zu den bereits beleuchteten Bewertungen noch deutlich skeptischer. Denn der Analyst Emmanuel Papadakis hat in seiner Studie das Rating auf „Sell“ belassen. Zudem wurde das Kursziel bei 90 Euro bestätigt. Der Experte hatte sich erneut mit dem Auftritt des Pharmakonzerns auf dem Jahreskongress für Infektionskrankheiten beschäftigt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Einschätzung des Analysten gehabt.
Die Analystenzielpreise zeigen eine Tendenz an!
Mittlerweile ist wieder erkennbar, dass die Analysten zunehmend optimistischer auf die Produktpalette und damit auf das Potenzial der Sanofi-Aktie blickten. Zu Beginn des Jahres 2023 hatten die Analysten nach Angaben von Marketscreener im Konsens noch ein Kursziel von 107 Euro ausgegeben. Im weiteren Verlauf verbesserte sich jedoch die Stimmung, woraufhin auch die Kursziele sukzessive angehoben wurden. Am 24. Oktober wurde dann ein durchschnittliches Kursziel von 115 Euro angegeben.
Allerdings hatte Sanofi im direkten Anschluss einige fundamentale Herausforderungen vermeldet, woraufhin die Analysten dann ein Kursziel von 105 Euro für den ersten Handelstag 2024 angaben. Wie bereits erwähnt, hat sich das Sentiment im weiteren Verlauf jedoch wieder kontinuierlich verbessert, so dass aktuell ein Kursziel von 114 Euro angezeigt wird. Diese Dynamik spiegelt sich auch in den Gesamteinschätzungen der Experten wider. Von 22 aktuellen Einschätzungen raten weiterhin 17 Analysten zum Kauf der Sanofi-Aktie.
Das Fazit des Tages!
Für Sanofi wäre der Verkauf der Sparte durchaus sinnvoll. Denn dadurch verschafft sich der Konzern zusätzliche Liquidität und mehr Spielraum für weitere Akquisitionen. Dementsprechend wird der Fokus des Managements, sich weiter auf die profitabelsten Geschäftsbereiche zu konzentrieren, abermals untermauert. Grundsätzlich sind die Ankündigungen noch als Spekulation zu bewerten, wobei das Risiko von Enttäuschungen bestehen bleibt.
Diese Skepsis dürfte sich aber bereits in der Performance der Sanofi-Aktie in den letzten Tage niedergeschlagen haben. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein möglicher Deal aufgrund des hohen Transaktionsvolumens eine gewisse Signalwirkung implizieren könnte. Entsprechend haben sich die Aussichten verbessert.
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