Die Aktie des Tages: Rio Tinto – unglaublich wichtig!

Liebe Leserinnen und Leser,

rund um Rio Tinto sind die Diskussionen wieder entfacht. Eigentlich hatte der Bergbaukonzern bereits für 2022 ein neues Lithiumprojekt in Serbien geplant. Darüber hinaus hatte Rio Tinto sogar eine Genehmigung dafür erhalten. Doch im Anschluss hatten massive Umweltproteste eingesetzt, woraufhin sich die Regierung gezwungen sah, die Genehmigung zu revidieren.

Allerdings gibt es in dieser umstrittenen Debatte nun Neuigkeiten, die wir uns gleich im Detail anschauen werden. Auch die Analysten haben zuletzt neue Einschätzungen über die weitere Entwicklung abgegeben. Gemeinsam blicken wir nun auf alle wichtigen Meldungen rund um den Rio Tinto. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue!

Neuigkeiten aus Serbien!

Die Parlamentssprecherin will eine neue Debatte über das geplante Lithiumprojekt von Rio Tinto führen. In der vergangenen Woche wurde ein Gespräch angestrebt, wobei die konkrete Zustimmung des Parlaments gefordert wurde. Rückenwind gibt es derweil von der Fortschrittspartei Serbiens.

Der Präsident der Partei hatte im Zuge dessen hervorgehoben, dass dieses Projekt eine „verantwortungsvolle und ernsthafte parlamentarische Debatte“ erfordere. Die Debatte wurde ebenso von Rio Tinto auch nochmals angetrieben, denn der Konzern steht kurz vor einem grünen Licht für ein weiteres Lithium-Projekt in Belgrad.

Wie reagieren die Analysten?

Im Zuge der aktuellen News rund um das Projekt in Serbien und mit Blick auf die aktuelle Preisentwicklung in der Branche ist die Rio Tinto-Aktie erneut in den Fokus der führenden Analysten geraten. An dieser Stelle lohnt sich also ein neuer Blick auf die Meldungen der führenden Analysten, um einen umfassenden Eindruck von der Stimmung rund um den Konzern zu erhalten.

Demnach hat die US-Bank JPMorgan, besser gesagt der zuständige Analyst Dominic O’Kane, eine neue Einschätzung zur aktuellen Lage abgegeben. Demnach wurde die Einstufung auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 6.610 Pence belassen. O’Kane hat sich konkret mit der unveränderten Preisentwicklung beim Eisenerz im Juni beschäftigt. Dennoch bleibt die Rio Tinto-Aktie im aktuellen Umfeld weiterhin sein bevorzugter Sektorenwert neben Anglo American, so der Analyst in seiner Einschätzung.

Rio Tinto ADR Aktie Chart

In einer zuvor veröffentlichten Einschätzung hatte der Experte sich mit einer weiteren interessanten Entwicklung rund um den Minenkonzern beschäftigt. Rio Tinto würde nach den Expertenberechnungen derzeit bei der Eisenerzförderung in der Mine Pilbara mehr Kosten tragen als der Konkurrent BHP. Auf der anderen Seite sollte Rio Tinto die Barmittel pro geförderter Tonne Eisenerz dank der vorangetriebenen Investitionen im kommenden Jahrzehnt steigern, resümiert der Experte. Unterm Strich bleibt O’Kane weiterhin langfristig optimistisch gestimmt für die weitere Entwicklung der Rio Tinto-Aktie.

Genehmigung erwartet!

Die Diskussionen rund um das Lithiumprojekt in Serbien wurden auch bei den führenden Analystenhäusern untersucht. Die Deutsche Bank Research hatte hier noch am 18. Juni hervorgehoben, dass die Genehmigung kurz bevorstehen sollte. Im Jahr 2022 war das Projekt wegen einiger Proteste gestoppt worden. Die Umweltschützer hatten in diesem Kontext hervorgehoben, dass einige Umweltschäden durch das Projekt zustande kommen könnten. Entsprechend wurde die Einstufung von dem Analysten Liam Fitzpatrick auf „Buy“ belassen. Das Kursziel für die Rio Tinto-Aktie liegt unverändert bei 6.200 Pence.

Er bleibt etwas skeptischer!

Im direkten Vergleich ist die Privatbank Berenberg jedoch etwas skeptischer für die weitere Entwicklung der Rio Tinto-Aktie gestimmt. Denn der Analyst Richard Hatch hat die Einstufung zwar auf „Buy“ belassen und das Kursziel bei 5.900 Pence bestätigt. Unterm Strich würde Rio Tinto nach der Analystenbewertung ein deutliches Potenzial aufweisen. In diesem Kontext sprechen gerade die robusten Eisenerzpreise für diese Entwicklung, resümiert der Experte in seiner Analyse.

Was können wir daraus mitnehmen?

Anscheinend wird die mögliche Genehmigung in Serbien als positiver Faktor für die Anlagestory bei Rio Tinto hervorgehoben. Nach einigen Protesten wird nun der Anschein erweckt, dass das Projekt bald starten kann, so die Experten. Auf der anderen Seite wurde jedoch uneins über die aktuelle Entwicklung der Eisenerzpreise diskutiert, die für Rio Tinto einen großen Teil der Umsätze ausmachen.

Einerseits bewerten Analysten die Stagnation als negativ. Auf der anderen Seite wird in diesem Zusammenhang untermauert, dass diese Dynamik die weitere Entwicklung stützen sollte, da sich die Preise robust gezeigt haben. Hingegen ist die Profitabilität in den einzelnen Projekten für die Anleger ein Kernfaktor in der Bewertung. Bei Rio Tinto gab es zuletzt hier einige schwache Tendenzen, was jedoch ebenso auf das angespannte Marktumfeld zurückführbar ist. Faktisch ist jedoch derzeit identifizierbar, dass die Analysten sich bei den Zielpreisen weiterhin zurückhalten. Hier gab es tatsächlich zuletzt einige Schwankungen, die wir uns nun im Detail angucken.

Eine interessante Dynamik bei den Zielpreisen!

Wie bereits angesprochen, ist eine zunehmende Unsicherheit bei den Analysten-Zielpreisen rund um die Rio Tinto-Aktie erkennbar. Hier ein spannender Vergleich nach den Daten von Marketscreener: Ende April 2022 wurde noch zeitweise ein durchschnittlicher Zielpreis von 81,67 Dollar in Aussicht gestellt. Im Anschluss hatten sich die Analystenpreise jedoch schwankungsanfällig gezeigt, wonach bis zum 18. Oktober der Zielpreis auf rund 62,50 Dollar gesenkt wurde.

Zwar hat sich anscheinend der Investmentansatz im weiteren Verlauf verbessert, sodass bis zum Jahresbeginn 2024 das Kursziel auf 80,50 Dollar angehoben wurde. Doch im Anschluss überwog wieder die Skepsis: Daraus resultierend wird aktuell ein Zielpreis von 77,90 Euro angezeigt.

Das Fazit des Tages!

Schlussendlich lässt sich resümieren, dass Rio Tinto noch keine Genehmigung für das Jadar-Projekt in Serbien erhalten hat. Einige Anleger unterschätzen jedoch derweil das Projekt und die Wichtigkeit einer Zusage. Denn sollte das Projekt fertiggestellt werden, könnte damit alleine rund 90 Prozent des aktuellen europäischen Lithiumbedarfs gedeckt werden. Entsprechend würden Rio Tinto und Serbien massiv profitieren. Eine Randnotiz: Rio Tinto hat nun eine Umweltstudie eingereicht und veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass das Projekt sicher für die Umwelt sei. Ob das jedoch ausreicht, um die Genehmigung zu erhalten, ist nach aktuellem Stand weiterhin unklar. Dieses Projekt wird anscheinend erst im Parlament diskutiert.