Liebe Leser,
aktuell gibt es leider wenige Industrien, die derartig in Europa boomen, wie die Rüstungsindustrie. Rheinmetall ist hier in einigen Bereichen aktiv und wird derzeit mit Aufträgen überschwemmt. Kurz gefasst kommt das Unternehmen nicht hinterher, diese abzuarbeiten. Nach aktuellem Stand würde Rheinmetall circa 3 bis 4 Jahre benötigen, um die bestehenden Aufträge über die Bühne zu bringen.
Selbst wenn der Frieden in der Ukraine erreicht wird, müssen europäische Armeen ihre Bestände modernisieren und auffüllen. Dabei gibt es einen weiteren politischen Faktor, der die Auftragsbücher von Rheinmetall über Jahre bis Jahrzehnte füllen wird. Bedauerlicherweise wird diese Entscheidung von den Investoren kaum beachtet. Steigen wir direkt ein mit der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlichst für Ihre Lesertreue!
Auftragsbücher sind weiterhin prall gefüllt!
Nur wenigen Branchen boomen derzeitig in Europa. Doch bei der Verteidigungsindustrie ist das etwas anders: Hier werden Unternehmen aktuell von Aufträgen überschwemmt. Und angesichts der aktuellen geopolitischen Lage ist in diesem Bereich kein Ende in Sicht. Denn selbst wenn ein Waffenstillstand in der Ukraine erreicht wird, müssen deutsche sowie europäische Armeen ihre Bestände modernisieren und auffüllen. Das sind zwar keine vielversprechenden Aussichten für die Menschheit, doch Anleger profitieren von der aktuellen Lage rund um das Unternehmen.
Konkret gehen Waffen und Munitionsvorräte zur Neige, weswegen gerade europäische Staaten erneut aufrüsten müssen. In der Vergangenheit wurde nur ein „niedriger“ Etat dafür freigegeben. Doch nach Jahrzehnten hat die Bundesregierung den Verteidigungsetat enorm erhöht. Denn die Bundeswehr war zuletzt in einem, nennen wir es, „maroden“ Zustand. Verbunden mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine besteht akuter Handlungsbedarf. Das ist ein Faktor, warum die Rheinmetall-Aktie auch in den kommenden 5 bis 10 Jahren Rückenwind erhalten könnte.
Deshalb wird Deutschland den Etat weiter erhöhen
Die Erschöpfung der europäischen Waffenbestände schreitet voran. Produzenten wie Rheinmetall können gar nicht so schnell liefern, wie Staaten verbrauchen. Selbst um die Vorkriegsbestände zu erreichen, müsste man jetzt viel mehr Produktionsstätten errichten, um die benötigten Kapazitäten zu decken. Als Bundeskanzler Olaf Scholz die einmalige Investition von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr angekündigte, so waren diese Mittel für die kurzfristige Realisierung von Schlüsselprojekten gedacht. Doch jetzt kommt der springende Punkt: Deutschland hat sich ebenso verpflichtet, das Ausgabenziel der NATO zu erfüllen, welches die Bereitstellung von 2 Prozent des BIP eines Landes für Verteidigungsausgaben erfordert.
Eine wichtige Zusage
Konkret bedeutet die Zusage eine Erhöhung der Verteidigungsfinanzierung von etwa 47 Milliarden (gemessen am BIP 2021) auf 70 bis 80 Milliarden Euro. Die Erhöhung mit dem einhergehenden Effekt spiegelt sich bereits in den Ergebnissen von Rheinmetall wider. Der aktuelle Auftragsbestand liegt bei 26 Milliarden Euro – ein absoluter Rekordwert. Im jüngst abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Konzern 6,4 Milliarden Euro umsetzen. Ein Jahr zuvor standen noch 5,7 Milliarden Euro in den Büchern. Demnach konnte ein Betriebsgewinn von 754 Millionen Euro verbucht werden, nach 594 Millionen Euro im Vorjahr. Auch die operative Marge hat sich deutlich verbessert: konkret von 10,5 Prozent im Vorjahr auf 11,8 Prozent im Jahr 2022.
Und dabei fair bewertet?
Bei boomenden Branchen oder Unternehmen entsteht oft der Konsens, dass die jeweilige Aktie überbewertet wird. Derzeit liegt das Schulden zu EBIT-Verhältnis von Rheinmetall bei knapp 1,5. Das ist verglichen mit der Branche ein moderater Wert, wodurch hier keine Probleme entstehen sollten. Auch das Ergebnis je Aktie ist von 6,72 auf 10,8 Euro gestiegen. Bei einem Aktienkurs von knapp 260 Euro ergibt das ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 24. Rücken wir nun die Zahlen in den Kontext:
Analystenschätzungen gehen im laufenden Handelsjahr von einem Gewinn je Aktie in Höhe von 14 Euro aus. Verrechnen wir dies also mit dem derzeitigen Aktienkurs, so würde das KGV bei 18 liegen. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Diese Bewertung ist für ein Unternehmen mit einer derartig rasanten Entwicklung nicht außergewöhnlich günstig. Doch mit Hinblick auf die weitere Entwicklung des Geschäfts liegt das Kurs-Gewinn-Wachstumsverhältnis bei unter 1, wodurch die Aktie als unterbewertet gilt. Lassen Sie das erstmal sacken!
Wie geht es also weiter?
Für das laufende Handelsjahr prognostiziert das Unternehmen ein Umsatzwachstum in Höhe von 20 Prozent auf etwa 7,5 Milliarden Euro. Aufgrund der anhaltenden hohen Nachfrage sollte ein ähnliches Wachstum nach aktuellem Stand bestehen bleiben. Doch hierbei gibt es eine Problematik: Rheinmetall kann die Aufträge kaum abarbeiten, denn die Produktionskapazitäten sind zu niedrig. Demnach können gar nicht so viele Mitarbeiter wie benötigt eingestellt werden. Im Jahr 2021 hatte Rheinmetall noch 21.000 Mitarbeiter, mittlerweile sind es bereits 25.000. Darüber hinaus sind auf der Website des Unternehmens weitere 1.300 Stellen ausgeschrieben. Hier muss Rheinmetall zwingend weiter aufstocken.
Stimmung der Analysten ist weiterhin gut!
Noch vor wenigen Tagen ist die Rheinmetall-Aktie in den Fokus einiger Analysten geraten. Wir blicken nun gemeinsam auf die neusten Einschätzungen, um einen Eindruck von der Stimmung bei den institutionellen Analysten zu erlangen. Den Anfang macht heute die US-Investmentbank Goldman Sachs. In der neuen Analyse von Daniela Costa wurde die Einstufung auf „Buy“ mit einem Kursziel von 306 Euro belassen.
Aus der Analyse können wir entnehmen, dass die Rüstungsbranche im aktuellen Wirtschaftsumfeld zu den am besten platzierten Subsektoren gehöre. Durch die jüngste Jahresbilanz habe die Expertin ihre Annahmen erneut. Demnach steigt bei Rheinmetall ihre kurzfristige Umsatzprognose. Dies wird mit den Lieferungen an Slowenien im Rahmen eines Ringtauschs mit der Ukraine begründet.
Kursziel bei 310 Euro
Im Zuge dessen hat auch JPMorgan seine Einschätzung angepasst. Dennoch wurde die Einstufung bei „Overweight“ belassen, genauso wie das Kursziel bei 310 Euro. Nach einem Gespräch mit dem Vorstandschef Armin Papperger ist der Analyst David Perry weiterhin positiv gestimmt. Mit Blick auf das Rüstungsgeschäft sei der Konzern gut aufgestellt für einen fünf- bis zehnjährigen Aufschwung für Verteidigungsausgaben.
Fazit des Tages!
Die Aussichten für die Rheinmetall-Aktie sind weiterhin fabelhaft. Denn die Aufstockung und Modernisierung der europäischen Armeen kann nicht in 1 oder 2 Jahren vollständig vollzogen werden. Demnach ist auch in den kommenden Jahren mit einem weiterhin hohen Auftragsbestand zu rechnen. Alleine um die aktuellen Aufträge abzuarbeiten würde man nach aktuellem Stand ca. 3 bis 4 Jahre brauchen – dabei sind zusätzliche Aufträge nicht mit einberechnet. Ebenso hat das Unternehmen kürzlich einen neuen Deal mit dem Elektroautohersteller Geely finalisiert.
Auch in diesem Bereich ist der Konzern stark vertreten. Somit ist gleichermaßen eine nachhaltige Geschäfts-Ausrichtung vorhanden. Unterm Strich ist also die Langzeitthese bei Rheinmetall weiterhin intakt. Doch 1 Risiko sehe ich dennoch: Das Unternehmen stellt Waffen für westliche Länder her und ist somit aus chinesischer und russischer Sicht ein begehrtes Ziel für Spionage oder Cyberangriffe. Folgt man nun der Meinung einiger Investoren, so ist bei der Rheinmetall-Aktie unterm Strich noch deutliches Potenzial vorhanden.
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