Liebe Leserinnen und Leser,
der Panzergetriebehersteller RENK hat seine Halbjahreszahlen veröffentlicht und damit für Aufsehen am Markt gesorgt. Zwar profitiert der Konzern grundsätzlich weiterhin vom allgemeinen Rüstungsboom und dem damit einhergehenden Superzyklus in der Branche, jedoch hat die Profitabilität zuletzt nicht die Erwartungen der Marktteilnehmer erfüllt. Andererseits wurde jedoch die mittelfristige Prognose vom RENK-Management erneut angehoben.
Die Aktie zeigt sich unterdessen richtungslos. Dennoch steht in den vergangenen fünf Handelstagen ein Kursgewinn von 0,5 Prozent zu Buche. Gemeinsam blicken wir nun auf die neuesten Meldungen rund um den Konzern und die aktuellen Zahlen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages und bedanke mich herzlich für Ihre Lesertreue!
Neue RENK-Zahlen im Fokus!
Der Panzergetriebehersteller profitiert von einer anhaltend angespannten geopolitischen Lage. Demnach hat das Management weiterhin prall gefüllte Auftragsbücher bei der Zahlenvorlage hervorgehoben. Neben den neuen Zahlen, die offenbar die Erwartungen der Analysten nicht vollständig erfüllt haben, sorgte eine weitere Meldung für Skepsis bei den Marktteilnehmern: Der Finanzchef von RENK wird seinen Posten verlassen.
Renk Aktie Chart
In einer ersten Reaktion zeigte sich die Renk-Aktie nach der Veröffentlichung verlustreich. Wahrscheinlich konzentrieren sich einige Anleger gleichermaßen auf den Umstand, dass die operative Ergebnismarge im Jahresvergleich von 15,4 auf 13,5 Prozent gesunken ist. Die zentrale Frage, die sich nun stellt, lautet: Kann RENK auch ohne Rückenwind durch den Superzyklus die Profitabilität weiter steigern? Diese Tendenzen sollten erst bei den kommenden Veröffentlichungen offengelegt werden.
Ein Blick auf die angehobenen Prognosen!
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Management ab sofort einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro, was das obere Ende der zuvor herausgegebenen Spanne darstellt. Das bereinigte EBIT soll nun zwischen 175 und 190 Millionen Euro liegen, nachdem das untere Ende der Spanne um 15 Millionen Euro angehoben wurde. Parallel dazu wurden auch die mittelfristigen Aussichten bis 2028 angehoben.
Konkret erwartet RENK hier ein jährliches Umsatzwachstum von rund 15 Prozent, zuvor waren noch 10 Prozent pro Jahr prognostiziert. Das operative Ergebnis wird nun bei 300 Millionen Euro gesehen, statt bei den zuvor erwarteten 250 Millionen Euro.
RENK-Aktie im Analystenfokus!
Nach der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen haben sich auch die führenden Analysten erneut mit den Chancen und Herausforderungen der RENK-Aktie beschäftigt. Als interessierter Aktionär sollten Sie stets ein Auge auf die neuesten Meldungen werfen, um einen Eindruck von der Stimmung rund um RENK zu erhalten.
Der Analyst Christophe Menard von der Deutschen Bank Research bleibt weiterhin an der Seitenlinie und belässt das Rating auf „Hold“, bei einem Zielpreis von 29 Euro. Menard schrieb in seiner Studie, dass RENK beim Umsatz und Ergebnis starke Tendenzen ausgewiesen hat. Gleichermaßen wurden die mittelfristigen Ziele erneut angehoben.
Kursziel nach Zahlenvorlage gesenkt!
Auch die US-Bank JPMorgan hat eine neue Einschätzung abgegeben. Der Analyst David Perry vertritt den Ansatz, dass sich das Potenzial für die RENK-Aktie nun etwas verschlechtert hat, wonach er seinen Zielpreis von 32,50 auf 30 Euro senkte, während die Einstufung auf „Neutral“ belassen wurde. Perry erwähnte in diesem Kontext sowohl positive als auch negative Überraschungen bei der Zahlenvorlage.
Er erhöhte seine Gewinnschätzungen aufgrund erwarteter Zinssenkungen, senkte jedoch seine Schätzungen für den Bewertungsmaßstab, unter anderem wegen operativer Herausforderungen in den USA und dem unerwarteten Wechsel beim Finanzchef. Auch mögliche Aktienplatzierungen durch einen Finanzinvestor könnten eine Gefahr darstellen, so der Experte.
Er bleibt jedoch etwas positiver gestimmt!
Die Privatbank Berenberg hingegen bewertet die aktuelle Lage nach der Prognoseanhebung von RENK positiver. Analyst George McWhirter hat sein Rating auf „Buy“ belassen und das Kursziel bei 35 Euro bestätigt. RENK habe ein starkes zweites Quartalsergebnis vorgelegt, und der Superzyklus sollte weiter anhalten. Der CFO-Rücktritt dürfte den Kurs der RENK-Aktie daher nicht zu stark belasten, schrieb der Analyst.
Eine faire Bewertung?
Der Analyst Victor Allard von Goldman Sachs sieht die RENK-Aktie hingegen nahezu fair bewertet. Angesichts der neuesten Quartalszahlen belässt er sein Kursziel bei 26,10 Euro. Beim aktuellen Kurs von rund 25,20 Euro erwartet er nur noch ein moderates Aufwärtspotenzial und behält das Rating auf „Neutral“ bei. Insgesamt fielen die Quartalszahlen laut Goldman Sachs durchwachsen aus. Positiv überraschten Umsatz und Auftragseingang, während es Schwächen bei der Profitabilität und dem Barmittelzufluss gab, hieß es in der Studie.
Was können wir daraus entnehmen?
Die Analysten bewerten die neuesten Zahlen von RENK mit gemischten Gefühlen. Einerseits wurden starke Tendenzen hervorgehoben, die die mittel- bis langfristige Entwicklung im aktuellen Zyklus unterstützen sollten. Andererseits bestehen Schwächen, insbesondere bei den Margen des Panzergetriebeherstellers. Insgesamt bleiben die Analysten jedoch optimistisch, vor allem angesichts der angehobenen mittelfristigen Prognose.
Beim durchschnittlichen Analystenzielpreis hat sich zuletzt wenig bewegt. Darüber hinaus sind derzeit stagnierende Tendenzen erkennbar. Laut Marketscreener liegt der mittlere Zielpreis derzeit bei 32 Euro. Die RENK-Aktie wird von acht führenden Analystenhäusern gedeckt, wobei jeweils vier „Buy“- und vier „Hold“-Einschätzungen vorliegen. Im Vergleich zum gestrigen Schlusskurs erwartet der Analystenkonsens ein weiteres Aufwärtspotenzial von rund 25 Prozent.
Das Fazit des Tages!
Die neuen Quartalszahlen von RENK waren geprägt vongemischten Reaktionen und Unsicherheiten. Die RENK-Aktie steht jedoch weiterhin im Fokus der Skeptiker, insbesondere der überraschenden Ankündigung des CFO-Rücktritts. Trotz der angehobenen Prognosen bleiben einige Fragen ungeklärt, insbesondere in Bezug auf die langfristige Profitabilität des Unternehmens. Letztendlich sollte die Zukunft der Aktie stark von der weiteren Entwicklung des Rüstungsmarktes und der operativen Entwicklung abhängen.
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