Liebe Leserinnen und Leser,
die Lage in der europäischen Automobilbranche hat sich zuletzt deutlich verschlechtert. Aktuelle Streitigkeiten zwischen der EU und China um mögliche Sonderzölle lasten auf der Stimmung der Anleger. Auch die Renault-Aktie zeigt sich in den vergangenen 5 Handelstagen verlustreich, wonach ein Abschlag von 3,24 Prozent auf dem Kurszettel der Anleger steht.
Doch die Analysten bleiben überzeugt: Der Einfluss der Drohungen aus China und die Strafzölle der EU sollten sich für Renault in Grenzen halten. Entsprechend heben die Analysten bereits seit geraumer Zeit ihre Kursziele konsekutiv an. Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages auf alle wichtigen Neuigkeiten rund um Renault. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue!
Hohe Strafzölle gegen China?
Die EU-Kommission hat die Automobilbranche beunruhigt. Aus einer neuen Meldung können wir entnehmen, dass die Kommission hohe vorläufigen Strafzölle auf die chinesischen E-Autos androht. Nun hängt es nach eigenen Angaben davon ab, ob die erwarteten Zölle von bis zu 38,1 Prozent letztendlich gezahlt werden müssen, oder ob noch eine andere Lösung gefunden werden kann.
Ein Beispiel: Für BYD sollen beispielsweise Importzölle von 17,4 Prozent erhoben werden, für Geely hingegen 20 Prozent. Damit folgt die EU dem amerikanischen Beispiel, die zuletzt ihre Zölle auf 100 Prozent deutlich erhöht hatten. Die europäischen Autobauer haben sich hingegen deutlich negativ zu den Zöllen geäußert.
China will dagegen vorgehen!
Seit dem vergangenen Herbst wird mittlerweile über die Frage diskutiert, ob die elektrisch betriebenen Autos in China von Wettbewerbs-beeinflussenden Förderungen profitieren. Die Entscheidung, Zölle auf die importierten Autos zu erheben, könnte jedoch weitreichende Folgen haben. Denn China hat bereits angekündigt, gegen die Sonderzölle vorzugehen und Klage bei der Welthandelsorganisation einzureichen.
Renault-Aktie im Analystenfokus!
Mit Blick auf die Herausforderungen im Automobilsektor haben sich die Analysten erneut zurückgemeldet. Dabei ist auch die Renault-Aktie in das Visier der institutionellen Anleger geraten. Gemeinsam blicken wir auf die neusten Meldungen, um einen Eindruck von der Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Erst vor wenigen Stunden hat die Deutsche Bank Research das Rating für die Renault-Aktie auf „Hold“ mit einem Kursziel von 50 Euro belassen. Der zuständige Analyst Tim Rokossa bleibt hierbei weiterhin an der Seitenlinie positioniert, auch nach einer Roadshow mit dem Management von Renault in Frankreich.
Renault Aktie Chart
Auch das US-Analysehaus Bernstein Research hat eine neue Einschätzung am Markt platziert. Das Analystenteam hat die Einstufung auf „Outperform“ belassen, genauso wie das Kursziel bei 61 Euro. In der Studie wurde hervorgehoben, dass die höheren Zölle aus China vor allem kleinere Marken abschrecken werde. Demnach sollten diese entsprechend in andere Exportmärkte abgedrängt werden, hieß es mit Blick auf die EU-Maßnahmen gegen die Einfuhr von chinesischen E-Autos.
Er hebt das Kursziel an!
Währenddessen ist der Analyst Philippe Houchois noch deutlich optimistischer gestimmt. In der Studie wurden vor allem die konsekutiv „gute Nachrichten“ bei Renault hervorgehoben. Entsprechend wurde das Rating bei „Buy“ belassen, wobei das Kursziel von 53 auf 60 Euro mit Blick auf die Kommentare des Managements zu einer Veranstaltung angehoben wurde. Letztendlich sei demnach eine Aufstockung der Jahresziele möglich, resümiert der Experte in seiner Einschätzung.
Renault-Aktie: Kursziel 64 Euro!
Noch optimistischer ist im direkten Vergleich die US-Bank JPMorgan gestimmt. Denn der Analyst Jose Asumendi hat die Einstufung auf „Overweight“ belassen, genauso den Zielpreis bei 64 Euro. Aktuell sei eine Konsolidierung am chinesischen Automobilmarkt notwendig, so der Experte. Denn in den vergangenen Jahren hätte sich der Markt in Fernost überproportional und exponentiell steigend zum europäischen Markt entwickelt. Renault würde hierbei zu den stärksten Marktanbietern auf dem europäischen Markt zählen, schreib der Experte.
Wie bewerten die Analysten die Ausgangslage?
Die Analysten sind sich bei der Bewertung rund um die möglichen Strafzölle für chinesische Automobilhersteller nicht einig, wie hoch der Einfluss auf Renault letztendlich ist. Dennoch wurde im Konsens hervorgehoben, dass vor allem kleinere Anbieter aus dem Markt gedrückt werden sollten. Dennoch ist nach aktuellem Stand kaum abzusehen, wie China auf diese Zölle reagieren wird. Zuvor wurde bereits angekündigt, dass man vor der Welthandelsorganisation Klage wegen unzulässiger Handelspraktiken einreichen werde.
Passend dazu sagte ein Sprecher des Handelsministeriums: „China behält sich das Recht vor, bei der Welthandelsorganisation Klage einzureichen und wird alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die legitimen Rechte und Interessen chinesischer Unternehmen entschieden zu verteidigen“. Entsprechend haben sich unterm Strich die Unsicherheiten in der gesamten Branche erhöht, obgleich sich die chinesischen E-Auto-Aktien reihenweise freundlich zeigen. Entgegen der aktuellen Kurs-Dynamik heben die Analysten seit geraumer Zeit konsekutiv ihre Kursziele für die Renault-Aktie an.
Eine positive Dynamik bei den Zielpreisen!
Anscheinend überwiegt langfristig betrachtet bei Renault weiterhin der Optimismus, zumindest auf der institutionellen Seite. Entsprechend bewerten die Experten die Auswirkungen des Streits als marginal. An dieser Stelle lohnt es sich ein Blick auf die historische Tendenz bei den Analysten-Kurszielen nach den Daten von Marketscreener zu werfen. Demnach wurde im Mai 2022 noch ein durchschnittliches Kursziel von 35,30 Euro für die Renault-Aktie angezeigt.
Doch wie bereits angeschnitten, haben die Analysten ihre Erwartungen konsekutiv angehoben. Daraus resultierend wird aktuell ein mittlerer Zielpreis von rund 59 Euro herausgegeben. Offensichtlich vertreten die Analysten grundsätzlich betrachtet ähnliche Ansichten, denn von 20 laufenden Empfehlungen ist derzeit kein „Sell“-Rating am Markt platziert. Der Löwenanteil, konkret 16 Experten, haben ein „Buy“-Rating veröffentlicht.
Das Fazit des Tages!
China hat wie bereits angeschnitten mit einer Klage bei der Welthandelsorganisation gedroht. Letztendlich werden die Strafzölle die Zusammenarbeit und die Stimmung zwischen China und der EU schaden. Die Bundesregierung hatte sich im Zuge dessen zuletzt zurückhaltend gezeigt. Letztendlich ist noch bis zum 4. Juli Zeit, eine andere Einigung zu finden. Renault sollte ebenso von den Entscheidungen beeinflusst werden. Nach den Schätzungen von Statista wird Renault im laufenden Handelsjahr in China einen Umsatz von 778 Millionen Euro erwirtschaften. Weitere Eskalationen könnten sich also tendenziell negativ auf die Präsenz in Fernost auswirken.
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