Liebe Leserin, Lieber Leser,
wir haben eine schwierige Woche hinter uns, in der Zinssorgen und die Furcht vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten für eine sichtliche Korrekturbewegung gesorgt haben. Der DAX konnte so letztlich nicht die 18.000 Punkte verteidigen. Doch es gab auch Ausnahmen bei der schlechten Stimmung. Adidas erfreute seine Aktionäre mit hervorragenden Zahlen und einem verbesserten Ausblick. Dem ehemaligen Puma-Chef Björn Gulden scheint es einmal mehr zu gelingen, bei einem Sportkonzern die Wende hinzubekommen.
In der Vergangenheit brachte Gulden bereits Puma wieder auf Kurs. Unter seiner Führung konnte das vergleichsweise kleine Unternehmen zumindest zeitweise sogar Adidas in mancher Hinsicht überholen. Mittlerweile ist man aber wieder ins Hintertreffen geraten und auch die gute Stimmung im Sektor half der Aktie nur in einem überschaubaren Ausmaß auf die Sprünge. CEO Arne Freundt sieht sich aber in einer guten Ausgangslage, um sowohl Adidas als auch Nike in Zukunft zu ärgern.
Puma will aufholen
Gegenüber der „Welt am Sonntag“ sprach Freundt davon, dass man schon jetzt global die Nummer drei sei und der Abstand zu den größeren Konkurrenten schrumpfe. Nachholbedarf wird vor allem in den USA erkannt, wo man ein schwieriges Jahr hinter sich habe und es nur noch auf den achten Platz schaffe. Der amerikanische Markt sei auch deshalb von Bedeutung, da Sportler und Künstler von dort die ganze Welt beeinflussen. Sein Engagement jenseits des Atlantiks will Puma deshalb ausbauen und eröffnete dafür ein Design- und Entwicklungszentrum in Hollywood.
Dass es an der Börse nicht ganz rund läuft, dafür sieht sich Freundt auch selbst ein Stück weit verantwortlich. Er sei ein neues Gesicht am Kapitalmarkt und es brauche Zeit, bis sich Vertrauen in einen neuen CEO aufbauen könne. Damit hat der noch recht frische Puma-Chef sicher nicht ganz Unrecht, gerade wenn er auf einen derart erfolgreichen Chef wie Björn Gulden folgt.
Puma Aktie Chart
Neue Chancen für Puma
Beirren lässt sich Arne Freundt dadurch aber nicht. Er setzt klar auf neue Chancen rund um die großen Sportereignisse im Sommer. Bei der Fußball-Europameisterschaft prangert das eigene Logo zwar nicht auf den Trikots der Favoriten. Wohl aber auf einigen Outfits aus der „zweiten und dritten Reihe“, wie Freundt es auszudrücken beliebt. Der Fokus liegt aber ohnehin mehr auf den Olympischen Spielen und Puma will in Zukunft seine bereits starke Präsenz in der Leichtathletik weiter ausbauen.
Vielleicht kommt es da ganz gelegen, dass Konkurrent Nike sich bei den Damentrikots in dieser Disziplin in ein veritables Fettnäpfchen getreten ist. Das jüngst vorgestellte Modell für Olympia löste im Netz einen Shitstorm aus, da es vielen Athletinnen ein gutes Stück zu knapp ausfällt. Zwar haben die Sportlerinnen auch die Wahl, andere Outfits zu wählen. Doch in den Augen der größten Kritiker hätte es die sehr knappe Option gar nicht erst geben dürfen. Wäre ja möglich, dass dies auch mancher Verbraucher ähnlich einschätzt und dadurch Sympathien für andere Hersteller entwickeln kann.
Nicht zu unterschätzen
Zugegebenermaßen ist das aber etwas dünn, um darauf schon eine Anlagestrategie aufbauen zu wollen. Klar ist, dass Puma für mehr Präsenz sorgen muss, und das nicht nur in der Leichtathletik. Doch die aktuell etwas abgeschlagen wirkende Position, in der nicht einmal die Hälfte der Umsätze des Konkurrenten Adidas erzielt werden konnten, bringt auch Potenzial mit sich. Neues Wachstum dürfte für Puma in der gegenwärtigen Ausgangslage vergleichsweise leicht zu erreichen sein.
Dass das Unternehmen nicht zu unterschätzen ist, hat es in der Vergangenheit bereits des Öfteren bewiesen. Der Aktienkurs spiegelt derzeit noch einiges an Enttäuschung wider mit Kursverlusten von knapp 25 Prozent auf Jahressicht. Optimisten erkennen darin aber lediglich einen günstigen Einstiegskurs und es ist durchaus nicht unmöglich, dass die starken Zahlen von Adidas und die anstehenden Großereignisse im Sportbereich den Startschuss zu einer Erholung im Sektor gegeben haben. Eine solche würde sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bei Puma bemerkbar machen.
Auf das Vertrauen kommt es an
Die Puma-Aktie entwickelte sich in den letzten Tagen bereits in die richtige Richtung. Trotz eines mehr als herausfordernden Marktumfelds konnte der Titel auf 5-Tages-Sicht um gut fünf Prozent bis auf 42,56 Euro zum Wochenende zulegen. Es bleibt noch mehr als genug Luft nach oben. Trifft man im Management die richtigen Entscheidungen, könnte es sich erst um den Anfang eines fulminanten Comebacks gehandelt haben. Wie immer kann ich Ihnen an dieser Stelle keine Kursgewinne garantieren. Doch die Puma-Aktie ist ein heißer Kandidat für eine ansehnliche Comeback-Story im laufenden Jahr. Wer der neuen Führung Vertrauen schenkt, behält den Titel mindestens im Auge und bereits Anfang Mai dürfte es mit frischen Zahlen neue Impulse geben – vielleicht ja sogar ein waschechtes Kaufsignal.
Puma-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Puma-Analyse vom 22. November liefert die Antwort:
Die neusten Puma-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Puma-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.