Liebe Leser,
gerade erst schien der KI-Hype an der Börse ein wenig nachzulassen. Das betraf vor allem Aktien, die von dem ganzen Trubel eher indirekt profitierten. Reihenweise gab es teils scharfe Korrekturen zu sehen und die Lage schien sich ein Stück weit zu beruhigen. Selbst Nvidia konnte keine neuen Kursrekorde mehr aufstellen, wenngleich die Kurse sich hier weiterhin auf sehr hohem Niveau bewegten und allenfalls Gewinnmitnahmen, nicht aber ein handfester Crash zu beobachten war.
Nun zeigt sich aber, dass die Nachfrage nach Chips noch lange nicht zum Erliegen gekommen ist. Ganz im Gegenteil, in China scheint ein regelrechter Kaufrausch in Gang gekommen zu sein. Darüber berichtete jüngst zumindest „Business Insider“. In Erwartung an weitere US-Sanktionen, die schon in wenigen Tagen spezifisch den Hochtechnologiesektor und damit auch KI-Chips ins Visier nehmen könnten, sollen sich chinesische Firmen derzeit mit Nvidia-Chips eindecken wollen.
Nvidia ist schwer gefragt
Auf der Liste der angeblichen Abnehmer findet sich alles, was im chinesischen Tech-Business Rang und Namen hat. Von Alibaba über Tencent bis zu ByteDance ist der Hunger nach KI-Technik aus dem Westen groß. Das Volumen bisheriger Bestellungen soll sich auf rund fünf Milliarden US-Dollar belaufen. Nvidia soll bis Ende 2024 vollständig ausgebucht sein bei den Bestellungen.
Es fällt nicht allzu schwer, solchen Berichten Glauben zu schenken. Schließlich hat China selbst den Chips aus dem Westen bisher nichts entgegenzusetzen. Bei der eigenen Fertigung vermeldete das Reich der Mitte zwar einige kleinere Fortschritte. Doch nichts davon könnte im KI-Bereich auch nur ansatzweise mit den Parallelisierungswundern von Nvidia mithalten. Genau genommen hat Nvidia im High-End-Bereich mehr oder weniger ein Monopol für sich aufgebaut.
Das Interesse an Chips von Intel und AMD fällt entsprechend eher mager aus. Wer gar nichts anderes bekommt, greift hier vielleicht noch zu. Doch es kristallisiert sich klar heraus, dass Nvidia die erste Wahl ist. Das Unternehmen hat schon vor Jahren die Möglichkeiten im KI-Sektor erkannt und sich gezielt darauf ausgerichtet. Das zahlt sich aktuell doppelt und dreifach aus.
Nvidia: Skepsis bei den Aktionären?
Die nun aufgetauchten Berichte lesen sich aus Sicht von Nvidia hervorragend und manch einer würde da vielleicht schon den nächsten Kurssprung vermuten. Einen solchen gab es aber zumindest am Freitag nicht zu sehen. Stattdessen ging es mit den Kursen sogar dezent abwärts. Am frühen Nachmittag standen 383,85 Euro und damit 0,9 Prozent weniger als tags zuvor auf der Anzeigetafel. Das scheint nicht zusammenzupassen.
Wahrscheinlich machen die Anleger sich dann doch etwas Sorgen um den politischen Hintergrund der mutmaßlichen Massenbestellungen. Denn sollten die USA tatsächlich Beschränkungen für den KI-Sektor auf den Weg bringen, und das schon in sehr naher Zukunft, drohen die Order zu platzen. Da die Verträge nicht weiter bekannt sind, stünden dann eventuell sogar mögliche Konventionalstrafen im Raum, welche die Ergebnisse von Nvidia belasten könnten.
Nvidia wird China nicht fallenlassen
Wir bewegen uns hier aber im Raum der Spekulationen. Grundsätzlich ist es aus Anlegersicht nicht verkehrt, Risiken in die eigenen Strategie einfließen zu lasen. Echte Sorgen um Nvidia müssen die Aktionäre sich aber wohl kaum machen. Der chinesische Markt ist zu wichtig, als dass dieser einfach ignoriert werden würde. Der Chiphersteller hat einige Produkte bereits an China angepasst, um dort weiterhin Geschäfte machen zu können. Bei neuerlichen Sanktionen dürfte dieses Prinzip wiederholt werden, mal ganz abgesehen von einigen Umwegen, auf denen bis heute Technik ihren Weg nach China findet, die für den dortigen Einsatz eigentlich nicht bestimmt ist.
Ich persönlich nehme aus den derzeitigen Berichten vor allem mit, dass die Nachfrage nach KI-Chips von Nvidia ungebrochen ist und der Hersteller in absehbarer Zukunft mit schon fast unverschämten Preisen und astronomischen Margen spielend davonkommen wird. Das enorme Interesse führt an sich schon dazu, dass die Nachfrage weiter ansteigen dürfte. Hier dürfte bei vielen Unternehmen die berüchtigte FOMO („Fear Of Missing Out“) zum Tragen kommen, welche Anlegern eigentlich eher vom Aktienmarkt bekannt ist. Es ist aber nicht unwahrscheinlich dass momentan Unternehmen händeringend Nvidia-Chips bunkern wollen, ganz gleich, ob diese wirklich benötigt werden oder nicht.
Fazit des Tages: Da wird einem schwindelig!
Was auch immer Nvidia an KI-Chips herstellen kann, es wird dem Konzern weiterhin nur so aus den Händen gerissen. Dass da der Absatz von Grafikkarten etwas zu wünschen übrig lässt, fällt gar nicht mehr ins Gewicht. Einige Insider vermuten sogar schon, dass Nvidia hier Kapazitäten zurückfahren könnte, um noch mehr KI-Chips herstellen zu können. Zum Schaden der Anleger würde ein solcher Ansatz kaum sein.
Die große Preisfrage lautet nun, ob die enormen Erfolgsaussichten bei Nvidia im Aktienkurs bereits eingepreist sind oder eben nicht. Noch immer liegt die Marktkapitalisierung bei über eine Billion US-Dollar, was das Unternehmen gemessen an den Fundamentaldaten eigentlich gar nicht verdient hätte. Investments bleiben da eine recht spekulative, aber dennoch sehr spannende Angelegenheit. Ich selbst war vor einigen Monaten noch skeptisch, bin mittlerweile aber überzeugt, dass bei Nvidia noch einiges mehr drin ist. Freilich kann ich mit dieser Einschätzung aber auch danebenliegen.
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