Liebe Leserin, Lieber Leser,
nach einer kleinen Verschnaufpause im September hat die Aktie von Nvidia sich in diesem Monat wieder in den Rallye-Modus begeben. Die Bullen sind dabei so erfolgreich, dass sie sogar das eine oder andere neue Rekordhoch auf die Beine stellen konnten. Dafür hat es am Freitag zwar nicht gereicht. Dennoch sorgte die Nvidia-Aktie mit grünen Vorzeichen für Aufsehen und ließ andere Titel hinter sich.
Zumindest für einen kurzen Moment zog der Konzern mit seiner Marktkapitalisierung an Apple vorbei. Im Hoch belief sich dieser Wert bei Nvidia auf 3,53 Billionen US-Dollar. Wie das „manager magazin“ berichtet, zog man damit knapp an Apple vorbei und wurde damit zum zweiten Mal nach dem Höhenflug im Frühjahr zum wertvollsten Börsenkonzern auf dem Planeten. Darin zeigt sich recht anschaulich, welche Erwartungen die Märkte für die Zukunft noch hegen.
Nvidia: Eine beeindruckende Entwicklung
In der Vergangenheit hätte längst nicht jeder mit dem phänomenalen Höhenflug von Nvidia gerechnet. Das zeigt ein Bericht der „New York Times“ über Übernahmeavancen von Intel im Jahr 2005. Der damalige CEO Paul Otellini soll demnach Pläne gehabt haben, Nvidia für 20 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Es wäre eine spektakuläre Übernahme geworden und zumindest Otellini erkannte wohl das Potenzial, welches in den Grafikbeschleunigern schlummerte. Mit dem Wissen von heute hätte wohl jeder einer solchen Übernahme sofort zugestimmt, vielleicht abgesehen von Nvidia selbst.
Nvidia Aktie Chart
Der Aufsichtsrat jedoch entschied sich dem Bericht zufolge gegen das Ganze. Einige der beteiligten hatten wohl zu große Bedenken mit Blick auf gescheiterte Übernahmen aus der Vergangenheit. Keine 20 Jahre später schlängelt sich Intel durch die vielleicht größte Krise der eigenen Unternehmensgeschichte und bringt es aktuell auf nicht ganz 100 Milliarden Dollar Börsenwert. Zu behaupten, dass Nvidia dem einstigen Giganten an der Börse nur enteilt wäre, gleicht einer maßlosen Untertreibung.
Blackwell soll für neue Umsatzsprünge sorgen
Dass Nvidia ausgerechnet dieser Tage wieder mit neuen Rekordkursen flirtet, kommt nicht von Ungefähr. Für gute Laune sorgten mehrere Berichte über eine hohe Nachfrage nach den anstehenden Blackwell-Chips. CEO und Gründer Jensen Huang sprach des Öfteren von einer enorm hohen Nachfrage und auch zwischenzeitliche Produktionsprobleme werden nicht mehr totgeschwiegen. Für das kommende Jahr scheint der Kurs damit gesetzt zu sein und die Rechenzentren der Tech-Giganten lechzen geradezu nach frischer, schnellerer und effizienterer Hardware.
Die Konkurrenz in Form von AMD und Intel bemüht sich nach Kräften, kann Nvidia im Highend-Segment aber noch immer nicht das Wasser reichen. Für die Zukunft wurden auch noch jährliche Architektur-Upgrades angekündigt. Nicht ohne Grund setzen die Anleger darauf, dass Nvidia mit seinen Umsatz- und Gewinnsprüngen noch lange nicht am Ende angekommen ist.
Große Erwartungen bei Nvidia
Für den Moment verleiht dies der Aktie von Nvidia ordentlich Rückenwind. Die hohen Erwartungen können sich zuweilen aber auch als tückisch erweisen. Das zeigten die Q2-Zahlen sehr eindrucksvoll. Dabei wurden zwar sämtliche Erwartungen der Analysten mal wieder großzügig übertroffen und der Wachstumskurs setzte sich munter fort. Dies reichte den Aktionären aber schlicht nicht aus. Die Nvidia-Aktie reagierte zeitweise mit heftigen Gewinnmitnahmen. Auch wenn jene mittlerweile wieder ausgeglichen werden konnte, so ist es dennoch ein mahnendes Beispiel mit Blick auf kommende Quartalszahlen.
Die Blicke dürften sich im November aber vor allem auf die Prognosen von Nvidia richten und eine Anhebung des bisherigen Ziele ist mit Blick auf die anstehende Einführung von Blackwell schon mehr oder minder Pflichtprogramm. Es wird für Nvidia nicht ausreichen, bisherige Erwartungen und Vorhersagen nur zu erfüllen. Die Investoren rechnen fest damit, dass einmal mehr die Grenzen gesprengt werden. Angesichts des anhaltenden KI-Booms könnte dies sogar noch eine Weile funktionieren. Doch bis in alle Ewigkeit wird es aller Voraussicht nach eher nicht gutgehen.
Wohin geht die Reise?
Wie viel Potenzial in der Aktie von Nvidia noch schlummert, darüber haben die Analysten selbstredend recht genaue Vorstellungen. Positive Vorhersagen bestimmen das Bild in überwältigender Art und Weise. Ganze 58 Kaufempfehlungen (!) gibt es momentan laut dem Portal „MarketScreener“. Dem stehen vier neutrale Haltungen, fünf Einschätzungen ohne klare Meinung und keine einzige Verkaufsempfehlung gegenüber. Derart einig sind die Börsenprofis sich nur ausgesprochen selten. Selbst bei Evergreen-Aktien wie Coca-Cola herrscht weniger Optimismus.
Beim Kursziel halten einige Analysten bis zu 200 Dollar durchaus noch für machbar. Im Schnitt kommen allerdings „nur“ 150 Dollar und damit rund sieben Prozent mehr als zum letzten Schlusskurs zusammen. Ein wenig Vorsicht macht sich hier durchaus bemerkbar und dabei dürfte es bis zur Vorlage der nächsten Zahlen auch bleiben.
Fazit des Tages: Lohnt sich der Einstieg bei Nvidia noch?
Es fällt unheimlich schwer, der Nvidia-Aktie keine Beachtung zu schenken. Wer bisher den Einstieg noch nicht gewagt hat, steht wohl der großen Frage gegenüber, ob sich Zukäufe in der Nähe des Allzeit-Hochs noch lohnen. Mit Sicherheit beantworten lässt sich diese Frage leider nicht. Doch es sprechen alle Indizien dafür, dass der Wachstumskurs noch lange nicht am Ende angelangt ist. Durchaus legitim wäre vielleicht, die für Ende November erwarteten Quartalszahlen abzuwarten. Doch könnte die Nvidia-Aktie darauf auch mit einem neuerlichen Kurssprung reagieren, was den Einstieg noch einmal teurer machen könnte. Fällen kann die Entscheidung stets nur jeder für sich selbst. Momentan sprechen aber sämtliche Anzeichen, sowohl fundamental als auch charttechnisch, für einen sehr lebendigen Aufwärtstrend.
Nvidia-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nvidia-Analyse vom 22. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Nvidia-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nvidia-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.