Liebe Leserinnen und Leser,
rund um Novartis war zuletzt wieder einiges los. Der Pharmakonzern hat neue Studiendaten zum Mittel Scemblix zur Behandlung von Blutkrebs vermeldet. Dadurch entsteht ein zusätzliches Wachstumspotenzial für Novartis, welches die Dynamik in den kommenden Jahren stützen könnte. Allerdings sind sich die Marktexperten derzeit nicht einig, wie viele Milliarden Dollar als zusätzliche Erlöse dadurch eingenommen werden. Der Konzern selbst rechnet mit einem jährlichen Umsatz von rund 2 bis 3 Milliarden Dollar. Ein Analyst erwartet hingegen einen Spitzenumsatz von 4,5 Milliarden Dollar.
Parallel dazu hat Novartis seine Übernahmeaktivitäten erweitert. Entsprechend gab es auch hier erst kürzlich eine wegweisende Meldung. In der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages blicken wir gemeinsam auf alle wichtigen Faktoren rund um die Novartis-Aktie. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue!
Erfolgreiche Übernahme-Offerte!
Bereits im Februar hatte Novartis die geplante Teil-Akquisation von Morphosys für 2,7 Milliarden Euro bekannt gegeben. Demnach waren die Anleger und Analysten bereits auf diese Meldung mehr oder weniger vorbereitet. Doch nun haben sie Gewissheit: Aus einer Unternehmensmeldung können wir entnehmen, dass das Übernahmeangebot für rund 79,6 Prozent des Aktienkapitals von Morphosys angenommen wurde. Umgerechnet hat der Konzern 68 Euro pro Aktie in bar gezahlt.
Zusätzlicher Erlös erwartet!
Zuletzt haben sich auch die Analysten erneut mit den weiteren Perspektiven der Novartis-Aktie beschäftigt. Gemeinsam blicken wir auf die neusten Meldungen, um einen Eindruck von der Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Denn anscheinend hat sich der Bewertungsansatz bei der Novartis-Aktie verändert. So hat die Schweizer Großbank UBS die Einstufung auf „Buy“ belassen, genauso wie das Kursziel bei 108 Franken.
Der zuständige Analyst Matthew Weston hat sich in seiner Studie mit den neusten Daten zum Mittel Scemblix beschäftigt. Nach seiner Meinung seien die neusten Studienergebnisse beeindruckend. Entsprechend rechnet er bei Scremblix mit einem Spitzenumsatz von bis zu 2,75 Milliarden Dollar. Hingegen hätte Novartis selbst eine Umsatzprognose von mindestens 2 Milliarden bis maximal 3 Milliarden Dollar herausgegeben.
Er ist optimistischer für den Umsatz eingestimmt!
Im Zuge dessen hatte sich auch das Analysehaus Jefferies zurückgemeldet. Der Analyst Peter Welford ist ebenso weiterhin positiv gestimmt, denn die Einstufung wurde auf „Buy“ belassen, wobei das Kursziel bei 110 Franken bestätigt wurde. Auch Welford hob in seiner Studie hervor, dass die neusten Studiendaten bei den Patienten mit einer bestimmten Form von Blutkrebs selbst seine optimistischen Erwartungen übertroffen hätten.
Novartis Aktie Chart
Demnach sollten die neuen detaillierten Ergebnisse das Mittel Scemblix als Standardtherapie qualifizieren. Letztendlich würde seine Prognose für den weltweiten Spitzenumsatz von 4,5 Milliarden Eiklar deutlich über den Konsensschätzungen von 2,4 Milliarden Dollar liegen, resümiert der Experte in seiner Einschätzung.
In die Bewertung aufgenommen!
Währenddessen hat die US-Investmentbank Goldman Sachs die Novartis-Aktie mit in die Bewertung aufgenommen. Demnach hat der Analyst James Quigley die Einstufung auf „Buy“ belassen, genauso wie das Kursziel bei 109 Franken. Aus der Studie können wir entnehmen, dass der Experte noch weiteren Spielraum nach oben für den Marktkonsens sehe. Demnach rechnet er gerade ab dem zweiten Halbjahr 2025 mit zahlreichen guten Nachrichten des Unternehmens. Darüber hinaus habe der Konzern weitere Eisen im Feuer, um die „Patentklippe“ zwischen 2030 und 2035 zu überbrücken, so der Analyst in seiner Einschätzung.
An der Seitenlinie!
Hingegen ist die Privatbank Berenberg in diesem Umfeld deutlich skeptischer für die weitere Entwicklung der Novartis-Aktie gestimmt. Die zuständige Expertin Kerry Holford hat in ihrer Einschätzung das Rating auf „Hold“ belassen, aber das Kursziel von 74 auf 77 Franken angehoben. Entsprechend hat Holford ihre Schätzungen für den Pharmakonzern angepasst, wobei sie dennoch mit ihrer Bewertung an der Seitenlinie positioniert bleibt.
Was können wir hieraus entnehmen?
Die Analysten haben sich grundsätzlich positiv über die neusten Studienergebnisse für das Medikament zur Behandlung von Blutkrebs geäußert. Hier werden Milliarden-Umsätze in den kommenden Jahren erwartet. Die ausgegebene Spanne, welche die Analysten erwarten, liegt zwischen 2 und 4,5 Milliarden Dollar. Doch auch darüber hinaus sehen die Experten mittelfristig betrachtet weiteres Potenzial nach oben. Novartis habe langfristig betrachtet einige Eisen im Feuer, um die Umsatzdynamik zu verbessern, hieß es in den Einschätzungen. Währenddessen ist eine interessante Tendenz bei den Analysten-Zielpreisen erkennbar.
Die Analystenzielpreise unter der Lupe!
Nach den Daten von Marketscreener hatte seit Jahresbeginn 2021 bis Anfang 2023 der Pessimismus bei den Analysten überwogen. Mit Blick auf die Herausforderungen bei Novartis und die damaligen Kurstendenzen, hatten auch die Analysten ihre Zielpreise gesenkt. Im Konsens wurde 2021 noch ein Zielpreis von rund 109 Dollar angezeigt, welcher dann in den kommenden zwei Jahren auf zwischenzeitlich 88,20 Dollar gesenkt wurde.
Im Anschluss wurden die Experten jedoch zunehmend optimistischer. Somit wurden auch die Kursziele wieder angehoben, wonach derzeit ein mittlerer Zielpreis von 108,82 Dollar aufgerufen wird. Verrechnen wir dies mit dem Freitags-Schlusskurs bei 103,10 Dollar, so erwarten die Analysten ein moderates Aufwärtspotenzial von 5,53 Prozent.
Das Fazit des Tages!
Seit Jahresbeginn hat sich die Novartis-Aktie kaum bewegt. Lediglich ein moderater Gewinn von 1,34 Prozent steht derzeit auf dem Kurszettel der Anleger. Entsprechend kann man sich aus heutiger Sicht die Frage stellen, ob die Teil-Übernahme von Morphosys sowie die positiven Studiendaten bei dem Mittel Scemblix überhaupt im aktuellen Kurs eingepreist sind. Zwar ist bei der Novartis-Aktie mit keinen kurzfristigen Ausbrüchen zu rechnen, allerdings könnte das Papier durch die beleuchteten Meldungen sukzessive in das Radar der Value-Analysten geraten.
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