Die Aktie des Tages: Nokia – das ist jetzt wichtig!

Liebe Leserinnen und Leser,

Nokia hat das neuste Zahlenwerk vorgestellt und die Anleger erneut im Regen stehen lassen. Demnach hat das Management bei der Veröffentlichung vermeldet, dass der Konzern weiterhin mit einer schwachen Nachfrage zu kämpfen hat. Auch wegen des geplanten Verkaufs des Seekabelgeschäfts ist Nokia daraus resultierend in die roten Zahlen gerutscht.

Die Anleger reagieren nervös und schicken das Papier tendenziell gen Süden. Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages auf die wichtigsten Faktoren zur Zahlenvorlage und welchen Einfluss diese haben. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich an dieser Stelle herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue!

Neue Zahlen: Nokia enttäuscht Anleger!

Einige Anleger haben sich enttäuscht über die neuen Zahlen geäußert. Dementsprechend steht am Donnerstag ein Abschlag in Höhe von rund 5 Prozent auf dem Kurszettel der Anleger. In Zahlen wurde vermeldet, dass sich der Verlust im jüngst abgelaufenen Quartal auf 142 Millionen Euro ausgeweitet hat. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor hatte Nokia noch einen Gewinn von 289 Millionen Euro ausgewiesen. Vor allem die schwache Nachfrage sowie die hohen Kosten im Kerngeschäft haben die Entwicklung belastet.

Nokia Aktie Chart

Andererseits gab es im vergangenen Jahresviertel einen relevanten Einmaleffekt durch die Vertragsauflösung mit AT&T. Klammern wir hier die aktuellen Ambitionen im Netzwerkgeschäft aus, so hätte Nokia die Erwartungen der Analysten deutlich verfehlt. Ein Lichtblick: Die Auftragslage hat sich zuletzt deutlich verbessert. Ebenso muss man an dieser Stelle hinzufügen, dass weitere Branchenunternehmen derzeit mit einigen Herausforderungen zu kämpfen haben. Parallel dazu werden aktuell tausende Stellen bei den Unternehmen abgebaut. Auch Nokia treibt derzeit sein Restrukturierungsprogramm weiterhin voran.

Die Zahlen im Detail!

Im abgelaufenen Quartal ist der operative Gewinn auf vergleichbarer Basis um 32 Prozent auf 423 Millionen Euro gefallen. Dabei sind die Erlöse ebenso um 18 Prozent auf 4,47 Milliarden Euro geschrumpft. In dieser Betrachtung wurde das Seekabelgeschäft exkludiert. Dieses wurde an den französischen Staat für 350 Millionen Euro verkauft.

Bei der Vorstellung der Ergebnisse wurde die laufende Jahresprognose erneut durch den CEO bestätigt. Demnach sind die Jahresziele weiterhin nach dessen Auffassung erreichbar, obgleich das Volumen derzeit einige extreme Schwächen anzeigt – zumindest in einer eindimensionalen Betrachtung.

Die Analysten melden sich erneut zu Wort!

Im Anschluss an die Veröffentlichung der neuesten Zahlen haben sich auch die führenden Analysten mit den weiteren Chancen und Risiken für die Nokia-Aktie beschäftigt. Hierbei wurden gleich mehrere neue Einschätzungen am Markt platziert, die wir uns nun im Detail anschauen werden. Mit Blick auf die neuen Quartalszahlen hat das Analysehaus Jefferies das Rating für die Nokia-Aktie auf „Hold“ mit einem Kursziel von 3,50 Euro belassen.

Der zuständige Analyst Janardan Menon hat in seiner Studie hervorgehoben, dass er erste Anzeichen für eine Erholung im Segment Netzinfrastruktur erkenne. Auf der anderen Seite beschreibt er die Aussichten für Mobile Networks als weiterhin schwach. Durch die gemischten Aussichten sieht er sich in seinem neutralen Rating für die Nokia-Aktie bestätigt.

Er sieht das anders!

Auch die Deutsche Bank Research, besser gesagt der Analyst Robert Sanders, hat eine neue Studie zur Nokia-Aktie am Markt platziert. Allerdings bleibt der Experte im Vergleich optimistischer gestimmt. Denn das Rating wurde erneut auf „Buy“ belassen, genauso das Kursziel bei 4 Euro. Die neuen Eckdaten seien nach dem Analysten besser als erwartet ausgefallen – zumindest auf den ersten Blick. Dennoch würde andererseits der Umstand in den Fokus rücken, dass nur positive Einmaleffekte sowohl das Quartals- als auch das Jahresergebnis vor einem Fehlschlag bewahrt hätten.

Kursziel angehoben!

Im Zuge dessen hat auch die US-Investmentbank Goldman Sachs eine aktualisierte Einschätzung zur Nokia-Aktie am Markt platziert. Nach der Senkung der Unternehmensprognosen für das Jahr 2024 hat er dennoch seinen Zielpreis von 3,20 auf 3,30 Euro angehoben, aber die Einstufung auf „Neutral“ belassen.

Allerdings hat der Experte ebenso seine Gewinnerwartungen reduziert, was er mit den Äußerungen des Managements in Bezug auf die Realisierung des Auftragsbestands begründet. Diese sollte sich nun etwas langsamer als zuvor erhofft gestalten, hieß es. Das angehobene Kursziel resultiere aus einer Verschiebung des Zeithorizonts, resümiert der Experte in seiner Analyse.

Erwartungen verfehlt!

Nach der Bewertung von Alexander Duval aus dem Hause der US-Investmentbank Goldman Sachs habe Nokia bei der Zahlenvorstellung beim Umsatz und dem operativen Ergebnis die Erwartungen verfehlt, würden die Einmalzahlungen für die Vertragsauflösung mit AT&T berücksichtigt. Nun erwartet der Experte zusätzliche Details über die Kostenkontrolle und inwieweit die Restrukturierung die geringe Umsatzprognose auf dem Ebit-Niveau ausgleichen könnte. Gleichermaßen erhofft sich der Analyst nun weitere Einblicke in die abgeschlossenen Verhandlungen mit AT&T.

Wie ist das zu bewerten?

Alles in allem wurden die neuesten Zahlen von Nokia tendenziell negativ bewertet. Die führenden Analysten heben hierbei hervor, dass die vergleichsweise guten Ergebnisse auf einen Einmaleffekt zurückzuführen sind. Dadurch könnten die Jahresziele jedoch gesichert werden. Darüber hinaus solle sich der Fokus nun mehr auf die Kostenkontrolle von Nokia richten.

Denn diese ist in diesem Kontext essenziell, um auch die Profitabilitätsmarge nach oben zu schrauben. Demnach befindet sich Nokia weiterhin in einem angespannten Marktumfeld, welches mit einigen Herausforderungen konfrontiert ist. Resultierend aus diesen Faktoren ist eine deutliche Skepsis bei den Analysten wiederzufinden.

Das Fazit des Tages!

Nokia hat mit den neuesten Quartalszahlen enttäuscht, was sich in einem deutlichen Kursrückgang widerspiegelt. Positiv ist jedoch ebenso hinzuzufügen, dass der Betrag für das Aktienrückkaufprogramm im laufenden Jahr von 300 auf 600 Millionen Euro verdoppelt wurde. Trotz eines verbesserten Auftragsbestands bleibt die schwache Nachfrage eine Herausforderung. Das Unternehmen muss nun zeigen, dass es seine Jahresziele erreichen kann, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Nokia steht vor einer entscheidenden Phase, in der es gilt, die Profitabilität nachhaltig zu verbessern.