Aktie des Tages: Nio – eine echte Kauflaune

Liebe Leser,

Nio konnte in den ersten Morgenstunden der neuen Handelswoche einen fast unfassbaren Sprung machen – es ging um 1,5 % nach oben. Auf den ersten Blick ist der Anstieg nicht spektakulär. Auf den zweiten Blick jedoch werde Sie feststellen, dass sich hier eine unglaubliche Chance anbahnt.

Der chinesische E-Automobilhersteller hat in den vergangenen vier Wochen einen Aufschlag in Höhe von nun 32 % geschafft. Das ist überdurchschnittlich, zumal zahlreiche Investoren und Analysten noch vor wenigen Wochen der Meinung waren, die Aktie stürze ab. Es gibt ein interessantes Kursziel.

Chipmangel ein Problem

Das vordergründige Problem für Nio war bis dato der Chipmangel, der sich an den Märkten andeutete. Das E-Auto wird – in seinen unterschiedlichen Varianten – selbstverständlich von der Elektronik gesteuert. Dafür benötigt es leistungsfähige Chips, die teils nicht lieferbar zu sein schienen. Dieses Problem ist allerdings nur temporär und hat zu großen Irritationen geführt.

Die Zahlen bleiben insgesamt stark. Das Unternehmen hat seinen jüngsten Quartalsbericht vor etwa sechs Wochen vorgelegt. Dabei meldete Nio einen Umsatz in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar. Dieser Umsatz bedeutete einen Umsatzsprung in Höhe von 481 %. Die Börsen reagierten jedoch kaum.

Dennoch waren die Zahlen stark. Dabei hat der Hersteller rund 20.000 Autos verkauft. Für das zweite Quartal hatte Nio avisiert, etwa 21.000 bis 22.000 Fahrzeuge verkaufen zu können. Die Steigerung wirkt selbstverständlich auf den ersten Blick recht bescheiden. 5 bis 10 % sind nicht das, was sich die Börsen und die Finanzmärkte unter einem Boom vorstellen.

Auf der anderen Seite steht die damalige Prognose, wonach Nio immerhin die Marge je geliefertem Fahrzeug von 17% auf 21 % anheben konnte. Das ist ein beachtlicher Anstieg, der wirtschaftlich zumindest nicht vollständig im Kurs abgebildet war.

Der Markt reagierte jedoch auf eine andere Aussage des Unternehmens: Der Vorstandsvorsitzende William Li wies darauf hin, dass „die Gesamtnachfrage nach unseren Produkten (…) weiterhin recht stark (ist9, aber die Lieferkette steht aufgrund des Halbleitermangels immer noch vor großen Herausforderungen“. Zudem hatte eine Produktionsstätte mit einem Brand die Problematik verschärft. Die Auswirkungen würden sich erst im Laufe des Jahres zeigen.

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Quelle: www.finanztrends.de

Sie sehen hier zur Einordnung der Zahlen auch eine Rückschau auf die vergangenen Jahre. Dabei sind die Umsätze schon bis 2020 massiv gestiegen. Das zeigt, dass das Unternehmen auf die richtigen Pferde gesetzt hat. Dies ist kaum erstaunlich: Nio setzt auf den zunehmenden Bedarf durch das politische Thema Klimaschutz.

Dies wird sich in den kommenden Jahren kaum ändern – und somit spielt der Konzern zumindest auf dem richtigen Feld. Die Zahlen aus dem jüngsten Quartalsbericht zeigen, dass nicht nur die Richtung, sondern auch die wirtschaftliche Komponente offenbar stimmen. Damit bleibe die Aussichten, die sich in den Kursen Anfang Mai plötzlich nicht mehr hinreichend widerspiegelten, sehr gut.

Technische Analysten: Sehr zufrieden

Sehr zufrieden mit der Gesamtentwicklung sind ganz offensichtlich nicht nur die wirtschaftlich orientierten Analysten, sondern auch die charttechnischen Analysten. Die wiederum verweisen darauf, dass der Wert sich nun schnellen Schrittes der Marke von 40 Euro annähernd.

Das gilt gemeinhin als gutes Zeichen. Denn oberhalb dieser Grenze sind zunächst keine weiteren Barrieren in Sicht. Aus charttechnischer Sicht, die auch für zahlreiche institutionelle Investoren und Fonds eine bedeutende Rolle spielt, scheint es deutlich aufwärts zu gehen. Denn die Aktie ist auf dem Weg, dann auch wieder in Richtung von 50 Euro zu klettern.

Ein wichtiger Punkt wird das Allzeithoch vom 9. Februar 2021 sein. Bis dahin fehlen derzeit noch gut 25 %. Der Kurs erreichte 51,80 Euro. Im laufenden charttechnischen Aufwärtstrend jedoch ist diese Lücke – nach Auffassung von Charttechnikern – eher als Potenzial zu interpretieren denn als besonderes Hindernis.

Auch die technischen Analysten werden aktuell sehr zufrieden sein. Diese orientieren sich an Größen wie dem Momentum, der relativen Stärke oder auch den gleitenden Durchschnittskursen über verschiedene Zeiträume. All den Kennzahlen gemein ist, dass aus einer positiven Entwicklung abgeleitet wird, dass ein Trend nach oben vorliegt.

Wenn diese Dynamik stimmt, gibt es oftmals aus sich selbst heraus verstärkende und bestätigende Effekte, die auch hier einsetze können.

Konkret: Das Momentum ist wieder positiv. Die relative Stärke ist über verschiedene Zeiträume gleichfalls wieder im grünen Bereich. Und die gleitenden Durchschnittskurse erreichen über Zeiträume wie 20 Tage, 38 Tage, 50 Tage und 90 sowie auch 100 und 200 Tage wieder einen Stand oberhalb des Kursdurchschnitts. Damit gilt formal der Aufwärtstrend als betätigt.

Fazit des Tages: Nio hat nicht zufällig vor dem Wochenende mehr als 6 % gewonnen und gleich hinterher noch einmal aufgesattelt. Die wirtschaftlichen Daten stimmen zunächst – wenn das Chip-Problem beseitigt ist -, die charttechnischen und die technischen Trendindikatoren zeigen gleichfalls nach oben. Insofern ist die Aktie derzeit wieder im grünen Bereich angekommen.

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