Liebe Leserin, Lieber Leser,
Nintendo spannt Anleger und Kundschaft schon seit einer ganzen Weile auf die Folter. Noch vor einem Jahr um diese Zeit wurde von vielen Beobachtern fest damit gerechnet, dass die nächste Konsole bereits angekündigt, vielleicht sogar schon veröffentlich wäre. Doch während es laufend neue Gerüchte zu hören gibt, hüllt sich Nintendo selbst weiterhin in Schweigen. Das führte auch an der Börse manches Mal zu Enttäuschung. Denn da die Nintendo Switch auf dem besten Wege ist, den von der altehrwürdigen PlayStation 2 erzielten Verkaufsrekord bei der Gesamtzahl von Geräten zu überholen, sind die Erwartungen an einen Nachfolger umso höher.
Die aktuelle Generation wirkt auch schon etwas angestaubt. Sieben Jahre hat die Nintendo Switch mittlerweile auf dem Buckel, was im Sektor einer halben Ewigkeit gleicht. Die Hardware war schon bei Veröffentlichung nicht mehr unbedingt taufrisch. Geboten bekommen die Kunden da heute nur noch Spiele mit einer überschaubaren visuellen Qualität und nicht wenige Entwickler sparen sich gleich ganz die Mühe, ihre nächsten Blockbuster noch für die Nintendo-Konsole umzusetzen.
Nintendo legt nach
Die Erwartungshaltung ist da, dass bei Nintendo ohne neue Konsole nicht mehr viel Wachstum möglich wäre. Tatsächlich zeigen sich bereits Schwächeanzeichen beim Verkauf der Hardware. Sehen lassen können die Zahlen sich angesichts des Alters der Konsole aber noch immer und darüber hinaus sorgen Software-Verkäufe für einen nicht abreißenden Strom an Einnahmen. Nun zeigt Nintendo auch einmal mehr, dass die derzeitige Plattform noch lange nicht auf das Abstellgleis geschoben wurde.
Ohne große Vorankündigung gab Nintendo heute bekannt, zum Nachmittag neue Inhalte zu präsentieren. Das Ganze findet als Stream statt und läuft unter dem Namen „Indie World“. Das lässt bereits erahnen, dass Nintendo selbst keinerlei Neuigkeiten präsentieren wird. Auch eine mögliche neue Konsole wird also kein Thema sein. Die Bühne wird unabhängigen Spielstudios überlassen, welche die Aufmerksamkeit nur allzu gerne nutzen, um auf ihre aktuellen Entwicklungen hinzuweisen.
Im Vorfeld lässt sich freilich nicht sagen, was genau es zu sehen geben wird. Vermutlich wird es aber eher keine großen Sensationen zu vermelden geben. Das ist aber auch gar nicht unbedingt notwendig, um der Switch noch ein wenig frisches Leben einzuhauchen und die Umsätze mit der Plattform auf hohem Niveau zu halten. Nicht vergessen werden sollte diesbezüglich auch, dass in der Spielebranche in den letzten Jahren mit Indie-Titeln oft für viel Aufsehen und Umsätze gesorgt wird. Das aktuellste Beispiel dafür ist der Titel „Palworld“, der in Windeseile Verkaufsrekorde aufstellen konnte – wenn auch nicht auf Nintendokonsolen.
Vorfreude an der Börse?
An den Märkten scheint sich bereits Vorfreude breit zu machen. Die Nintendo-Aktie startete heute stark in den Handel und legte um 2,3 Prozent bis auf 46,54 Euro zu. Das macht die Abschläge der letzten Wochen und den recht großen Abstand zum 52-Wochen-Hoch bei knapp 56 Euro nicht unvergessen. Es zeigt aber, wie schnell die Stimmung drehen kann und dass die Anleger sich durchaus bewusst darüber sind, welches Potenzial in Nintendo noch immer schlummert.
Vermutlich wird der kleine Begeisterungssturm schnell wieder vorüberziehen und ohne eine Ankündigung für eine neue Konsole sorgt Nintendo an der Börse nur noch für wenig Aufsehen. Genau in dieser Ausgangslage könnte sich aber eine Chance verstecken. Denn noch ist Nintendo-Aktie vergleichsweise günstig zu haben, gerade nach der Korrektur in den vergangenen Wochen.
Nintendo Aktie Chart
Kann Nintendo punkten?
Es ist müßig, über technische Spezifikationen oder sonstige Details zur kommenden Generation zu mutmaßen. Klar auf der Hand liegt aber, dass jene wesentlichen Einfluss auf den Aktienkurs von Nintendo nehmen wird. Kann das Unternehmen mit der nächsten Plattform punkten, so wird die Aktie mit ziemlicher Sicherheit mit rasanten Kursgewinnen reagieren. Wer jetzt einsteigt, sichert sich in einem solchen Fall die bestmöglichen Chancen.
Ebenfalls denkbar ist aber ein Szenario, in dem Nintendo die Anleger schlicht enttäuscht, und das wäre bei dem japanischen Spielegiganten leider nicht das erste Mal. Es finden sich in der Historie genügend Beispiele für gescheiterte Plattformen. Auch die sehr starken Franchises von Mario bis Zelda garantieren noch keine neuen Verkaufsrekorde. Dadurch ist die Nintendo-Aktie derzeit ein Stück weit auch eine Wette, wenngleich keine uninteressante.
Darauf könnte Nintendo aufbauen
Auch ich bin nicht mit weiteren Details über die nächste Nintendo-Konsole vertraut. Doch in der Switch sehe ich vor allem eine starke Plattform, die sich Nintendo über Jahre aufgebaut hat. Der Generationenwechsel steht heute vor anderen Vorzeichen als noch in der fernen Vergangenheit. Es besteht für den Hersteller keine Notwendigkeit, bereits erzielte Erfolge hinter sich zu lassen. Der aus Anlegersicht wohl vernünftigste Schritt wäre eine „Switch 2“, oder wie auch immer das Gerät heißen mag, welche die gleichen Ansätze wie das aktuelle Modell verfolgt und Zugriff auf bereits veröffentlichte Spiele ermöglicht. In einem solchen Szenario könnte Nintendo aktuelle Konsolen auch als günstige Einstiegsmodelle weiterlaufen lassen.
Es wäre wohl der aus Aktionärssicht bevorzugte Ansatz. Allerdings ist Nintendo auch bekannt dafür, andere Wege als die offensichtlichen zu gehen. Daher ist auch nicht auszuschließen, dass einmal mehr das Rad neu erfunden werden soll und die nächste Konsole mit einigen einzigartigen Gimmicks daherkommt. Das kann gutgehen (Wii), es kann aber auch schwer in die Hose gehen (Virtual Boy, Wii U). Für Spannung ist allemal gesorgt und es kann nicht schaden, die Nintendo-Aktie im laufenden Jahr zumindest im Auge zu behalten. Denn dass es Neuigkeiten zur Zukunft zu sehen geben wird, das ist als sehr wahrscheinlich einzuschätzen.
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