Liebe Leserinnen und Leser,
die Stimmung im Wasserstoffsektor hat sich deutlich verschlechtert. Bei sogenannten „Pure-Playern“, also Unternehmen, die sich ausschließlich auf Wasserstoff fokussieren, sind Korrekturen von nahezu 50 Prozent im Jahresverlauf fast schon üblich. Dazu zählt auch die Nel ASA-Aktie. Seit Jahresbeginn korrigiert das Papier um über 51 Prozent. Erkennbar ist nun, dass diversifizierte und profitable Unternehmen dem angespannten Umfeld trotzen können. Diese Konzerne finanzieren die Umstellung auf Wasserstoff mit dem „alten“ Gasgeschäft.
Für die reinen Wasserstoffkonzerne braucht es vor allem eins: positive Meldungen und Auftragseingänge. Ansonsten könnte dies der Anfang vom Ende sein. Doch alles Schritt für Schritt: Gemeinsam blicken wir nun auf die neusten Einflüsse rund um die Nel Asa-Aktie. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der heutigen Ausgabe.
Schwache Stimmung im Wasserstoffsektor!
Die Stimmung bei den Wasserstoffaktien ist in dem laufenden Jahr zunehmend eingetrübt. Hierbei haben gerade sogenannte „Pure Player“, also Unternehmen, dessen Geschäftsmodell ausschließlich auf Wasserstoff ausgerichtet ist, den Kürzeren gezogen. Dazu zählt auch der norwegische Konzern Nel Asa. Gleichermaßen haben auch entsprechende ETFs, die ausschließlich in Wasserstoffplayer investiert sind, seit Jahresbeginn mindestens zweistellig verloren.
Ein Beispiel: Der L&G Hydrogen Economy ETF hat seit Jahresbeginn 16,34 Prozent an Wert eingebüßt. Erkennbar ist somit, dass sich die schlechte Stimmung nicht ausschließlich auf Nel Asa bezieht, sondern sich auf den gesamten Sektor erstreckt. Lediglich diversifizierte Player, die auch auf Erdgas oder Ähnliches setzen, haben eine positive Performance in diesem Jahr ausgewiesen. Zum Beispiel gewinnt die Linde-Aktie seit Jahresbeginn 16,69 Prozent.
Wichtig zu beachten!
Demnach kann ich Ihnen nur ans Herz legen, tendenziell auf größere und diversifizierte Unternehmen im Wasserstoffsektor zu setzen. Denn damit senken Sie Ihr Risiko, lange Durststrecken zu durchstehen. Hierbei steigen die Opportunitätskosten gewaltig. Unternehmen wie Linde setzen ebenfalls auf Wasserstoff, allerdings finanzieren sie den Umschwung mit den „älteren“ Geschäftszweigen wie beispielsweise Öl oder Gas. Damit schaffen die Unternehmen sich selbst und den Anlegern eine finanzielle und konjunkturelle Absicherung.
Licht am Ende des Tunnels?
Doch wenn wir genauer hinschauen, könnte da doch ein Licht am Ende des Tunnels für Nel Asa erkennbar sein. Denn es gab tatsächlich zuletzt eine Meldung seitens Nel Asa. Allerdings hat diese nach aktuellem Stand noch keine großartige Auswirkung auf den Konzern. Perspektivisch könnte sich das jedoch ändern.
Nel Asa hatte zuletzt vermeldet, dass der Konzern den Bau einer Gigafabrik in den USA erwägt. Wichtig ist hierbei anzumerken: Es ist noch keine endgültige Investitionsentscheidung für den Bau des Werks zur Herstellung von Elektroden in Michigan getroffen. Dennoch habe Nel Asa sich bereits eine Finanzierung über 50 Millionen Dollar gesichert.
Auch der Michigan Strategic Fund hat hier bereits 10 Millionen Dollar zur Unternehmensentwicklung zugesagt. Diese Zahlung ist in den 50 Millionen Dollar enthalten. Allerdings wurde von dem Fund eine weitere 15-jährige Befreiung von der staatlichen Grundsteuer gewährt. Umgerechnet würde Nel Asa dadurch weitere 6,3 Millionen Dollar sparen. Wie das Unternehmen weiterführend mitteilte, könnte man nach weiteren staatlichen und bundesstaatlichen Anträgen eine gesamte Finanzierung von 150 Millionen Dollar erreichen. Im Anschluss an diese Meldung korrigierte die Nel Asa-Aktie um 11 Prozent gen Süden. Offenbar hat den Anlegern diese Meldung nicht gefallen.
Anfang vom Ende?
Der Auftragseingang ist im ersten Halbjahr des laufenden Jahres schwächer als erwartet ausgefallen. Ebenso hat Nel Asa seit geraumer Zeit keine Auftragseingangs-Meldung am Markt platziert, welche den Aktienkurs nach vorne treiben konnte. Hierbei stellt sich durchaus die Frage, ob dies den Anfang vom Ende markiert. Damit beziehen wir uns auf den Faktor, ob Nel Asa perspektivisch Fremdkapital aufnehmen muss, um den Break-even-Point zu erreichen und damit die Profitabilitätsschwelle zu reißen. Hierbei möchte ich mit Ihnen an dieser Stelle die jüngste Analyse aus dem Hause der Schweizer Bank Credit Suisse teilen. Der Analyst Christopher Leonard vertritt nämlich eine ähnliche Ansicht.
Zuletzt wurde das Kursziel für die Nel Asa-Aktie von 10 auf 8 NOK gesenkt und die Einstufung auf „Underperform“ belassen. Aus der Studie können wir entnehmen, dass der Experte seine Electrolyser-Schätzungen für Jahre 2024 und 2025 gesenkt habe. Leonard schreibt weiterführend, dass der Auftragseingang im ersten Halbjahr schwächer als erwartet ausgefallen sei. Demnach bestünde die Möglichkeit, dass Nel Asa das Kapital aufstocken müsse, bevor man die Gewinnschwelle erreichen werde.
Der Analystenschnitt sieht dennoch Potenzial!
Gemeinsam blicken wir nun noch auf den Analystenschnitt rund um die Nel Asa-Aktie, um die institutionelle Stimmung rund um den Konzern besser einschätzen zu können. Derzeit wird das Papier nach den Daten von Marketscreener von 20 Analysten der führenden Häuser gedeckt. Hierbei gehen die Einschätzungen auseinander. Denn aktuell sind 8 „Buy“-Empfehlungen am Markt platziert. Darüber hinaus vertreten ebenso 8 Experten die Meinung, dass Anleger die Nel Asa-Aktie weiterhin halten sollten und haben somit ein laufendes „Hold“-Rating am Markt platziert.
Demnach existieren aktuell 4 „Sell“-Empfehlungen am Markt. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten rund um die Nel Asa-Aktie beläuft sich dabei auf 14,97 NOK. Verrechnen wir dies nun mit dem Freitags-Schlusskurs, so ergibt sich hier ein weiteres Potenzial in Höhe von 102,11 Prozent. Allerdings ist das höchste Kursziel bei 25 NOK platziert. Hier würde sich ein weiteres Potenzial in Höhe von 237,56 Prozent ergeben.
Fazit des Tages!
Die Wahrscheinlichkeit überwiegt meiner Meinung nach im positiven Sinne, dass Nel Asa in den USA eine weitere Gigafactory errichten wird. Der Konzern hat bereits ein passendes Role-Model in Norwegen erreichtet, wobei das Konzept nahezu adaptiert werden kann. Bei mir wird der Anschein erweckt, dass man dringend eine neue Meldung am Kapitalmarkt platzieren wollte, obgleich es eigentlich nichts zu vermelden gab. Denn offensichtlich wurde mehrfach betont, dass die finale Entscheidung noch nicht gefallen sei. Hierbei steigt das Korrekturrisiko erneut, denn sollte der Konzern den Bau nicht forcieren, so wird das den Anlegern wahrscheinlich nicht gefallen. Dazu braucht der Konzern auch einen konsekutiven Flow beim Auftragseingang, um die Fabriken auch auszulasten. Um also eine positive Reaktion anzustoßen, braucht es neue Auftragsmeldungen sowie politische Förderungen.
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