Liebe Leserinnen und Leser,
die Microsoft-Rallye ist etwas ins Stocken geraten. Nachdem die Aktie im laufenden Jahr massiv zulegen konnte, klopften zwischenzeitlich wieder die Bären an die Tür. Hintergrund dieser Bewegung ist vor allem der Ausblick auf die Cloud-Entwicklung Azure. Dieser blieb zuletzt hinter den Erwartungen der Marktteilnehmer zurück.
Mittlerweile herrscht Uneinigkeit unter den Microsoft-Analysten, wie es für den Konzern weitergehen könnte. Gemeinsam werfen wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages einen Blick auf die Herausforderungen, vor denen Microsoft steht. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich für Ihre Treue!
Ausblick setzt Microsoft unter Druck!
Eigentlich könnte Microsoft mit einem Umsatz- und Gewinnplus im Jahresvergleich punkten – dachten die Optimisten. Pustekuchen: Denn nach Vorlage der Zahlen setzten sich kurzfristig die Bären durch. Der Grund: Für das laufende zweite Geschäftsquartal rechnet die Finanzchefin im Cloud-Segment Azure mit einem Wachstum von 31 bis 32 Prozent im Jahresvergleich gegenüber den Vorjahreszahlen. Zum Vergleich: Im ersten Quartal des Geschäftsjahres hatte Microsoft hier ein Wachstum von 33 Prozent verzeichnet.
Grundsätzlich ist die Nachfrage nach Microsoft-Produkten im KI- und Cloud-Segment ungebrochen hoch. Allerdings ist der Konzern derzeit nicht in der Lage, die starke Nachfrage zu bedienen, was einigen Investoren offenbar missfällt. Die langfristigen Perspektiven scheinen jedoch intakt zu sein, so die Kommentare der Finanzchefin. Der Umsatz wurde für das abgelaufene Quartal mit 65,6 Milliarden Dollar beziffert, nach 56,52 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor.
Wie reagieren die Analysten?
Nach den neuen Zahlen von Microsoft lohnt es sich für den interessierten Aktionär, noch einmal einen Blick auf die aktuellen Einschätzungen der führenden Analysten zu werfen. Denn so lässt sich nachvollziehen, ob sich der Investmentansatz für die Microsoft-Aktie verändert hat. Zumindest der Analyst Karl Keirstread von der Schweizer Großbank UBS vertritt die Meinung, dass sich das Potenzial leicht verschlechtert hat. Entsprechend senkte er sein Kursziel von 510 auf 500 Dollar, beließ die Einstufung aber unverändert bei „Kaufen“.
Microsoft Aktie Chart
Die Zahlen von Microsoft hätten „leicht enttäuscht“. Vor allem die unter den Erwartungen liegende Wachstumsprognose für die Cloud-Plattform habe den Druck auf Microsoft erhöht. Die Zahlen für das erste Geschäftsquartal seien entsprechend „geprägt“ gewesen. Dennoch betonte er in seiner Einschätzung, dass er trotz des Rückschlags an seiner positiven Einschätzung festhalte. So gehe er weiterhin davon aus, dass Microsoft das Vertrauen der Anleger schnell zurückgewinnen könne.
Er hebt seinen Zielpreis an!
Auch die DZ Bank hat die Microsoft-Aktie erneut unter die Lupe genommen. Der Analyst ist nach den Zahlen aber etwas positiver gestimmt. So hat Ingo Hermann sein Kursziel nach den Zahlen von 485 auf 490 Dollar angehoben. Die Einstufung wurde auf „Buy“ belassen. Seiner Meinung nach habe der Konzern einige Probleme beim Ausbau der Cloud- und KI-Kapazitäten. Dennoch habe Microsoft einen guten Start in das Geschäftsjahr 2024/25 hingelegt. Dementsprechend dürfte Microsoft nach seiner Einschätzung eine spürbare Wachstumsbeschleunigung verzeichnen, fasst der Experte seine Einschätzung zusammen.
Solides Zahlenwerk?
Die US-Bank JPMorgan hingegen ist nach den neuen Zahlen nun etwas pessimistischer. So senkte der zuständige Analyst Mark Murphy in seiner Einschätzung nach den Zahlen zum abgelaufenen Quartal das Kursziel von 470 auf 465 Dollar. Die Einstufung beließ Murphy jedoch auf „Overweight“.
Im Gegensatz zu den bereits beleuchteten Analystenschätzungen habe Microsoft ein solides Zahlenwerk vorgelegt, schrieb der Experte. Das Cloud-Geschäft befinde sich weiterhin auf einem Beschleunigungskurs, der vor allem im zweiten Geschäftshalbjahr an Tempo zunehmen sollte. Dennoch verwies er auf Hindernisse, die den Ausblick für das laufende zweite Geschäftsquartal belasten würden.
Wie bewertet das Jefferies?
Der Analyst Brent Thill aus dem Hause Jefferies sieht sich hingegen in seiner Einschätzung bestätigt und belässt das Kursziel unverändert bei 550 Dollar. Das Rating für die Microsoft-Aktie lautet unverändert „Kaufen“. Der Experte bleibt zuversichtlich. Er verwies darauf, dass Microsoft beim Gesamtumsatz die Erwartungen übertroffen habe, während die Prognose für das kommende Quartal hinter den Schätzungen zurückgeblieben sei. Auch Azure habe die Erwartungen nicht erfüllt. Allerdings führe er dies vor allem auf Kapazitätsengpässe zurück, was ihn in seiner positiven Einschätzung bestätige, dass Microsoft im Rennen um KI zu den Gewinnern zählen werde.
Was können wir daraus entnehmen?
Die Analysten scheinen sich bei der Bewertung der jüngsten Ergebnisse nicht ganz einig zu sein. Dies lässt sich vor allem an den unterschiedlichen Trends bei den Kurszielen ablesen. Zwischen den Zeilen lässt sich jedoch als Konsens herauslesen, dass die institutionellen Häuser und der Softwarekonzern eine Erholung im zweiten Geschäftshalbjahr erwarten. Im Fokus stehen dabei vor allem neue Signale aus den Bereichen Cloud und KI.
Ein Blick auf die Kurszieltrends!
Die Rallye bei Microsoft ist etwas ins Stocken geraten – ebenso wie die Dynamik bei den Kurszielen der Analysten. So haben die Anhebungen zuletzt etwas an Tempo verloren, was aber auch dem aktuellen Marktumfeld geschuldet ist. Demnach hatten die Analysten am ersten Handelstag 2023 noch ein durchschnittliches Kursziel von 295 Dollar in Aussicht gestellt, das bis Anfang Januar 2024 deutlich auf 416 Dollar angehoben wurde.
Danach hat sich der Trend jedoch, wie bereits erwähnt, weiter verstärkt. Dementsprechend wurde im Juli 2024 ein Kursziel von 490 Dollar von den Experten aufgerufen. Aktuell sehen die Analysten im Konsens einen fairen Preis von 503 Dollar je Microsoft-Aktie. Von 52 aktuellen Einschätzungen, die derzeit am Markt platziert sind, liegt derzeit kein aktuelles „Sell“-Rating vor.
Das Fazit des Tages!
Betrachtet man die aktuelle Marktdynamik, so sind die Tendenzen bei Azure aus heutiger Sicht als temporär einzustufen. Microsoft blickt weiterhin auf eine ungebrochen hohe Nachfrage nach seinen Produkten und wird seine Kapazitäten in diesem Bereich weiter ausbauen.
In diesem Zusammenhang plant das Unternehmen, bis zum Ende des Jahrzehnts 10 Milliarden Dollar in die Rechenzentren von CoreWave zu investieren. Insgesamt haben die beiden Unternehmen Verträge im Wert von 17 Milliarden Dollar, berichtet The Information. Anleger könnten die jüngste Schwäche nutzen, um auf einen anhaltenden Wachstumstrend in den genannten Segmenten zu setzen.
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