Die Aktie des Tages: Merck – Die Probleme sitzen viel tiefer!

Merck hat eine Phase-III-Studie abgebrochen. Doch anscheinend sitzen die Probleme beim Konzern viel tiefer.

Auf einen Blick:
  • Merck bricht Studie ab
  • Anleger schicken Aktie gen Süden
  • Probleme könnten tiefer sitzen

Liebe Leserinnen und Leser,

die Aussichten rund um Merck haben sich erneut verschlechtert. Der Konzern hat kürzlich bekannt gegeben, dass eine Phase-III-Studie für das Mittel Xevinapant gestoppt wurde. Neben dieser Meldung hatte der Konzern bereits vor geraumer Zeit eine weitere Studie zu einem anderen Mittel abgebrochen.

Entsprechend wird von einigen Marktteilnehmern nun die Frage diskutiert: Wie tief sitzen die Probleme bei Merck? Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages auf die wichtigsten Meldungen rund um den Konzern. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Ein Schock!

Die nächste Pharma-Studie ist bei Merck offenbar gefloppt. Einer der wichtigsten Hoffnungsträger aus dem Pharmasegment ist auf dem Weg zur Marktzulassung gescheitert. Eigentlich waren die Investoren dem Krebsmittel Xevinapant nach positiven Phase-II-Studiendaten optimistisch gegenübergestanden.

Doch die Entwicklung wurde nun abgebrochen. In einer ersten Reaktion ist die Merck-Aktie um rund 10 Prozent gesunken. Das Management hatte ursprünglich geplant, mit diesem Mittel den Ablauf wichtiger Patente, die derzeit die wichtigsten Umsatztreiber sind, zu kompensieren. Dieser Plan ist anscheinend gescheitert.

Logische Konsequenz: Analyst senkt Kursziel!

Nach der negativen Meldung von Merck haben sich auch führende Analysten mit den neuen Perspektiven beschäftigt. Anscheinend hat sich in Teilen der Investmentansatz geändert, denn die Analysten und Anleger hatten bei dem Krebsmedikament mit hohen Umsätzen gerechnet. Entsprechend sah sich die Analystin Emily Field aus dem Hause der britischen Investmentbank Barclays gezwungen, das Kursziel für die Merck-Aktie von 205 auf 195 Euro zu senken.

Allerdings wurde die Einstufung weiterhin auf „Overweight“ belassen. Die überraschende Meldung über den Forschungsrückgang mit dem Medikament Xevinapant werde das Papier deutlich belasten, hob die Analystin hervor. Allerdings hatte sie diesem Mittel einen Kapitalwert von lediglich zwei Prozent in ihrem Bewertungsmodell beigemessen. Dennoch sollte das Papier deutlich korrigieren, betonte die Expertin erneut.

Erwartungen waren nicht sonderlich hoch – oder?

Auch das Analysehaus Bernstein Research hat für die Merck-Aktie eine neue Einschätzung veröffentlicht. Mit Blick auf die Einstellung von zwei Phase-III-Studien hat der Analyst Florent Cespedes die Einstufung auf „Market-Perform“ mit einem Kursziel von 176 Euro belassen.

Er schrieb jedoch, dass die Markterwartungen nicht sonderlich hoch gewesen seien. Dennoch habe diese Nachricht eine deutlich negative Signalwirkung auf die Stimmung im Pharmasegment von Merck. Ebenso werde dadurch die Frage aufgeworfen, ob das langfristige Wachstumspotenzial für diese Sparte weiterhin intakt sei.

Merck Aktie Chart

Die Schweizer Großbank UBS hat sich ebenfalls mit dem Misserfolg von Xevinapant beschäftigt. Doch nach der Bewertung des Analysten Matthew Weston hat sich wenig am eigentlichen Ansatz für die Merck-Aktie geändert, denn das Rating wurde erneut auf „Buy“ belassen, ebenso das Kursziel bei 186 Euro. Nach guten Phase-II-Daten sei die Meldung rund um Xevinapant als deutliche Enttäuschung zu bewerten, so der Analyst.

Demnach hätte der Konzern nach aktuellem Stand keinen weiteren fortgeschrittenen Prüfkandidaten in der Pipeline. Ebenso belaste der nahende Patentablauf von Mavenclad im Oktober 2026. Im kommenden Jahr sollte sich die Einstellung der Studie rund um Xevinapant jedoch kurzfristig betrachtet positiv auf die Margen im Pharmabereich auswirken, resümiert der Experte in seiner Analyse.

Er sieht dennoch Luft nach oben!

Im Zuge dessen hat auch das Analysehaus Jefferies die Einstufung für die Merck-Aktie auf „Buy“ belassen, wobei das Kursziel auch bei 200 Euro bestätigt wurde. Der Analyst Brian Balchin ist also im Vergleich zu den anderen Analysten deutlich positiver für die weitere Entwicklung gestimmt. Der Experte hatte in einer ersten Reaktion eine Korrektur bis maximal im hohen einstelligen Prozentbereich erwartet.

Hierbei könnte der Grund jedoch nicht in dem jüngst vermeldeten Rückschlag liegen, sondern in der schlechten Stimmung mit Blick auf die Merck-Aktie. Vielmehr stellen die Investoren derzeit die allgemeinen Entwicklungs- und Forschungsfähigkeiten des Unternehmens in Frage, gerade auch nach dem Scheitern der jüngsten Studie zum MS-Mittel Evobrutinib, resümiert der Analyst.

Eine große Herausforderung!

Anscheinend sitzen die Probleme bei Merck nach der Bewertung der Analysten tiefer als auf den ersten Blick erwartet. Neben dem jüngsten Misserfolg beim Krebsmittel verweisen die Experten auf allgemeine Probleme beim Konzern. Diese Zweifel hätten mittlerweile auch die Anleger erreicht. Zwar sollte sich der Abbruch der neuesten Studie kurzfristig positiv auf die Pharma-Margen auswirken, doch langfristig betrachtet fehlt entsprechendes Steigerungspotenzial. Letztendlich lässt sich aus den Analystenschätzungen entnehmen, dass sich die Stimmung rund um Merck verschlechtert hat. Mittlerweile ist entsprechend eine deutlich negative Tendenz bei den Zielpreisen der Analysten erkennbar.

Eine negative Dynamik!

Die allgemein negative Dynamik rund um die Merck-Aktie verstärkt sich. Doch mit Blick über den Tellerrand ist ebenso erkennbar, dass die Analysten bereits seit Jahresbeginn 2022 ihre Zielpreise für die Merck-Aktie senken. Hier wurde noch ein durchschnittliches Kursziel von 222 Euro abgegeben. Ein Jahr später, also am ersten Handelstag 2023, hatten die Analysten nach den Daten von Marketscreener noch ein durchschnittlichen Zielpreis von 207 Euro angegeben.

Doch durch weitere Studienabbrüche und ein eingetrübtes Geschäftsumfeld in einigen Segmenten haben die Experten im weiteren Jahresverlauf bis 2024 den Zielpreis auf 185 Euro gesenkt. Aktuell wird noch ein durchschnittliches Kursziel von 184 Euro angezeigt, wobei von 16 laufenden Analysten-Ratings 14 „Buy“-Einschätzungen am Markt platziert sind.

Das Fazit des Tages!

Faktisch ist erkennbar, dass sich die Aussichten für Merck verschlechtert haben. Zudem haben sich die Zweifel an den Fähigkeiten des Konzerns verstärkt. Natürlich sollten interessierte Anleger diese Faktoren mit einem skeptischen Auge bewerten, jedoch nicht grundsätzlich alles in Frage stellen.

Dennoch muss Merck nun beweisen, dass man neue Studien und Forschungsprogramme auch erfolgreich abschließen kann, um das Investorenvertrauen wieder zurückzugewinnen. Entsprechend lohnt sich eine gesunde Skepsis, wobei die Fakten nicht außer Acht gelassen werden sollten.

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