Liebe Leser,
Mercedes-Benz hat nun die Zertifizierung für hochautomatisiertes Fahren nach SAE Level 3 in Kalifornien erhalten. Das Unternehmen ist das erste mit einer solchen Genehmigung in Kalifornien und hatte sich bereits im Januar die Genehmigung im Bundesstaat Nevada eingesackt. Auch das Van-Segment entwickelt sich prächtig. Der Mercedes-Benz konnte die Kosten hier deutlich senken und im Gegensatz dazu die Verkaufspreise deutlich steigern. Die langfristige Fokussierung des CEOs zahlt sich langsam aus. Allerdings wird diese vom Markt noch nicht im positiven Sinne aufgenommen. In der heutigen Analyse der Aktie des Tages blicken wir auf das Potenzial dieses Geschäfts und der Mercedes-Benz-Aktie. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Eine Meldung, die für Aufsehen sorgt
Der deutsche Autohersteller hat die Zertifizierung für hochautomatisiertes Fahren nach SAE Level 3 in Kalifornien erhalten. Unter dem Namen „Drive Pilot“ ist Mercedes-Benz das erste Unternehme mit einer solchen Genehmigung in diesem Bundesstaat. Im vergangenen Januar hatte der Konzern bereits die Genehmigung in Nevada erhalten. Grundsätzlich muss diese in jedem Bundesstaat einzeln erteilt werden.
Dabei wird Markus Schäfer wie folgt zitiert: „Mercedes-Benz DRIVE PILOT ist das weltweit einzige SAE Level 3-System mit international gültiger Genehmigung. DRIVE PILOT nutzt eine hochentwickelte, auf Redundanz basierende Systemarchitektur, die durch eine Vielzahl an Sensoren komfortables und sicheres hochautomatisiertes Fahren ermöglicht. Die Zertifizierung durch die Behörden in Kalifornien und in Nevada bestätigt einmal mehr, dass Redundanz der sichere und damit einzig richtige Ansatz ist“. Damit ist der Konzern einen deutlichen Schritt vor dem Konkurrenten Tesla, der eine solche Genehmigung noch nicht erhalten hat. Das unterstreicht einmal mehr die klare Fokussierung, Vorreiter im Gebiet des autonomen Fahrens zu werden.
Ergebnisse können sich ebenso sehen lassen
Vor allem die Vans-Sparte hat bei den jüngsten Zahlen des Konzerns den Markt überrascht. Auch das Strategie-Update vom 15. Mai machte erneut deutlich, die guten Ergebnisse zu standardisieren oder sie in Zukunft sogar zu verbessern. Anleger hatten dies zuletzt deutlich unterschätzt. Konkret ist der Absatz im ersten Quartal auf 98.885 Einheiten gestiegen, was ein Plus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt. Dies war unter anderem auf Kostensenkungen, höhere Verkaufspreise am Markt und einem günstigen Produktmix zurückzuführen.
Eine Randnotiz: Besonders gefragt waren die großen Modelle mit hohen Gewinnspannen. Somit konnte das Rentabilitäts- und Umsatzwachstum deutlich das Wachstum der Stückzahlen übertreffen. Somit zog der Umsatz des gesamten Konzerns im Jahresvergleich um 25 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro an und das bereinigte EBIT steig um 54 Prozent auf 719 Millionen Euro.
Starke Margen im Van-Geschäft
Die Van-Sparte konnte im ersten Quartal 2022 noch eine Gewinnmarge von 12,6 Prozent realisieren. Ein Jahr später waren es bereits 15,6 Prozent. Das ist durchaus beachtlich. Denn noch vor wenigen Jahren waren zweistellige Margen in beiden Bereichen astronomisch. Doch dies ist nun der neue Standard geworden. Mit dem Ausblick auf das laufende Jahr prognostiziert der Konzern, dass die Marge im Vans-Segment konservativ zwischen 11 und 13 Prozent liegen wird. Das erachte ich für die kommende Jahre als durchaus realistisch.
Analystenhaus setzt Kursziel bei 90 Euro fest
Zuletzt ist die Mercedes-Benz-Aktie in den Fokus des US-Analysehauses Bernstein Research geraten. In der neuen Einschätzung von Daniel Roeska wurde die Einstufung auf „Outperform“ belassen, genauso wie das Kursziel bei 90 Euro. Nach der Analystenmeinung habe der Aufstieg der E-Fahrzeughersteller Tesla und BYD den Konzern mit am härtesten getroffen. Denn Mercedes-Benz und BMW hätten am meisten zu verlieren, gerade mit Blick auf die Abhängigkeit ihrer Marken von der Technologieführerschaft. Doch auf der anderen Seite seien Sie am besten positioniert, um den allgemeinen Wandel zu meistern. Der Konkurrent Volkswagen hätte dagegen seine früheren Vorteile wieder verspielt. Andere Hersteller würden aufgrund der teureren E-Antriebssträngen zurückgehalten.
Der Analysten-Schnitt unter der Lupe!
Bevor wir das Fazit des Tages beleuchten, blicken wir noch auf alle Einschätzungen der führenden Analysten. Aktuell wird die Mercedes-Benz-Aktie von 22 Analysten gedeckt. Dabei sind 19 „Buy“-Empfehlungen am Markt platziert. Des Weiteren existieren derzeit 3 „Hold“-Ratings. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 92,18 Euro pro Anteilschein. Verrechnen wir dies mit dem gestrigen Schlusskurs, so sehen die Analysten ein Aufwärtspotenzial von 24,49 Prozent.
Fazit des Tages!
Aus dem neuen Strategie-Update können wir entnehmen, dass die Margen im ersten Quartal nicht als Ausreißer zu bewerten sind. In den vergangenen 3 Jahren wurden die Fixkosten um 7 Prozent gesenkt und die Verkaufspreise sind gleichermaßen um 24 Prozent angezogen. Die Fokussierung auf das Premium-Segment mit erhöhter Kundenbindung ist meiner Meinung nach der richtige Schritt. Gerade bei Kleintransportern liegt die Wiederverkaufsrate bei satten 74 Prozent. Das befeuert die Perspektive, sich auf das vollelektrische Segment zu konzentrieren.
Mit aktuell rund 17 Prozent des Gesamtumsatzes hat das Van-Geschäft ebenso eine ordentliche Größe. Insgesamt honoriert der Markt die Fokussierung meiner Meinung nach noch nicht. Aktuell ist die Mercedes-Benz-Aktie mit einem KGV von 6 bewertet – relativ günstig. Dabei schüttet der Konzern ebenso eine ordentliche Dividende von rund 7 Prozent aus und kauft eigene Aktien am Markt zurück. Grundsätzlich sind die langfristigen Aussichten mit Blick auf weitere Innovationen durchaus interessant.
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