Die Aktie des Tages: Mercedes-Benz – folgt jetzt die Erholung?

Wie erwartet hat Mercedes-Benz nun schwache Ergebnisse für das dritte Quartal vorgelegt. Die Hoffnungen richten sich auf den Jahresabschluss.

Auf einen Blick:
  • Mercedes-Benz mit neuen Zahlen
  • Einige Schwächen angezeigt
  • Fokus auf Jahresabschluss

Liebe Leserinnen und Leser,

wie zu erwarten war bleibt der Druck im Automobilsektor bestehen. Mercedes-Benz hat kürzlich seine Quartalszahlen für das dritte Quartal 2024 veröffentlicht. Fakt ist: Die Ergebnisse spiegeln die aktuellen Herausforderungen in der Automobilbranche wider. Die Anleger positionieren sich tendenziell auf der Verkäufer-Seite und schicken die Aktie derzeit um über 1 Prozent gen Süden.

Gemeinsam werfen wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages einen detaillierten Blick auf die wichtigsten Eckpunkte des Berichts und ordnen diese in den Kontext der Vorquartale und des aktuellen Marktumfelds ein. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue!

Umsatz und Ergebnis gesunken!

Im dritten Quartal 2024 konnte Mercedes-Benz einen kumulierten Umsatz von 34,5 Milliarden Euro erzielen – ein Rückgang von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den ersten neun Monaten ist der Umsatz kumuliert um 5 Prozent im Jahresvergleich gesunken.

Auch das EBIT brach um fast die Hälfte ein und lag bei 2,5 Milliarden Euro im dritten Quartal 2023. Das Ergebnis je Aktie sank um 48 Prozent auf 1,81 Euro. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, die sich aus dem intensiven Wettbewerb und dem schwierigen Marktumfeld ergeben, in dem sich der Konzern derzeit befindet.

Mercedes-Benz Aktie Chart

Die Nachfrage auf den globalen Automobilmärkten war im dritten Quartal 2024 überwiegend schwach. In Europa und den USA stagnierte das Verkaufsvolumen, während der chinesische Markt leicht wuchs, trotz einer angespannten Nachfrage im Premium- und Luxussegment. Diese Marktbedingungen führten insgesamt zu einem Absatzrückgang bei Mercedes-Benz, insbesondere in China.

Absatzrückgänge in allen Segmenten!

Im Segment Mercedes-Benz Cars wurden im vergangenen Jahresviertel letztendlich 503.600 Fahrzeuge abgesetzt, was einem leichten Rückgang von 1 Prozent im Vergleich entspricht. Besonders betroffen war das Oberklassesegment mit einem Rückgang von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Rückgang ist vor allem auf die schwächere Nachfrage in Asien und insbesondere im Luxussegment zurückzuführen. Auch bei den elektrifizierten Modellen zeigt sich ein negativer Trend: Der Absatz von vollelektrischen Fahrzeugen ging um 31 Prozent zurück.

Mercedes-Benz Vans und Mobility unter Druck. Die Vans-Sparte musste im dritten Quartal einen Absatzrückgang von 13 Prozent verkraften, wobei insbesondere die Märkte in China und den USA einige Schwächen ausgewiesen haben. Dies ist unter anderem auf den planmäßigen Auslauf des Modells Metris zurückzuführen.

Trotz Herausforderungen investiert!

Trotz der rückläufigen Zahlen setzt der Konzern weiterhin auf langfristige Investitionen. Die Ausgaben für Sachanlagen und Forschung wurden auf 2,7 bzw. 7,4 Milliarden Euro erhöht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Elektrifizierung und Digitalisierung, um der steigenden Nachfrage nach emissionsarmen Fahrzeugen gerecht zu werden. Der Absatzrückgang bei BEV zeigt jedoch, dass der Markt für Elektrofahrzeuge weiterhin volatil und von starkem Wettbewerb geprägt ist.

Ein kleiner Rückblick!

Bereits in den ersten beiden Quartalen des Jahres hatte Mercedes-Benz mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen. Während im ersten Quartal noch leichte Zuwächse zu verzeichnen waren, zeichnete sich im zweiten Jahresviertel ein Abschwung ab. Der erneute Rückgang in Q3 bestätigt diesen Trend und zeigt, dass es zunehmend schwieriger wird, Marktanteile zu halten und gleichzeitig die Margen zu sichern.

Diese Faktoren belasten!

Das aktuelle Marktumfeld ist geprägt von der weltweiten Konjunkturschwäche, insbesondere in China und Europa. Während die Nachfrage in den USA stabil blieb, waren die europäischen Märkte rückläufig. Insgesamt spiegeln die Zahlen das Ziel von Mercedes-Benz wider, dass sich das Management nun in einem herausfordernden Umfeld darauf konzentriert, Marktanteile zu halten und dabei auf die elektrische und digitale Transformation zu setzen. Der erhebliche Margendruck zeigt jedoch, dass dies kein leichtes Unterfangen ist.

Wie reagieren die Analysten?

Nach der Veröffentlichung der neuen Zahlen haben sich auch die führenden Analysten erneut mit der Ausgangslage der Mercedes-Benz Aktie beschäftigt. Bisher wurden heute ausschließlich „Buy“-Ratings bestätigt. So hat Analyst Marc-René Tonn vom Analysehaus Warburg Research seine Einstufung nach den Zahlen auf „Kaufen“ belassen, ebenso das Kursziel von 71 Euro. In seiner Einschätzung hob er hervor, dass Mercedes-Benz insgesamt die wichtigsten Prognosen verfehlt habe. Für das Schlussquartal rechne er aber mit einer Verbesserung – vor allem bei der Geschäftsentwicklung.

Schwaches Quartal!

Ähnlich optimistisch bleibt das US-Analysehaus Bernstein Research. Analyst Stephen Reitman hat die Einstufung daher auf „Outperform“ belassen. Das Kursziel liegt unverändert bei 72 Euro. Der Experte schrieb zwar, dass Mercedes-Benz ein „sehr schwaches Quartal“ abgeliefert habe. Der im September gesenkte Jahresausblick bleibe aber wohl bestehen, wobei die Wortwahl auf der Umsatzseite geändert wurde. Hier erwarte man nun „leicht unter“ statt „auf Vorjahresniveau“, merkte der Experte an.

Doch den Prognosen entsprochen?

Auch die Schweizer Großbank UBS, genauer gesagt Analyst Patrick Hummel, bleibt auf der Käuferseite. Er hat die Einstufung auf „Buy“ mit einem Kursziel von 72 Euro belassen. Unterm Strich habe die Profitabilität der Autosparte seinen Erwartungen entsprochen, so der Analyst. Dennoch habe sie die Konsensschätzungen verfehlt. Auf der anderen Seite sei der Free Cash Flow solide ausgefallen und der gute Ausblick für das vierte Quartal dürfte bestätigt worden sein.

Das Fazit des Tages!

Die Ergebnisse des dritten Quartals 2024 zeigen deutlich, dass Mercedes-Benz weiterhin großen Herausforderungen zu kämpfen hat. Insgesamt prägen die sinkenden Umsätze und Gewinne sowie rückläufige Absatzzahlen in wichtigen Segmenten das negative Bild. Allerdings hat die gesamte Branche rund um den Konzern mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen.

Wichtig ist dennoch, dass man weiterhin massiv in Zukunftstechnologien, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, investiert. Auf diesem Weg schreitet Mercedes-Benz weiter voran. Es bleibt nun abzuwarten, wie diese Strategien in den kommenden Quartalen greifen. Der Fokus liegt auf die kommenden Q4-Ergebnisse, bei denen erste Erholungstendenzen erwartet werden.

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