Liebe Leser,
die Medical Properties Trust-Aktie ist weiterhin brandheiß. In den vergangenen 30 Handelstagen hat das Papier knapp 22 Prozent zugelegt. Doch der Konzern ist hoch verschuldet, wodurch Anleger weiterhin skeptisch sind. Allerdings wissen einige Investoren nicht, dass die Schuldenstruktur dazu beiträgt, das Refinanzierungsrisiko drastisch zu senken und die Zinssätze unter Kontrolle zu halten – doch dazu gleich mehr im Detail.
Derzeit wird der Anschein erweckt, dass das zukünftige operative Ergebnis sowie die Dividendendeckung relativ solide sind. Die aktuelle Dividendenrendite von 12,6 Prozent erscheint äußerst attraktiv, auch wenn diese gekürzt werden sollte. Für Dividendenjäger könnte sich also eine gute Chance ergeben. Gemeinsam blicken wir nun auf alle wichtigen Fakten rund um die Medical Properties Trust-Aktie.
An dieser Stelle freue ich mich sehr, dass ich ab sofort wieder brandaktuelle Analysen für Sie aufbereiten kann. Hierbei bedanke ich mich nochmal herzlich bei jedem Leser, der meine Arbeit wertschätzt und mich teilweise seit über 3 Jahren treu begleitet. Los geht´s!
Darum wird heiß diskutiert!
In den vergangenen Handelsmonaten ist die Medical Properties Trust-Aktie immer wieder bei einigen Investoren auf dem Kurszettel aufgeleuchtet. Dabei wurde heiß diskutiert und die vorhandenen Fundamentaldaten analysiert. Der wichtigste Auslöser war dabei Anfang 2024 der veröffentlichte Bericht des Analystenhauses Viceroy Research.
Die grundlegende Diskussion wurde dann durch hohe Schwankungen beim operativen Ergebnis sowie kurzfristig fällige Schulden befeuert. Auch die steigenden Zinskosten sowie die Herausforderungen an der Mieterfront haben das allgemeine Interesse an der Aktie angekurbelt. Mit einem späteren Blick auf die Deckung der führenden Analysten wird allerdings eine bullische These deutlich. Ein Analyst schreibt sogar von einer „generationsübergreifenden Kaufgelegenheit“.
Diese Kennzahlen bringen etwas Licht ins Dunkle!
Aus den Zahlen des 1. Quartals 2024 ist erkennbar, dass der Konzern hoch verschuldet ist. Mit einem Verhältnis der Nettoverschuldung zum operativen Ergebnis ergibt sich ein Multiplikator von circa 11,2. Die Kapitalstruktur von Medical Properties Trust erscheint im Vergleich zu den Mitbewerbern im Sektor ebenfalls hoch. Derzeit liegt die Verschuldungsquote bei 67,9 Prozent, gegenüber dem Branchendurchschnitt von 43,6 Prozent. Im 1. Quartal stiegen die ausstehenden Schulden um 180 Millionen US-Dollar, während das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorquartal um 60 Millionen Dollar sank.
Die aggressive Hebelwirkung und die hohe Verschuldung von Medical Properties Trust sehen auf den ersten Blick nicht rosig aus, insbesondere unter den aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen. Dies kann zu weiteren Herausforderungen führen, wie zum Beispiel höheren Kreditspannen, strengen Kreditbedingungen und Rentabilitätsproblemen aufgrund steigender Zinskosten. Allerdings erzählen diese Kennzahlen nicht die ganze Geschichte.
Das steckt dahinter
Denn die konsolidierten Schuldenlaufzeiten erscheinen relativ solide gestaffelt. Konkret werden 4,7 Prozent in 2024 fällig, 8,9 Prozent in 2024 und 13,3 Prozent in 2025. Verrechnen wir also diese Quoten mit dem operativen Ergebnis (auf das Jahr hochgerechnet) bei 888 Millionen Dollar, so scheinen die Fälligkeiten für die kommenden Jahre gut abgedeckt zu sein. Berücksichtigen wir allerdings dabei noch die fortgesetzten Dividendenzahlungen, bereinigt um die hochgerechneten Ausschüttungen für das erste Quartal, so würde sich hier ein Restbetrag von knapp 183 Millionen Dollar ergeben. Dann sieht die ganze Sache schon wieder etwas anders aus. Was bedeutet das nun für uns? Medical Properties Trust braucht einen Kreditgeber, oder muss einige Vermögenswerte veräußern, um den fälligen Löwenanteil im Jahr 2024 zu decken.
Doch Medical Properties Trust leitet entsprechende Lösungen ein
Denn wie bereits bekannt hat der Konzern 11 allgemeine Akutversorgungseinrichtungen in Australien für circa 1,2 Milliarden Dollar veräußert. Dazu ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Medical Properties Trust weitere 100 Millionen Dollar von einem seiner Betreiber erhält, indem er eine Call-Option auf ein Grundstück ausübt. Dies soll nach einer Pressemitteilung im 3. Quartal dieses Jahres vollzogen werden. Unterm Strich hat sich also Medical Properties Trust um die kurzfristigen Fälligkeiten gekümmert, ohne teures Kapital aufzunehmen oder abhängig von Risikokapitalgebern zu sein.
Es gibt Risiken!
Der Konzern wird durch den Verkauf der australischen Immobilien wahrscheinlich einen Umsatzeinbruch von knapp 5 Prozent verzeichnen. Dazu liegen die aktuellen Finanzierungskosten bei etwa 3,7 Prozent, was deutlich unter den Marktzinsen liegt. Logischerweise hat also jede neue Finanzierungs- oder Refinanzierungsaktivität einen direkten negativen Einfluss auf das operative Ergebnis. Auch die branchenspezifischen Herausforderungen sind hoch, da viele Betreiber einem erhöhten finanziellen Risiko ausgesetzt werden.
Der Hintergrund: Die Bilanzen sind übermäßig verschuldet, damit die Pandemie überstanden werden konnte. Doch die Tatsache, dass man auf Umsätze durch die Veräußerung verzichtet, ist nicht zwingend negativ zu bewerten. Denn damit können die Fälligkeiten bis 2024 vollständig refinanziert werden. Dies wiederum wird auch die Zinskosten für befristete Kredite der Banken senken und weitere Betriebskosten vermeiden. Kurz gefasst werden dadurch die Auswirkungen höherer Zinskosten effektiv neutralisiert. Ich sehe demnach keine Notwendigkeit weitere Kredite zu höheren Zinsen aufzunehmen, außer der Konzern entscheidet sich dazu, mehr in Innovationen und Marketing zu investieren.
Der Analystenschnitt unter der Lupe!
Abschließend blicken wir noch auf alle Einschätzungen der führenden Analysten. Nach aktuellem Stand sind die Experten weiterhin von der Medical Properties Trust-Aktie überzeugt. Teilweise sprechen die führenden Analysten sogar über eine „generationsübergreifende Einstiegschance“. Derzeit wird das Papier also von 13 Analysten gedeckt. Dabei sind 7 Analysen mit einem „Buy“-Rating veröffentlicht. Auch existieren 6 „Hold“-Empfehlungen. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 11,75 Dollar pro Anteilschein. Verrechnen wir dies nun mit dem gestrigen Schlusskurs, so ergibt sich ein weiteres Aufwärtspotenzial in Höhe von 27,6 Prozent. Das höchste Kursziel ist derzeit bei 18 Dollar festgelegt.
Fazit des Tages!
Derzeit liegt die Dividendenrendite von Medical Properties Trust bei etwa 12,6 Prozent, was etwa 79 Prozent des jährlichen operativen Einkommens entspricht. Die Dividende könnte sogar relativ sicher sein, da Medical Properties Trust seine Schulden problemlos mit Veräußerungserlösen zurückzahlen kann. Jedoch besteht das Risiko, dass die angespannte Betreibersituation sich negativ auf die Dividende auswirken könnte. Die langfristigen Aussichten sind unsicher, da Geschäftsschwierigkeiten mit zunehmender Verschuldung herausfordernder werden.
Trotzdem bleibt die Dividendenrendite für Investoren durchaus attraktiv, selbst wenn eine Kürzung zum Schutz der Kapitalstruktur erfolgen sollte, oder Mietzahlungen ausbleiben. Meiner Meinung nach ist Medical Properties Trust für Dividendeninvestoren, die außergewöhnliche Renditen erzielen möchten, eine Überlegung wert. Weiterhin ist die Aktie als Spekulation zu bewerten.
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