Liebe Leserinnen und Leser,
ein Triebwerksbrand hat erneut für Aufsehen in der Branche gesorgt. Auch wenn die Lufthansa nur indirekt betroffen ist, hat der Vorfall Signalwirkung. Kürzlich hatte ein Triebwerk eines Airbus A350-1000 nach dem Start Feuer gefangen, woraufhin die europäische Flugsicherheitsbehörde ein Startverbot für 86 Maschinen verhängte.
Es droht jedoch eine Ausweitung auf rund 600 Maschinen der gesamten Baureihe. Lufthansa hat derzeit 26 Airbus A350 in ihrer Flotte, wodurch ein weiterer finanzieller Schaden entstehen könnte. In der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages werfen wir nun gemeinsam einen Blick auf alle relevanten Meldungen rund um die verlustreiche Lufthansa-Aktie. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich für Ihre Lesertreue.
Investitionen bleiben hoch!
Inmitten der aktuellen Schwierigkeiten investiert Lufthansa in ein wichtiges Segment. Aus einer aktuellen Unternehmensmeldung geht hervor, dass Lufthansa Cargo bis 2030 insgesamt 600 Millionen Euro in die umfassende Modernisierung einer Anlage am Frankfurter Flughafen investieren wird. Wie es in einer Unternehmensmitteilung heißt, soll das Projekt allerdings abschnittsweise umgesetzt werden, um den laufenden Betrieb nicht zu stören.
Das gesamte Cargo Center soll also in den kommenden Jahren grundlegend erneuert werden. Zuvor hatte die Lufthansa einen kompletten Neubau für 1,3 Milliarden Euro geplant, diesen aber 2016 wieder abgesagt. Zwischen den Zeilen lässt sich aus der Pressemitteilung herauslesen, dass die Lufthansa auch weiterhin auf das Segment Cargo setzt. Denn mittelfristig betrachtet erwartet das Management weiteres Wachstum. Das Zentrum in Hessen sei ein „unverzichtbares Tor zum Weltmarkt“, hieß es.
Ein Schock!
Inzwischen hat die Branche einen weiteren Schock erlitten. Nach neuesten Meldungen muss der Flugzeughersteller Airbus seine Triebwerke für die A350-Modelle überarbeiten. Bei einer Airbus-Maschine der Fluggesellschaft Cathay Pacific war kürzlich ein Triebwerk nach dem Start in Brand geraten. Die europäische Flugsicherheitsbehörde hatte daraufhin ein Flugverbot für einige Maschinen verhängt.
In einer Mitteilung wurde dann geschrieben, dass sich dieses Verbot noch auf weitere Maschinen ausweiten könnte. Diese Meldung hatte am Freitag unter anderem die negative Dynamik der Lufthansa-Aktie befeuert, die daraufhin einen Verlust von 2 Prozent auswies. Seit Jahresbeginn blicken die Aktionäre nun auf einen Abschlag von 25 Prozent.
Analysten melden sich erneut zu Wort!
In der Branche ist derzeit offenbar einiges in Bewegung, die Herausforderungen haben zuletzt offensichtlich zugenommen. Von den Triebwerksproblemen bei Airbus geht logischerweise eine gewisse Signalwirkung aus, von der auch die Lufthansa betroffen ist. Dementsprechend haben sich auch die führenden Analysten wieder zur Lufthansa-Aktie geäußert.
Analyst Harry Gowers von der US-Bank JPMorgan senkte zuletzt sein Kursziel von 5 auf 4,60 Euro, beließ die Einstufung aber auf „Underweight“. Die reduzierten Gewinnerwartungen würden nun eher am unteren Ende des Unternehmensausblicks für das laufende Geschäftsjahr liegen, schrieb der Experte. Demnach dürfte die Lufthansa auch im dritten Quartal die niedrigen Ticketpreise sowie die höheren Kosten zu spüren bekommen, hieß es.
Er ist deutlich positiver gestimmt!
Im Gegensatz zu dieser negativen Einschätzung bleibt die Schweizer Großbank UBS etwas optimistischer für die weitere Entwicklung der Lufthansa-Aktie gestimmt. Dementsprechend beließ Analyst Garrod Castle das Kursziel bei 9,25 Euro und die Einstufung bei „Buy“. Der Analyst geht davon aus, dass die Luftfrachtvolumina weiter steigen werden, wobei mittelfristig gewisse Risiken durch Zölle nach den US-Wahlen bestehen bleiben. In diesem Kontext verweist der Analyst auch auf Online-Modehändler wie Shein oder Temu aus China. Dagegen habe die Dynamik um die Lufthansa-Aktie in den vergangenen Handelsmonaten weiter zugenommen, so der Experte.
Deutsche Lufthansa Aktie Chart
In einer früheren Einschätzung hatte der Analyst noch geschrieben, dass die Berichtssaison einige Unterschiede im europäischen Sektor offenbart habe. Dementsprechend seien die Ergebnisse sowie die Sommerausblicke der Unternehmen unterschiedlich ausgefallen. Lufthansa werde in diesem Umfeld noch stärker hinsichtlich der Preisgestaltung und/oder des Kostenausblicks gefordert sein, fasste der Experte seine Einschätzung zusammen.
Kursziel für Lufthansa-Aktie gesenkt!
Auch bei der Deutschen Bank Research sieht man die weitere Entwicklung der Lufthansa-Aktie inzwischen etwas skeptischer. Analyst Jamie Rowbotham hat sein Kursziel von 7 auf 6,50 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Hold“ belassen. Der Experte senkte seine Schätzungen für das operative Ergebnis der Lufthansa im laufenden Geschäftsjahr um rund ein Fünftel und liegt damit nun leicht unter den Konsensschätzungen.
Die Zielpreise werden weiter gesenkt!
Offensichtlich sind die Analysten schon seit geraumer Zeit zunehmend skeptisch, was die weitere Entwicklung der Lufthansa-Aktie angeht – wohl auch orientiert an der aktuellen Kursentwicklung und den Problemen in der Branche. Hier ein spannender Vergleich nach Daten von Marketscreener: Am 21. Mai 2023 hatten die Analysten im Konsens noch ein durchschnittliches Kursziel von 12,67 Euro in Aussicht gestellt.
Nach diesem Zwischenhoch ging es hingegen fast nur noch abwärts, wonach am ersten Handelstag 2024 bereits ein durchschnittlicher Zielpreis von 10,36 Euro ausgegeben wurde. Diese Dynamik hat sich im weiteren Verlauf wieder verstärkt, so dass die Analysten aktuell einen durchschnittlichen Zielpreis von 6,66 Euro für die Lufthansa-Aktie erwarten. Die Ratings gehen allerdings weit auseinander: Von 18 aktuellen Einschätzungen sind derzeit 4 aktuelle „Buy“-Ratings am Markt platziert. Darüber hinaus gibt es 8 „Hold“- und 6 „Sell“-Ratings.
Das Fazit des Tages!
Die Lufthansa-Aktie steht vor großen Herausforderungen. Aktuelle Branchenprobleme wie das Flugverbot für Airbus A350 wegen Triebwerksbränden belasten auch die Lufthansa. Seit Jahresbeginn hat die Aktie 25 Prozent verloren, während sich die Analysten zunehmend skeptisch zeigen. Trotz des negativen Marktumfelds investiert Lufthansa weiter, vor allem im Frachtbereich. Diese langfristigen Investitionen könnten dem Unternehmen dabei helfen, die aktuellen Schwierigkeiten zu überwinden. Kurzfristig bleibt die Situation jedoch angespannt, denn die steigende Kosten und niedrigen Ticketpreise belasten die Gewinne.
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