Die Aktie des Tages: K+S – das wirkt doppelt negativ!

Die K+S-Aktie wurde von einem Analysten doppelt herabgestuft. Parallel dazu wurde Strafanzeige gegen den Konzern gestellt. Die Lage spitzt sich zu.

Auf einen Blick:
  • K+S-Aktie korrigiert deutlich
  • Strafanzeige gestellt
  • Analyst Stuft Papier doppelt herab

Liebe Leserinnen und Leser,

der Druck am Kali-Markt beeinflusst die K+S-Aktie. Anscheinend sind sich die Analysten mit Blick auf das aktuelle Geschäftsumfeld einig, dass sich die Ausgangslage für K+S verschlechtert hat. Einige Analysten haben in diesem Kontext ihre Zielpreise gesenkt, doch eine neue Meldung hat vor allem für Aufsehen bei den Marktteilnehmern gesorgt. Denn die Baader Bank hat die K+S-Aktie gleich doppelt herabgestuft. Auch der Zielpreis wurde dramatisch gekürzt.

Entsprechend entsteht aktuell der Eindruck, dass der Konzern in den kommenden Jahren mit einigen Herausforderungen zu rechnen hat. Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages auf alle wichtigen Hintergründe. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich für Ihre Lesertreue.

Strafanzeige gestellt!

Jüngst hat eine Verkaufsempfehlung der Baader Bank die K+S-Aktie belastet. Damit hat sich die kurzfristige Abwärtsdynamik offensichtlich verstärkt, denn in den vergangenen 30 Handelstagen steht ein Abschlag von 9 Prozent auf dem Kurszettel. Inmitten dieser Bewegung wurde zuletzt eine Strafanzeige gegen K+S gestellt. Hierbei ermittelt die Staatsanwaltschaft Fulda weiter wegen angeblich unsachgemäßer Abfalllagerung bei K+S. Nach den Angaben einer Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft habe man jedoch bereits eine Strafanzeige gestellt.

Der Druck hat sich nochmals erhöht!

Wie bereits angeschnitten, bleibt der Druck rund um die K+S-Aktie anscheinend weiterhin bestehen, wodurch sich auch der Investmentansatz verschlechtert hat. Zuletzt hat eine neue Studie der Baader Bank erneut für Aufsehen gesorgt, die die Herausforderungen des Düngemittelherstellers weiter untermauert. Die „herausfordernden Zeiten“ haben den Analysten Konstantin Wiechert dazu veranlasst, die K+S-Aktie von „Add“ auf „Sell“ herabzustufen.

Mit Blick auf den aktuellen Zyklus rät er den Anlegern, die K+S-Aktie zu verkaufen und zurückzukehren, wenn sich die Aussichten verbessern. In diesem Kontext hob er hervor, dass es derzeit ein umfangreiches Kaliangebot weltweit gebe, was die Preissetzungsmacht schwächen könnte. Unterm Strich sei das Geschäftsumfeld für die K+S-Aktie derzeit nicht vorteilhaft, weshalb er sich gezwungen sah, sein Rating doppelt anzupassen. Sein Kursziel zeigt nun das Kursniveau der K+S-Aktie von Ende 2020 an.

K&S Aktie Chart

Auch er senkt seinen Zielpreis!

Im Zuge dessen hat sich auch die schweizerische Großbank UBS erneut mit den Chancen der K+S-Aktie beschäftigt. Hierbei hat sich auch die Analystin Priyanka Patel negativ zur aktuellen Entwicklung rund um K+S geäußert, wodurch das Kursziel von 12 auf 10 Euro gesenkt wurde. Demnach wurde auch das Rating erneut auf „Sell“ bestätigt.

Derzeit sei das Chancen-Risiko-Verhältnis negativ zu bewerten, weshalb sie sich in ihrer Haltung gegenüber der Aktie bestätigt sieht. Seit Jahresbeginn wird der Kurs belastet. Dies sei vor allem auf die niedrigen Kalipreise zurückzuführen, wobei die Risiken weiterhin bestehen bleiben. Gerade wegen der Preisentwicklung blickt sie auf eine sich verschlechternde Situation für die Landwirte.

Im Rahmen der Erwartungen?

Auch die DZ Bank hat sich erneut mit der K+S-Aktie beschäftigt. Der Analyst Axel Herlinghaus ist nun etwas skeptischer gestimmt, denn auch er hat seinen Zielpreis nach den Quartalszahlen von 14 auf 13,50 Euro gesenkt und die Einstufung bei „Halten“ belassen. Nach dem Analysten seien die Kennziffern von K+S jedoch im Rahmen der Erwartungen ausgefallen.

Er bewertet die Nachfrage am Kali-Markt darüber hinaus als sehr robust, verweist jedoch ebenso auf die Rückkehr des Angebots bei russisch-belarussischen Unternehmen. Auch die Ausgaben-Bereitschaft der Landwirte könnte zunehmend abnehmen. Entsprechend hat Herlinghaus seine Schätzungen für den Gewinn pro Aktie bis einschließlich 2026 reduziert, was auch das gesenkte Kursziel erklärt.

Weiteres Potenzial vorhanden!

Noch deutlich optimistischer in diesem Umfeld bleibt die Privatbank Berenberg gestimmt. Zwar hat auch der Analyst Aron Ceccarelli sein Kursziel für die K+S-Aktie von 16,20 auf 15,70 Euro gesenkt, jedoch wurde das Rating erneut auf „Buy“ belassen.

Er bewertet die Ergebnisse differenzierter, denn seiner Meinung nach hat K+S beim Umsatz jüngst die Konsensschätzungen übertroffen, während das operative Ergebnis wie erwartet ausfiel. Dennoch hat er seine Ergebnisprognose für die Jahre bis 2026 reduziert, wodurch der Quartalsabschluss jüngst kein großes Ereignis war. Konkret gab es keine positiven oder negativen Überraschungen, wie es in der Studie zur aktuellen Lage hieß.

Negative Zielpreis-Dynamik!

Mit Blick auf die anhaltend negative Dynamik der K+S-Aktie senken die Analysten bereits seit geraumer Zeit ihre Kursziele. Nach den Daten von Marketscreener hatten die Experten am 1. Juli 2022 noch ein durchschnittliches Kursziel von rund 31 Euro für die K+S-Aktie in Aussicht gestellt.

Vor allem die Herausforderungen am Kali-Markt haben im weiteren Verlauf an Bedeutung gewonnen, weshalb der mittlere Zielpreis bis Juli 2023 bereits auf 20  Euro gesenkt wurde. Diese Tendenzen haben sich dann weiter verstärkt, sodass die Bären weiterhin am Drücker blieben. Als Ergebnis wurde am ersten Handelstag 2024 bereits ein Zielpreis von 18 Euro herausgegeben.

Aktuell erwarten die 17 Analysten, die eine laufende Einschätzung am Markt platziert haben, dass die K+S-Aktie ein weiteres Gewinnpotenzial bis 13,42 Euro hat. Verrechnet mit dem Freitagsschlusskurs ergibt sich somit ein derzeitiges Aufwärtspotenzial von rund 26 Prozent. Grundsätzlich gehen die Schätzungen jedoch auseinander: Aktuell sind 6 „Buy“-, 6 „Hold“- und 5 „Sell“-Einschätzungen am Markt platziert. Die Analysten sind sich also in der Bewertung der K+S-Aktie uneinig.

Das Fazit des Tages!

Während sich die Analysten uneinig sind, sind sie sich dennoch darin einig, dass sich das Potenzial der K+S-Aktie jüngst verschlechtert hat. Die Herabstufung durch die Baader Bank und die Senkung des Kursziels verstärken den Druck auf die Aktie, die bereits von negativen Nachrichten, wie der Ermittlung wegen unsachgemäßer Abfalllagerung, belastet wird.

Trotz eines herausfordernden Marktumfelds sehen einige Analysten dennoch moderates Potenzial, während andere von weiteren Rückgängen ausgehen. In einem solchen Umfeld könnte es ratsam sein, die Entwicklungen rund um die K+S-Aktie aufmerksam zu verfolgen, bevor man eine Investmententscheidung trifft.

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