Liebe Leserinnen und Leser,
das abgelaufene Geschäftsjahr war für Knorr-Bremse mit einigen Herausforderungen verbunden. Dennoch lässt sich resümieren, dass das Management den Konzern gut durch das Jahr gesteuert hat. Als Ergebnis steht derzeit eine Jahresperformance von rund 18 Prozent auf der Kurstafel. Zum Jahresabschluss gab es dann noch eine wichtige Nachricht zu verkünden, denn der Konzern hat seine US-Tochter verkauft und muss deshalb eine Wertberichtigung vornehmen.
Letztlich wird sich das auch auf Gewinn und Umsatz auswirken. Aber alles Schritt für Schritt: Gemeinsam werfen wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages einen Blick auf alle relevanten Hintergründe. Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Lieben und bedanke mich herzlich für Ihre zum Teil langjährige Lesertreue.
Leider wird es die Aktie des Tages ab dem neuen Jahr in dieser Form nicht mehr geben. Ich weiß Ihre Treue zu schätzen und verstehe, dass sie nicht selbstverständlich ist. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit der heutigen Ausgabe.
Portfoliobereinigung im Fokus!
Wichtige Nachricht rund um Knorr-Bremse. Der Konzern hat eine wichtige Mitteilung an den Markt gebracht, die das kommende Jahr stark beeinflussen wird: Der Konzern nimmt aufgrund des Verkaufs der US-Gesellschaft R.H Sheppard eine Portfoliobereinigung vor. Ebenso muss eine Restkaufpreisforderung aus dem Verkauf von Kiepe Electric abgeschrieben werden. Diese beiden Maßnahmen führen nun nach Angaben des Managements zu einer Belastung des Nettoergebnisses im vierten Quartal in Höhe von 110 Millionen Euro.
Die Details!
Um sich das vielleicht besser vorstellen zu können: Das Ergebnis je Aktie wird mit 0,68 Euro belastet. Für das Geschäftsjahr 2025 strebt der Konzern jedoch mindestens eine stabile Dividende an und bestätigte die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr. Die Wertberichtigung aus dem Verkauf von Kiepe Electric belastet das Ergebnis mit 50 Millionen Euro. Zur Erinnerung: Für 2025 erwartet Knorr-Bremse eine EBIT-Marge von 11,5 bis 13 Prozent bei einem Free Cashflow von 550 bis 650 Millionen Euro. Beim Umsatz geht das Management von 7,8 bis 8,1 Milliarden Euro aus.
Die Analystenmeldungen unter der Lupe!
Gemeinsam schauen wir nun nach den neuen Meldungen auch die institutionellen Einschätzungen der führenden Analysten an. Denn gerade nach dem Verkauf der US-Tochter Shepard hat sich der Investmentansatz offensichtlich etwas verändert.
Allerdings nicht nach Ansicht der DZ-Bank, denn Analyst Holger Schmidt hat seine Einstufung unverändert auf „Kaufen“ belassen und den fairen Wert mit 86 Euro bestätigt. Mit dem Verkauf habe Knorr-Bremse die Portfoliobereinigung weiter vorangetrieben. Der Fokus der Lkw-Sparte liege künftig auf mechatronischen Lenksystemen, so die Analystin in einer Einschätzung.
Kursziel sogar angehoben!
Auch die US-Bank JP Morgan hat die Aktie von Knorr-Bremse erneut unter die Lupe genommen und laut Analyst Andrew Wilson zuletzt sogar den Investmentansatz verbessert. Er hat das Kursziel von 88 auf 92 Euro angehoben. Die Einstufung blieb zudem unverändert bei „Buy“, da er für die europäische Investitionsgüterindustrie im kommenden Jahr mit einem anhaltenden Wandel rechnet: Weg von der Zyklizität, hin zu mehr Qualität.
Auf der anderen Seite hatte er auch auf die geopolitischen Unsicherheiten und die üppigen Bewertungen hingewiesen, die in diesem Beispiel einen negativen Aspekt darstellen würden. Letztlich gebe es wenig Spielraum für Enttäuschungen. Die Knorr-Bremse-Aktie hat es im europäischen Sektor nicht auf seine Expertenliste geschafft. Schließlich hat Analyst seine Bewertungsbasis auf Juni 2026 vorverlegt, woraus auch das höhere Kursziel resultiert.
Er zieht nach!
Auch die britische Investmentbank Barclays ist nun etwas optimistischer für die Knorr-Bremse-Aktie. Analyst Vladimir Sergievskiy hob sein Kursziel von 55 auf 60 Euro an. Die Einstufung bleibt jedoch bei „Underweight“. Das neue Kursziel impliziert weiterhin Abwärtspotenzial für die Aktie. Hintergrund der negativen Einschätzung ist, dass der Konzern auch ohne Berücksichtigung der bestehenden Zollrisiken im kommenden Jahr kaum Wachstum ausweisen dürfte. Letztlich seien die Flaggschiffe der gesamten Branche teuer bewertet, was er grundsätzlich negativ hervorhebt.
Was lässt sich daraus ableiten?
Alles in allem sind sich die Analysten noch nicht einig, wie es im kommenden Jahr konkret weitergehen soll. Dennoch lässt sich aus dem Konsens vorsichtig ableiten, dass im kommenden Jahr bessere Zeiten auf die europäische Investitionsgüterindustrie zukommen dürften, wovon auch Knorr-Bremse profitieren würde. Gerade der Verkauf des US-Geschäfts habe noch einmal unterstrichen, dass sich der Konzern weiter auf sein Kerngeschäft konzentriere und notwendige Schritte unternehme, um sich für weiteres Wachstum zu positionieren.
In diesem Zusammenhang verweisen die Analysten auch auf die zuversichtlichen Kommentare des Managements, die das robuste Geschäftsmodell des Konzerns hervorheben. Dieses robuste Geschäftsmodell scheint auch im laufenden Geschäftsjahr bei den Analysten gut anzukommen.
Zielpreisdynamik unter der Lupe!
Nach einem durchschnittlichen Kursziel von 65 Euro am ersten Handelstag hat sich die Dynamik nach Einschätzung der Analysten verbessert, so dass zur Jahresmitte bereits ein Kursziel von rund 74 Euro erwartet wurde. Im Zuge der Erholungszyklik und mit Blick auf das kommende Geschäftsjahr haben die Analysten ihre Kursziele weiter angehoben. Letztlich steht nun ein durchschnittliches Kursziel von 77,64 Euro auf der Kurstafel.
Dennoch zeigt sich auch hier, dass sich die Analysten über die weitere Entwicklung nicht einig sind, denn von 15 aktuellen Einschätzungen lauten derzeit 5 Kaufen, 7 Halten und 3 Verkaufen. Dennoch impliziert das durchschnittliche Kursziel von 77,64 Euro nach den Daten von Marketscreener ein aktuelles Aufwärtspotenzial von 12 Prozent bezogen auf den letzten Schlusskurs.
Das Fazit des Tages!
Dass sich Knorr Bremse von seiner US-Lenksystemtochter getrennt hat, ist grundsätzlich als positives Zeichen für die mittelfristige Entwicklung zu werten. Damit wurde die Fokussierung des Konzerns nochmals untermauert und bestätigt, dass man die notwendigen Schritte unternimmt, um sich für weiteres Wachstum zu positionieren.
Alles in allem wird das kommende Jahr spannend. Investoren sollten darauf achten, wie sich das Investitionsvolumen des Konzerns, aber auch der gesamten Branche entwickelt. Sollte dieses wieder steigen, dürften auch die Umsätze wieder anziehen. 2025 könnte, zumindest aus heutiger Sicht, ein besseres Jahr für die Branche werden.
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