Liebe Leserinnen und Leser,
der Chipsektor um Infineon könnte vor einer Trendwende stehen. Das Interesse institutioneller Investoren sollte nun wieder kurzfristig steigen, da es zuletzt Berichte über milde US-Sanktionen gab. Branchenexperten hatten mit deutlich schärferen Vergeltungsmaßnahmen gegenüber China gerechnet.
Dementsprechend zeichnet sich auch für die Infineon-Aktie ein freundlicheres Bild ab. Auf der anderen Seite sind die Analysten nach wie vor zurückhaltend. Gemeinsam werfen wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages einen Blick auf alle wichtigen Hintergründe rund um die Infineon-Aktie. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich für Ihre Lesertreue.
Vergleichsweise milde US-Sanktionen?
Zuletzt gab es neue Meldungen zu den US-Sanktionen gegen China. Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete kürzlich unter Berufung auf Insider-Informationen, dass der noch amtierende Präsident Joe Biden weitere Restriktionen gegenüber China angedeutet habe. Dabei geht es vor allem um den Verkauf von Halbleiterausrüstung und KI-Speicherchips. Einerseits zeigt dies, dass die Sanktionen die US-Regierung in ihrem Vorgehen bestärken, andererseits hatten Experten mit noch härteren Maßnahmen gerechnet.
Infineon Aktie Chart
Erleichterung macht sich breit!
Dementsprechend macht sich in der gesamten Branche Erleichterung breit, die sich in der kommenden Handelswoche mit Rückenwind der US-Börsen fortsetzen könnte. Aktuell sieht es so aus, so die Spekulation, dass die europäischen Halbleiterwerte mit Blick auf mögliche Sanktionen grundsätzlich glimpflich davon kommen werden. Dies wäre ein positives Signal für die Infineon-Aktie und würde die Einschätzung eines Turnarounds untermauern.
Analystenmeinungen neutral?
Um zu verstehen, ob sich eine Trendwende abzeichnen könnte, werfen wir nun einen Blick auf die neuen Analystenkommentare zur Infineon-Aktie. Denn hier erhalten wir einen schnellen Überblick mit konkreten Kurszielen für das weitere Potenzial. In den letzten beiden Handelswochen hat das institutionelle Interesse an Infineon wieder deutlich zugenommen.
So hat das Analysehaus Bernstein Research die Einstufung erneut auf „Outperform“ bestätigt und ein Kursziel von 36 Euro ausgegeben. Die Analystin Sara Russo geht davon aus, dass sich der aktuelle Aufwärtstrend im Halbleiterbereich in den kommenden Quartalen fortsetzen wird. Dies schreibt die Expertin in einer aktuellen Branchenstudie.
Weiteres Aufwärtspotenzial bei bestätigtem Kursziel!
Im Zuge dessen hat auch die Schweizer Großbank UBS ein neues Rating am Markt platziert. Die Einstufung lautet weiterhin auf „Buy“, wobei Analyst François-Xavier Bouvignis sein Kursziel von 41 Euro erneut bestätigte. Damit impliziert er weiteres Gewinnpotenzial für die Anleger. Der Experte bleibt optimistisch für den Chiphersteller. Im gesamten Branchenumfeld zählt die Infineon-Aktie zu seinen Favoriten.
Schätzungen reduziert!
Auch die britische Investmentbank Barclays hat eine neue Einschätzung veröffentlicht. Simon Coles bleibt ebenfalls auf der Kaufseite mit einem Kursziel von 36 Euro. Allerdings hat der Experte zuletzt seine Umsatzschätzungen für das Geschäftsjahr 2025 reduziert. Konkret rechnet er nun mit einem Rückgang um 4 Prozent. Auf der anderen Seite verweist er jedoch auf das Potenzial, sollte der Geschäftszyklus wie erwartet an Fahrt gewinnen. Kurzfristig seien allerdings die KI-Server der einzige Bereich, in dem es unterm Strich wirklich gut läuft.
Er senkt sogar das Kursziel!
Auch die DZ-Bank hat vor 11 Tagen eine neue Einschätzung auf den Markt gebracht. Entgegen dem allgemeinen Trend positiver Nachrichten senkte der zuständige Analyst Dirk Schlamp sein Kursziel für die Infineon-Aktie von 32 auf 30 Euro. Das Rating wurde hingegen unverändert auf „Hold“ belassen. Auf der Ergebnisseite habe Infineon im Schlussquartal besser abgeschnitten als erwartet, so der Analyst.
Der Ausblick habe den Experten jedoch enttäuscht, weshalb er sein Kursziel reduziert und seine Schätzungen gesenkt habe. Dabei verweise er auf die anhaltende zyklische Schwäche des gesamten Halbleitermarktes, da die Erholung in vielen Endmärkten weiterhin schleppend verlaufe. Zudem belasteten die hohen Lagerbestände auf der Nachfrageseite, da die Kunden weiterhin den Lagerabbau bevorzugten, fasst der Experte seine Einschätzung zusammen.
Was lässt sich daraus ableiten?
Einerseits lässt sich aus den Analysteneinschätzungen der letzten Tage ein gesunder Optimismus ablesen, andererseits wird aber auch auf die zyklischen Herausforderungen für Infineon mit Blick auf die Entwicklung des gesamten Halbleitermarktes hingewiesen. Dementsprechend bleibt die Ausgangslage nach Einschätzung der Analysten schwierig, von einer Trendwende könne noch nicht gesprochen werden. Fakt ist jedoch, dass die Analysten mit Blick über den Tellerrand bereits seit geraumer Zeit ihre Kursziele reduzieren.
Negative Dynamik hält an!
Laut Daten von Marketscreener hatten die Experten im Januar 2022 im Konsens noch ein durchschnittliches Kursziel von 47 Euro ausgegeben. Die Herausforderungen auf fundamentaler Ebene nahmen weiter zu, woraufhin das Kursziel bis Januar 2023 auf 41,30 Euro reduziert wurde. Zwar setzte danach eine leichte Erholungsdynamik ein, wonach für den ersten Handelstag 2024 ein Kursziel von 45 Euro angegeben wurde, jedoch korrigierten die Analysten ihre Kursziele im darauffolgenden bzw. laufenden Jahr erneut.
Als Endergebnis steht nun ein durchschnittlicher Zielpreis von 38,90 Euro auf dem Papier. Grundsätzlich ist an dieser Stelle jedoch anzumerken, dass bei den Analysten weiterhin der Optimismus überwiegt. Von 23 aktuellen Einschätzungen sind derzeit 20 Buy-Ratings und kein Sell-Rating am Markt platziert. Das durchschnittliche Kursziel impliziert auf Basis des letzten Schlusskurses ein weiteres Kurspotenzial von 30 Prozent.
Das Fazit des Tages!
Die Chancen und Möglichkeiten, auf einen Turnaround bei der Infineon-Aktie zu setzen, sind definitiv gestiegen. Sollten die Sanktionen wie im Bericht beschrieben umgesetzt werden, wäre dies ein deutlich positives Signal für die mittelfristige Kursentwicklung der Infineon-Aktie.
Auf der anderen Seite ist jedoch zu berücksichtigen, dass der generelle Druck auf der Kundenseite angesichts hoher Lagerbestände bestehen bleibt. Anleger sollten daher abwägen, ob die aktuellen Meldungen bereits ausreichen, um von einer Trendwende zu sprechen.
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