Die Aktie des Tages: Infineon – eine Fehlbewertung?

Nach starken Kursgewinnen verliert die Infineon-Aktie wieder die positive Dynamik. Liegt hier eine Fehlbewertung vor?

Auf einen Blick:
  • Infineon-Aktie zuletzt im Minus
  • Solide Bewertungsmultiplikatoren deuten auf Erholung hin
  • Einigung mit Insolvenzverwalter

Liebe Leserinnen und Leser,

das kurzfristige Sentiment für die Infineon-Aktie bleibt angespannt. Allein in den letzten 5 Handelstagen mussten Anleger einen Verlust von über 8,08 Prozent hinnehmen. Nachdem die Infineon-Aktie zwischenzeitlich deutlich zulegen konnte, scheinen nun wieder die Bären am Werk zu sein.

Hintergrund des jüngsten Optimismus könnte eine wichtige Einigung mit einem Insolvenzverwalter sein. Hier wurde ein langwieriger Streit beigelegt, was für Erleichterung bei den Anlegern gesorgt haben dürfte. Lassen Sie uns nun gemeinsam einen Blick auf alle wichtigen Hintergründe zur Infineon-Aktie werfen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages und bedanke mich herzlich für Ihre Lesertreue!

Erleichterung gefolgt von Korrektur!

Wie bereits erwähnt, dürfte die Einigung mit dem Qimonda-Insolvenzverwalter die positive Stimmung rund um die Infineon-Aktie etwas befeuert haben. Seit Ende 2010 hatte sich der Rechtsstreit vor dem Landgericht München hingezogen. Die Vergleichssumme, die Infineon nun zahlen muss, beläuft sich auf 753,5 Millionen Euro, ausgehend von einer Vergleichsvereinbarung über 800 Millionen Euro.

Eigentlich hatte der Insolvenzverwalter 3,4 Milliarden Euro plus Zinsen gefordert, insofern ist diese Nachricht für Infineon als positiv zu bewerten. Der Vergleich müsse nun noch gerichtlich festgestellt werden, hieß es in einer Unternehmensmitteilung. Damit seien dann alle Ansprüche und Rechtsstreitigkeiten erledigt. Die Zahlung soll aus den bereits zurückgestellten Mitteln erfolgen. Die entsprechenden Bewertungsmultiplikatoren seien daher weiterhin günstig.

Erholung in zwei Segmenten erwartet!

Einige Branchenexperten weisen jedoch mit Blick auf das aktuelle Kursniveau darauf hin, dass die Infineon-Aktie aufgrund der aktuellen Bewertung noch weiteres Potenzial habe. Denn trotz einiger Herausforderungen am Markt und hoher Lagerbestände konnte der Umsatz im dritten Quartal um 2 Prozent gesteigert werden. Perspektivisch setzen die Optimisten auf eine weitere Erholung in den Segmenten Erneuerbare Energien und Automotive.

Analystenmeldungen im Fokus!

Gemeinsam werfen wir nun einen Blick auf die jüngsten Meldungen der Analysten, um einen Eindruck von der Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Demnach hat die US-Bank JPMorgan die Infineon-Aktie erneut unter die Lupe genommen. Der Analyst Sandeep Deshpande bleibt an der Seitenlinie positioniert und bestätigte die Einstufung mit „Neutral“. Deshpande hat den gesamten europäischen Sektor unter die Lupe genommen. Derzeit sei das Thema Künstliche Intelligenz in der Chipbranche weiterhin die beste Wahl.

Infineon Aktie Chart

KI sei zwar der Haupttreiber des allgemeinen Aufschwungs. Die Konsumentenmärkte, die den Löwenanteil des Halbleitermarktes ausmachen, seien jedoch noch nicht von der KI beflügelt worden. In diesem Zusammenhang verwies der Analyst auch auf Apple, da der iPhone-Hersteller für den Herbst neue KI-Funktionen angekündigt habe. Unter dem Strich bleibe jedoch das Risiko kurzfristiger Enttäuschungen bestehen.

Positive Signale gesendet!

Auch die Schweizer Großbank UBS hat eine neue Einschätzung zur Infineon-Aktie veröffentlicht. Der zuständige Analyst Francois-Xavier Bouvignies bleibt optimistisch und hat seine Einstufung auf „Kaufen“ belassen. Seiner Meinung nach haben die Frühindikatoren für die Automobil-Halbleiterindustrie einige positive Signale gesendet, die den Ausblick bis 2025 attraktiv erscheinen lassen würden. Unter dem Strich zählt Infineon zu seinen Favoriten im gesamten Sektor.

Automobilindustrie im Abwärtszyklus?

Unterdessen bleibt auch das US-Analysehaus Bernstein Research optimistisch und belässt das Kursziel unverändert bei 40 Euro und die Einstufung auf „Outperform“. Der Optimismus für die Infineon-Aktie könnte sich als verfrüht herausgestellt haben, so Expertin Sara Russo. So würden die aktuellen Daten untermauern, dass sich der Automobilsektor in einem Abwärtszyklus befinde. Unternehmen, die auf diesen Sektor ausgerichtet sind, dürften also noch nicht profitieren.

In einer früheren Einschätzung von Anfang August hatte die Analystin das Kursziel von 45 auf 40 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Outperform“ belassen. Die Kurszielsenkung sei auf die unerwartet schwachen Quartalszahlen von Infineon zurückzuführen. Unter dem Strich bleibe die endgültige Form des Abschwungs bei dem Halbleiterkonzern zum jetzigen Zeitpunkt unklar.

Das lässt sich daraus ableiten!

Es scheint, als würden die Analysten eher an der Seitenlinie verharren. Der Fokus dürfte sich nun auf die Geschäftsjahre 2025 und 2026 richten, da kurzfristig keine nachhaltige Trendwende bei Infineon zu erwarten ist. Dementsprechend stehen auch die Kursziele der Analysten unter Druck.

Ein Blick auf die Kurszieldynamik!

Interessant ist, dass der Analystenkonsens laut den Daten von Marketscreener am ersten Handelstag 2022 noch ein durchschnittliches Kursziel von 47,28 Euro in Aussicht gestellt hatte. Zu diesem Zeitpunkt profitierte der Konzern noch von einer besonders guten Stimmung im gesamten Sektor. Im weiteren Jahresverlauf wurden die Kursziele jedoch teilweise reduziert, so dass am 1. Januar 2023 dann ein Kursziel von 41,31 Euro erwartet wurde.

Zwar lässt sich danach wieder eine leicht positive Dynamik erkennen, da die Zielpreise bis Juli weiter angehoben wurden. Danach setzte jedoch wieder ein leicht negativer Trend ein, da im Januar 2024 ein Kursziel von 45 Euro ausgegeben wurde. Aktuell erwarten die 23 Analysten, die eine laufende Einschätzung am Markt platziert haben, ein durchschnittliches Kursziel von 43,08 Euro. Der Großteil der Analysten, nämlich 21 Experten, bleibt jedoch mit einem „Buy“-Rating auf der Käuferseite positioniert. 2 Analysten stehen mit einem „Hold“-Rating weiterhin an der Seitenlinie.

Das Fazit des Tages!

Der Fokus der Anleger und Analysten wird sich nun mit Blick auf die Geschäftsjahre 2025 und 2026 richten. Denn hier erwartet der Markt weiteres Wachstum in den Segmenten Automotive und Erneuerbare Energien. Zudem weisen Branchenexperten darauf hin, dass die Bewertungsmultiplikatoren in den kommenden Jahren für Rückenwind sorgen könnten. Durch die Einigung im Rechtsstreit sind die Belastungen nun quantifizierbar. Infineon wird die Zahlung aus bestehenden Rückstellungen finanzieren. Alles in allem können langfristig orientierte Anleger das Papier wieder genauer unter die Lupe nehmen.

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